Genau 16.5

Meinen Halbbruder und mich trennen genau 16.5 Jahre. In diesem multimedialen Projekt wollte ich herausfinden, wie ein 9-Jähriger die Welt sieht. Dazu habe ich ihm Fragen zu den unterschiedlichsten Themen gestellt und aufgezeichnet.

Die Grundidee, einen Podcast mit meinem kleinen Bruder zu führen, habe ich direkt nach den ersten Aufnahmen wieder verworfen. Denn mit einem Kind zusammen «arbeiten» zu wollen, ist viel schwerer als ich es mir vorgestellt habe. Trotzdem war es eine spannende und vor allem lustige Erfahrung, bei der ich sehr viel Neues gelernt habe.

Nun möchte ich euch aber nicht mehr länger auf die Folter spannen und zeige euch, was bei meinem Projekt «Genau 16.5» entstanden ist:

«Hallo und herzlich willkommen…»

Unser Altersunterschied beträgt ganz genau 16.5 Jahre, reiner Zufall oder doch volle Absicht? Lerne die Glückszahl meines kleinen Bruders kennen und was das mit Aberglaube zu tun hat.

Geburtstage, Glückszahl und Aberglaube

Wer hat sie nicht gehasst, diese unmöglich zu lösenden Textaufgaben im Matheunterricht? Ich habe mich damals immer gefragt, wann man im Leben wirklich so eine Aufgabe gestellt bekommt, die Antwortet lautet jetzt:

Eine mathematische Textaufgabe im realen Leben

Was darf man noch, wenn man noch jung ist und was muss man schon, wenn man alt ist? So sehen das zumindest die Erwachsenen. Kinder sehen das meist genau umgekehrt:

Jeder macht Fehler, oder?

Der Traum vom Fussballprofi ist für Jeremy Geschichte. Dafür geniesst er die Zeit mit seinen Freunden. Aber was bedeutet Freundschaft eigentlich genau und wieso ist das mit Mädchen so viel schwieriger?

«Mit den besten Freunden spielt man am meisten»

Ich finde es bemerkenswert, wie selbstverständlich mein kleiner Bruder niemanden in eine Geschlechterrolle drängt und auch ein bisschen erschreckend, wenn ich mich selbst dabei erwische, solche dummen Fragen zu stellen. Aber zum Glück habe ich Jeremy, der mich daran erinnert, was wirklich wichtig ist im Leben. Zum Beispiel spielen! Oder eine neue Sprache lernen.

Von Geschlechterrollen über Hobbys bis zu Sprachen

Ich kenne niemanden, der Musik nicht mag. Aber ich kenne viele Leute, die eine bestimmte Art von Musik nicht mögen. Also habe ich Jeremy gefragt, was er so von Musik hält.

«Musik ist etwas sehr Schönes!»

Die Zeit ist zwar immer relativ, aber in den letzten 50 Jahren ist sie gefühlt viel schneller verlaufen – zumindest wenn man sich die Entwicklung der heutigen Technologien und die der Digitalisierung anschaut. Wir haben darüber gesprochen, was es früher noch gab, heute aber nicht mehr und haben darüber fantasiert, wie die Zukunft aussehen könnte.

Die Vergangenheit, die Zukunft und ein roter Hammer

Nun folgt eine Hommage an unseren Vater – oder doch eher Kritik?

Gute Erziehung und das Dilemma der Schlafenszeit

Das Thema Ferien löst bei Gross und Klein grosse Freude aus – dachte ich zumindest.

«Wo will ich hin… das ist eine gute Frage!»

Ein schöner Samstags-Ausflug oder doch eher Tierquälerei? Wir sprechen über Tiere im Zoo und was die Taten von Einzelnen für Auswirkungen auf das Ganze haben können.

«Das finde ich jetzt noch schlau…»

Gibt es den Klimawandel wirklich? Und was ist der Klimawandel eigentlich genau?

Klimawandel – gibt es den wirklich?

Zum Schluss durfte mir Jeremy auch noch eine Frage stellen. Nach langem Überlegen, war es eine Frage, die ich als 25-jährige Studentin natürlich sehr gerne beantworten möchte (nicht).

