Girlitz & Zilpzalp

Das Kinderbuch – ein wunderbares Genre, das in einfachen Worten und lebendigen Bildern Botschaften vermittelt, Hilfestellung bietet, versucht, die Welt zu erklären, die Fantasie und das kreative Denken anregt, zum Träumen einlädt und uns über den eigenen Tellerrand hinausblicken lässt.

Physische Kinderbücher werden hoffentlich noch lange erhalten bleiben. Es ist etwas Schönes, ein Kinderbuch in den Händen zu halten, das Rascheln der Seiten zu hören, wenn man sie umblättert, oder das Buch mit seinem liebsten Helden im Kinderzimmer aufzustellen.

„Girlitz & Zilpzalp – Wer macht keinen Winterschlaf?“ erzählt die Geschichte des kleinen Hasen Leo, der neu im Wald der Freunde lebt. Als es Herbst wird und viele seiner Freunde in den Süden fliegen oder Winterschlaf halten, fragt sich Leo, mit wem er den Winter verbringen soll. Die Tiere im Wald beschliessen, ihm zu helfen und einen Freund zu finden, der den Winter mit ihm verbringt. Zentrale Themen der Geschichte sind Freundschaft und Zusammenhalt.

Das Buch kann nachfolgend als Flipbook durchgeblättert oder hier als PDF angesehen werden.

Kinderbuch als Flipbook ansehen

(pru)

Idee und Konzept
Ich wollte meine Zeichnungsfähigkeiten verbessern und habe schon immer gerne Geschichten geschrieben. So entstand die Idee, ein Kinderbuch zu realisieren. Dabei war es mir wichtig, ein Thema zu wählen, das einen Lerneffekt bietet. Nach einer intensiven Phase des Mind-Mappings entschied ich mich für das Thema «Winterschlaf von Waldtieren».

Bei der Auswahl der Protagonisten habe ich darauf geachtet, Tiere zu wählen, die einerseits gut bekannt sind und andererseits weniger vertraut, wie beispielsweise der Siebenschläfer oder der Zilpzalp. Zusätzlich war es mir wichtig, Tiere zu nehmen, die ungefähr zur gleichen Zeit Winterschlaf halten oder in den Süden ziehen und auf verschiedene Arten überwintern. Dies erforderte eine längere Recherchephase. Als Setting wählte ich den Wald, da dieser Kindern vertraut ist. Die Wahl der Protagonisten und des Settings eignet sich, die Geschichte in eine Serie zu erweitern. In einer Serie würde ich die Figurenzeichnung noch mehr ausarbeiten. Ich würde den Tieren individuelle Eigenschaften zuschreiben, die sie besonders machen und ihre Persönlichkeit hervorhebt. Mögliche Fortsetzungen könnten sein, dass der Zilpzalp ein Kuckucksei in seinem Nest findet oder dass der Girlitz und der Zilpzalp von ihren Abenteuern im Süden berichten.

Auch über das Format des Buches habe ich mir im Vorfeld Gedanken gemacht. Ich verglich verschiedene Kinderbuchformate online oder in Läden und habe mich dann für das quadratische Format entschieden. Dabei achtete ich darauf, dass ich ein quadratisches Format wähle, das von Cewe gedruckt werden kann.

Umsetzung
Zuerst legte ich fest, welche Textpassagen durch Illustrationen visualisiert werden sollten. Ich erstellte ein InDesign-Dokument und füllte es mit den entsprechenden Textabschnitten. Die Illustrationen fertigte ich in Procreate an und fügte sie anschliessend in InDesign ein.

Ich entschied, dass die Bilder jeweils eine ganze Seite einnehmen sollten, da sie auch als Wandbilder im Kinderzimmer gut funktionieren könnten.
Um die Proportionen und Haltungen der Tiere ungefähr realitätsnah darzustellen, nutzte ich KI-generierte Referenzbilder. Bestimmte Details, wie beispielsweise die genaue Haltung einer Pfote, musste ich zusätzlich recherchieren, da die KI nicht immer geeignete Referenzen lieferte.

Für die Mockups fotografierte ich das gedruckte Buch in einem Park.

Das Flipbook erstellte ich über die Plattform issuu.

Herausforderungen
Begrenzte Anzahl an Ebenen in Procreate
Da ich das Buch über Cewe drucken liess, wählte ich eine Auflösung von 300 dpi. Dies führte dazu, dass ich in Procreate nur eine begrenzte Anzahl an Ebenen zur Verfügung hatte. Ich musste somit immer wieder Ebenen zusammenführen, um wieder freie Ebenen zur Verfügung zu haben. Dies erschwerte jedoch spätere Anpassungen, da einzelne Details so nicht mehr separat bearbeitet werden konnten.

Organisation in Procreate
Rückblickend wäre es hilfreich gewesen, für jedes Tier eine separate Farbpalette in Procreate anzulegen. Nach einiger Zeit verlor ich den Überblick, welche exakte Farbe ich für ein Tier verwendet hatte. Wenn die Ebenen noch nicht zusammengefügt waren, konnte ich die Farbe wieder eruieren, aber nach der Zusammenführung der Ebenen ging das nicht mehr so problemlos.

Realitätsnahe Darstellung der Tiere
Um die Tiere möglichst realitätsnah darzustellen, musste ich regelmässig kleinere Details recherchieren wie beispielsweise ungefähre Fellfarben oder Anzahl der Zehen bei den verschiedenen Tieren.

Textaufteilung und Illustrationen
Ursprünglich plante ich, 22 Bilder für das Buch zu erstellen. Nachdem ich die ersten zwei bis drei Illustrationen gezeichnet und im Vorfeld bereits einige Stunden in die Recherche und das Schreiben der Geschichte investiert hatte, wurde mir klar, dass dies in den verfügbaren 120 Stunden nicht realisierbar war. Ich benötigte für das Anfertigen einer Illustration viel mehr Zeit als ursprünglich angenommen. Gerne hätte ich für das Projekt weit mehr als 120 Stunden aufgewendet, da es mir sehr viel Spass gemacht hat, jedoch haben wir auch noch Abgaben für andere Kurse, die im gleichen Zeitraum erledigt werden müssen. Daher reduzierte ich die Anzahl auf 14 Illustrationen.