Gestaltung einer Wahlkampagne

Dieses Jahr durfte die Gemeinde Zizers neue Gemeinderatsmitglieder wählen. Verschiedene Parteien haben mit Flyern und Broschüren für ihre Kandidaten geworben, darunter auch die Partei «Die Mitte».

Durch eine Bekannte, die Parteimitglied ist, habe ich schon einige Male Fotos und Designaufträge für «Die Mitte» gemacht. Diesmal wurde ich gebeten, die Wahlkampagne für sie zu gestalten. Dazu gehörten Flyer, Plakate und eine Broschüre mit näheren Informationen zu den Kandidaten.

Die Gemeinde Zizers hatte dieses Jahr die Gelegenheit, einen neuen Gemeindepräsidenten zu wählen. «Die Mitte» hatte einen Kandidaten dafür. Leider war die Wahl im ersten Wahlgang nicht einstimmig. Dies führte zu einer zweiten Wahl des Gemeindepräsidenten. Für diesen zweiten Wahlkampf durfte ich wieder die Kampagne gestalten.

Die Gestaltung dieser Kampagnen war eine grosse Herausforderung für mich, dadurch konnte ich einiges lernen und mit auf den Weg nehmen.

Erster Wahlgang

Zweiter Wahlgang

(mou)

Idee und Motivation

Da ich bereits mehrere Designaufträge für «Die Mitte Zizers» ausgeführt habe, wurde ich auch diese Mal mit der Gestaltung der Wahlkampagne beauftragt. Es begann mit einer Anfrage für Portraitfotos und dann kam das Design dazu.

Umsetzung

Ich hatte keine gestalterischen Freiheiten bei der Umsetzung des Designs, da «Die Mitte» ein klares CD/CI hat. Aber meine ersten Entwürfe für die Designs haben meinen Kunden nicht gefallen. Deshalb musste ich unabhängig vom CD/CI erneut Entwürfe anfertigen. Da die Entwürfe von mehreren Personen abgesegnet werden mussten, gab es viel Hin und Her und mehrere Anpassungsrunden. Das war sehr zeitaufwendig und kostete zusätzliche Nerven. Ausserdem hatte ich am Anfang nicht immer den richtigen Text, den sie darin haben wollten, oder es gab Anpassungen, dann musste ich das Layout und den Entwurf noch einmal überarbeiten, damit es wieder passte.

Andererseits hatte ich viel kreative Freiheit bei den Fotos. Bei dem Gruppenfoto hatte ich allerdings das Problem, dass die Sonne sehr stark geschienen hatte und die Leute geblendet hat. Wir mussten schnell umdenken und ein Gegenlichtfoto machen, damit die Leute trotzdem gut ausgeleuchtet waren, habe ich einen Handblitz benutzt, damit alle scharf waren.

Auch in die Porträts musste ich viel Zeit investieren, da ich jeden einzeln fotografiert habe und immer darauf achten musste, dass alles scharf ist und die Leute schön lächeln, da die Fotos dann im ganzen Dorf zu sehen waren. Auch die Bearbeitung war zeitaufwändig, denn jedes Haar und jeder Fussel musste weg. 

Selbstkritik & Learnings

Persönlich finde ich die Werbekampagnen gut gelungen. Ich habe auch viele positive Rückmeldungen erhalten. Auch wenn der Kandidat der «Mitte» nicht zum Präsidenten gewählt wurde.

Es war für mich eine neue Arbeit. Ich stand oft unter grossem Druck von meinen Kunden, aber auch von mir selbst. Da ich wusste, dass meine Arbeit im ganzen Dorf zu sehen sein würde, wollte ich, dass die Endprodukte einen hohen Standard haben. Das war sehr schwer zu erreichen, denn meine Kunden brachten oft Meinungen und Wünsche ein, die mir persönlich nicht gefielen oder von denen ich wusste, dass sie nicht mehr zeitgemäss waren.

Mein grösstes Learning aus diesem Auftrag war, geduldig zu sein und trotz unterschiedlicher Standpunkte ein offenes Ohr zu haben. Für das nächste Mal, dass es für mich, aber auch für die Kunden einfacher ist, werde ich darauf bestehen, dass alles nach dem CD/CI gestaltet wird und dass sie mir nur den endgültigen Text schicken. Auf diese Weise gibt es weniger Anpassungsrunden und man ist effizienter.