Für Bienchen & Blümchen – Die etwas andere Aufklärung
Im September 2024 wurde die Biodiversitätsinitiative abgelehnt. Im September 2024 wurde ich wahnsinnig wütend. Obwohl sich die meisten Schweizer:innen inzwischen unserer Lage bewusst sind, sehen sie anscheinend immer noch mehr Gründe, den Fortschritt abzulehnen, statt endlich für unsere Natur einzustehen. Als Leute in meinem Umfeld mir auch noch gesagt haben, dass sie überzeugt «Nein» gestimmt haben, war ich schockiert, denn es ist unsere Generation, die in naher Zukunft mit den Konsequenzen dieser Abstimmung leben muss.
Für mich ist klar: Die Gegner der Biodiversitätsinitiative haben ihre Kommunikation perfektioniert. Dies erkenne ich in vielen politischen Themen in unserem Land. Die progressiven Parteien hinken den konservativen in Bezug auf Wortwahl, Argumentation und Kampagnenarbeit deutlich hinterher. Deshalb kommt hier mein Digezz-Projekt ins Spiel: Eine Sensibilisierungskampagne, die das Thema Biodiversität weiterhin präsent hält, aber eben anders: «Für Bienchen & Blümchen» macht Verantwortung übernehmen cool. Zielgruppe des Projekts ist die Generation Z, die Schlüsselgeneration für eine nachhaltige Zukunft.
Die Hauptmassnahme meiner Kampagne ist eine für Desktops optimierte Landingpage mit kurzen, aber äusserst wichtigen Informationen zum Thema.
Hier gelangst du auf die Webseite: https://bienchen-bluemchen.norinabieler.ch/
Um auf die Webseite aufmerksam zu machen, habe ich Merch kreiert: Eine trendige Stofftasche mit zwei verschiedenen, selbst illustrierten Motiven. Diese soll auch Spendengelder generieren.
Zudem habe ich eine digitale Werbeanzeige konzipiert und animiert, die vor Falschinformationen warnt und Interessierte auf die Webseite weiterleitet.
PS: In der Sexualkunde wird oft die Redewendung «Von Bienchen und Blümchen» benutzt. Mein Kampagnennamen spielt genau darauf an, denn wer im September 2024 «Nein» gestimmt hat, muss dringend einmal aufgeklärt werden. Die etwas andere Aufklärung eben.
(pru)
Von der Idee zur Umsetzung
Von der Entstehung meiner Idee habe ich euch oben bereits erzählt. Nach der Abstimmung im September 2024 brannten meine Leidenschaft und Motivation für dieses Projekt.
First Things First: Ein Kampagnenname musste her. Ich liebe Wortspiele und Doppeldeutigkeiten. Es hat nicht lange gedauert, bis ich den perfekten Namen gefunden hatte – «Für Bienchen & Blümchen».
Als Nächstes habe ich mich an die Struktur und Inhalte der Landingpage gemacht. Welche Inhalte sind sinnvoll? Was könnte zu viel sein und potenzielle Leser:innen abschrecken? Und vor allem: Welche Botschaft soll die Webseite vermitteln?
Schritt 2 war die Entwicklung eines grundlegenden Corporate Designs – vom Logo über die Schriftarten bis hin zur Farbpalette. Nachdem diese definiert waren, ging es an das Webdesign, für das ich Figma nutzte.
Danach begann der «WordPress-Zirkus»: Ein geeignetes Theme finden, sich einarbeiten, feststellen, dass das Theme doch nicht passt, und wieder von vorne anfangen. Nach mehreren Anläufen fand ich schliesslich ein Blog-Theme, bei dem ich kaum Kompromisse eingehen musste. Dieser WordPress-Prozess zog sich über mehrere Wochen hin. Parallel dazu begann ich bereits mit der Entwicklung von Merchandising-Artikeln. Meine Kampagne braucht schliesslich Werbeträger, die auf die Webseite aufmerksam machen.
Für den Merch entschied ich mich für schlichte Stofftaschen, die ich dank des Plotters meines Vaters selbst bedrucken und bekleben konnte. Ich gestaltete und illustrierte zwei Motive: Sie zeigen jeweils ein Ökosystem der Schweiz.
Last but not least widmete ich mich einem animierten Werbemittel: einem Video, das vor falschen Informationen warnt und die Zuschauer:innen auf die Webseite führt. Dieses Projekt war mir besonders wichtig, da ich dadurch meine After-Effects-Skills verbessern wollte.
Herausforderungen und Erkenntnisse
- Das Thema Biodiversität ist unglaublich komplex. Es war schwierig, auf der Landingpage den gesamten Kontext verständlich zu erklären, ohne die Leser:innen mit zu vielen Informationen zu überfordern. Gleichzeitig wollte ich die wichtigsten Aspekte nicht auslassen. Die Balance zwischen Tiefe und Kürze zu finden, war eine echte Gratwanderung.
- Das Thema Biodiversität bietet unglaublich viele Möglichkeiten, die ich leider nicht alle umsetzen konnte. Eine Kampagne dieser Art hätte sich hervorragend für einen Instagram-Kanal, Tutorials, Infografiken oder sogar Help-Videos geeignet. Die Ideen sprudelten nur so, doch die begrenzte Zeit für Digezz setzte mir klare Grenzen. Es war eine Herausforderung, Prioritäten zu setzen und mich auf das Wesentliche zu konzentrieren, obwohl die Möglichkeiten schier endlos waren.
- Da die Kampagne nur «fiktiv» ist und die Werbemittel nicht real genutzt werden, stellte sich für mich die Frage: An wen richte ich mich überhaupt? Vor allem die Frage, wie der Merch verkauft werden könnte, blieb theoretisch und daher eine Herausforderung.
- Leider habe ich erst sehr spät gemerkt, dass mein ausgewähltes WordPress-Theme nicht für Mobile optimiert ist. Da ich keine Zeit mehr hatte, ist meine Landingpage jetzt deshalb nur für Desktop optimiert.
- WordPress ist und bleibt eine Herausforderung. Vor allem das Aufsetzen der Page war etwas schwierig – zum Glück hatte ich etwas Hilfe von den lieben IM-Dozierenden. 😊