Keine Antwort ist auch eine Antwort

Wir haben uns einmal quer durch die Fragen der Menschheit gelabert und sind nun am Ende angelangt…

Oh no… 🙁

Obwohl meinen Bruder und mich ein so grosser Altersunterschied trennt, sind wir im Herzen umso enger miteinander verbunden. Wir sind immer für einander da und lachen viel zusammen. Hier die schönsten Versprecher und Lacher:

Outtakes

(mou)

Mein Plan war es, zusammen mit meinem kleinen Bruder einen Podcast zu starten. Die unterschiedlichen Ansichten von zwei Geschwistern, die einen Altersunterschied von genau 16.5 Jahren haben, empfand ich, als eine, auch für Aussenstehende, interessante Betrachtungsweise. Dazu kommt, dass wir nicht in derselben Stadt wohnen und uns deshalb leider nicht so oft sehen können. Ich dachte mir, so können wir einerseits mehr Zeit zusammen verbringen und andererseits lernen wir uns noch etwas besser kennen.

Ich wollte mich schon seit Beginn des Studiums an einen Podcast versuchen, hatte aber bisher noch nicht die passende Idee. Es gibt unzählige Podcasts, die aber leider nicht alle wirklich spannend sind. Ich habe auf jeden Fall gelernt, dass es nicht so leicht ist, einen spannenden Podcast bzw. Audiobeitrag zu produzieren. Eine gute Idee als Basis ist wichtig, aber auch das richtige Mass an Ernsthaftigkeit und Humor sind zu beachten. Auch werden endlos lange Gespräche schnell langweilig für den Zuhörer und man muss dem Inhalt jederzeit folgen können. Zu viele «ähms» sind unangenehm, zu viele Schnitte im Audio aber auch. Es galt also, die richtige Balance zu finden.

Die Zusammenarbeit mit einem Kind ist eine Herausforderung für sich. Die Konzentration hält deutlich weniger lang an, als bei einem Erwachsenen. Dann folgen nur noch Antworten wie «Keine Ahnung» oder «ja/nein». Und auch der Inhalt des Gesagten wirkt auf uns Erwachsene oftmals nicht nachvollziehbar oder aus dem Kontext gerissen. Schnell musste ich also feststellen, dass ein normales Podcast-Format für dieses Projekt nicht passt.

Trotzdem haben wir an während mehreren Tagen einige Stunden Audiomaterial aufgenommen, welches ich dann im Nachhinein abgehört, bearbeitet und geschnitten habe. Daraus entstanden ist ein Multimedialer Beitrag, mit 15 Audiodateien, die Einblicke in unsere Gespräche bieten. Es werden Fragen zu den unterschiedlichsten Themen beantwortet und diskutiert. Natürlich gehört auch immer eine gewisse Prise Humor dazu.

Die Audioaufnahmen habe ich mit zwei Zoom Geräten gemacht. Eines habe ich auf den Tisch gestellt, sodass beide Stimmen aufgenommen werden konnten. Zusätzlich habe ich meinen Bruder mit einem Lavalier versehen. So wollte ich sicherstellen, dass man ihn gut hört, auch wenn er zwischendurch aufsteht, rumspringt, sich anders hinsetzt oder irgendwo anlehnt. Dies war eine gute Entscheidung, denn all diese Szenarien sind auch eingetroffen. Leider war am ersten Tag zum Schluss hin die Speicherkarte des ersten Zooms voll. Diese Audioaufnahmen musste ich besonders stark nachbearbeiten. Ich musste darauf achten, dass meine Stimme zu hören und die Stimme meines Bruders aber nicht zu laut im Vordergrund ist.

Nach einer gewissen Zeit, als die Konzentration sank, war dann plötzlich das Mikrofon spannender als das Gespräch und so wurden die Audioaufnahmen teilweise wahnsinnig lang, ohne wirklich brauchbares Material zu haben. Andererseits entstanden aus ernsthaften Themen, unerwartet spannende oder lustige Aufnahmen. Es war dementsprechend wirklich eine komplett neue Erfahrung. Wenn ich also jemals mit Kindern etwas produzieren soll, werde ich bereits in der Planung viele Pausen einbauen.

Die Post-Produktion hat mich also deutlich mehr Zeit gekostet, als zu Beginn erwartet. Dadurch habe ich aber mehr über die Audio-Bearbeitung im Premiere Pro gelernt und habe erstaunlich viel Freude daran gefunden.