Gemeinsam Einsam
Einsamkeit, Alleinsein. Viele kannten diese Gefühle während der Covid-19-Pandemie. Im Lockdown waren wir dazu gezwungen, auf soziale Kontakte zu verzichten. Plötzlich war man in einer globalen Krise isoliert und auf sich allein gestellt. In Wahrheit waren wir jedoch nie allein, denn wir alle erlebten dieselbe Isolation und Einsamkeit.
Wenn wir alle alleine sind, dann ist das doch auch etwas gemeinsames.
~Cecelia Ahern
Im Rahmen meines Austauschsemesters im Herbst 2020 habe ich einen Kurzfilm zum Thema Einsamkeit während der Covid-19-Pandemie produziert. Den Kurzfilm wollte ich dann diesen Herbst beim Ostschweizer Kurzfilmwettbewerb einreichen. Dabei ist mir jedoch aufgefallen, dass der Film mit einigen Änderungen noch mehr Potenzial hätte. Daher habe ich mich dazu entschlossen, den Film abzuändern und ihm mit einem Offtext mehr Tiefe zu verleihen. Die neue überholte Version habe ich dann beim Ostschweizer Kurzfilmwettbewerb eingereicht. Ob es mein Film unter die besten Kurzfilme & Clips geschafft hat und nominiert wurde, könnt ihr ab dem 23. November 2021 unter www.filmwettbewerb.ch nachschauen.
Hier kannst du die alte Version anschauen:
Hier kannst du die neue überarbeitete Version anschauen:
(ash)
Idee
Der Aufruf des St. Galler Kurzfilmwettbewerbs hat mich auf die Idee gebracht, einen bereits von mir erstellten Film zu nehmen und ihn so umzuschneiden, dass ich ihn beim Wettbewerb einreichen kann. Im Film soll das Thema Einsamkeit während der Covid-19-Pandemie behandelt werden.
Umsetzung – Was musste ich ändern?
Der alte Film hatte keinen Offtext, daher war für mich von Anfang an klar, dass die neue Version mittels eines Offtextes mehr Tiefe erhalten soll. Auch mit dem Schnitt war ich nicht zufrieden und mit dem neuen Offtext stand sowieso fest, dass der Film anders geschnitten werden muss. Ein weiterer Punkt, den ich ändern wollte, war das Color Grading. Für den Offtext habe ich zuerst eine neue Synopsis geschrieben, in welcher ich festgehalten habe, was der neu geschnittene Film aussagen soll. Da Texten nicht so meine Stärke ist, habe ich dann stundenlang versucht, meinen Aussagewunsch in einen Offtext zu verpacken. Als ich eine erste Version meines Offtextes fertig hatte, ging es an das Vertonen. Dann hörte ich mir den Offtext an und nahm erste Änderungen vor. Diese Vorgänge wiederholte ich, bis ich mit dem Offtext zufrieden war. Nun konnte ich mich an den neuen Schnitt wagen. Von einigen Szenen des Filmes musste ich mich verabschieden und andere wiederum habe ich wieder hinzugefügt, die beim ersten Film nicht verwendet wurden. Das Intro habe ich so gelassen, wie es war. Im Allgemeinen habe ich versucht, dem Film mit schneller wechselnden Szenen mehr Dynamik zu verleihen. Auch die Musik habe ich für einen besseren Stimmungsaufbau geändert. Zu guter Letzt kam das Color Grading, der farbliche Unterschied zwischen einigen Szene hat mich sehr gestört. Um dies zu ändern, habe ich dem Film einen einheitlichen Look gegeben.
Schwierigkeiten
Als Schwierigkeit entpuppten sich gleich mehrere Punkte. Das erste Problem lässt sich gut mit dem Spruch «kill your darlings» beschreiben. Ich musste mich von der ersten Filmversion trennen, was nicht so einfach war wie gedacht. Immer wieder erwischte ich mich dabei, alte Element behalten zu wollen, welche aber gar nicht mehr in den Film passten. Eines der grössten Probleme hatte ich mit dem Verfassen des Offtextes. Ich habe sehr viele Versionen geschrieben, bis ich endlich zufrieden war. Ein weiteres Problem waren die bereits vor der neuen Synopsis geschriebene Aufnahmen. Teils war es schwierig, die richtigen Aufnahmen für die gewünschten Aussage zu finden. Weitere Probleme kamen dann beim Color Grading auf, bei gewissen Szenen hatte ich vergessen, den Weissabgleich zu machen, und es war sehr schwer, diese Szenen farblich an die anderen Szenen anzupassen.
Fazit
Einen bereits bestehenden Film umzuschneiden und zu verbessern, ist nicht so einfach, wie dies im ersten Moment vielleicht klingt. Man muss auf viele Details achten und darf nie vergessen, dass man etwas neuer kreieren möchte. Ist man sich diesen Hindernissen jedoch bewusst, kann man aus einem ursprünglich mittelmässigen Film eine neue bessere Version machen.