Hochzeitsfotografie
Jetzt wird geheiratet! Der schönste Tag im Leben eines Liebespaars. Im Sommer 2020 entschieden sich Ilina und Stephan dazu, zu heiraten. Ilina war zu diesem Zeitpunkt hochschwanger. Doch dies und die aktuell vorbeiziehende Pandemie hinderten das Paar nicht an ihrem Vorgehen.
Ich hatte die Ehre, an ihrer Hochzeit den Part der Fotografin zu übernehmen. Da ich sehr kurzfristig angefragt wurde, sah ich mich in der Vorbereitung vielen organisatorischen und technischen Herausforderungen gegenüber gestellt. Doch mit sorgfältiger Planung und viel Empathie sind schlussendlich diese wunderschönen Bilder entstanden.
Die Trauung
Das Brautpaar Shooting
Ich habe mich gemeinsam mit dem Brautpaar für drei verschiedene Locations für das Brautpaarshooting entschieden: Direkt im Anschluss an die Trauung in der Altstadt vor dem Standesamt, anschliessend im nahegelegenen Park und zum Schluss noch auf der Brücke über dem Rhein auf dem Weg zur Festlocation. Der Fokus lag unter anderem auf dem Brautkleid, den Ringen und dem Babybauch.
Das Gästeshooting
Beim Fotografieren der Gäste stand mir die Trauzeugin der Braut zur Seite und koordinierte das Ganze mit den Gästen. Dies erleichterte mir die Situation sehr und ich musste mich lediglich um die Location und das fotografieren kümmern. Auch dabei sind einige sehr schöne Bilder entstanden:
Die Hochzeitsfeier
Einige Eindrücke von der ausgelassenen Feier am Abend und von der Hochzeitstorte:
Color Grading & Color Correction
Auf Wunsch des Brautpaars habe ich im Anschluss die schönsten Bilder mit Lightroom nachbearbeitet. Der Vibe sollte auf Wunsch der Braut in Richtung weiss / clean / hell gehen. Hierzu einige Davor / Danach Vergleiche:
(hil)
Motivation und Vorgehen
Fotografieren macht Spass und ich hatte schon immer eine grosse Faszination für Hochzeiten und Hochzeitskleider. Ich habe bereits zuvor Hochzeiten musikalisch begleitet, jedoch noch nie fotografiert. Diese Herausforderung traute ich mir jedoch zu und als die Anfrage von meinem Vater kam sagte ich sofort zu. Das Ganze war auch eine Herzensangelegenheit, da das Brautpaar aus dem Sohn, der Freundin meines Vaters, und dessen Verlobten bestand.
Vor der Hochzeit gab es 2 Treffen zur Besprechung und für Vorbereitungen. Ich habe dabei mit dem Brautpaar sämtliche Fragen bezüglich Location, Lichtverhältnissen, Proben, der Inszenierung des Kleides und den genauen Ablauf besprochen. Ausserdem haben wir Vorstellungen für das Paarshooting definiert und anhand von Beispielen Wunschbilder ausgewählt, damit das Shooting am grossen Tag reibungslos vonstatten gehen kann. An diesem Punkt wurden bereits ihrerseits den Wunsch für die Nachbearbeitung der Bilder geäussert.
Herausforderungen bei der Hochzeit
An der Hochzeit selbst gab es keine grösseren Zwischenfälle. Der Raum beim Standesamt hatte jedoch sehr spärliche Lichtverhältnisse und war sehr klein. Dies erschwerte es beim Hereinschreiten der Braut auf kurzer Distanz und in kurzer Zeit das perfekte Bild zu schiessen. Bei den Bildern im Aussenbereich war besonders die Sonne beim grossen Gruppenfoto eine Herausforderung, da es nur einen Ort gab, an welchem alle Platz fanden und die Sonne Abends direkt am Horizont unten stand. Als die Nacht hereinbrach bemerkte ich schnell, dass ohne den Blitz gar nichts aus den Bildern wurde. (Ich wollte den störenden Blitz den Hochzeitsgästen zuerst ersparen, da ich die Anweisung hatte «Casual» Bilder zu schiessen.) Alles in allem sind die Bilder aber sehr schön geworden und das Brautpaar war sehr zufrieden mit den Ergebnissen.
Technik
Ich hatte eigentlich vor, für die Hochzeit eine Canon 6D von der Technikausleihe zu verwenden. Blöderweise fiel das Datum genau in die die Inventur-Woche und die Technik Ausleihe war geschlossen. Also musste mein eigenes Material hinhalten. Ich habe dann meine Spiegelreflexkamera D5300 von Nikon mit dem AF-S NIKKOR 18-105mm Objektiv ebenfalls von Nikon verwendet. Auch ein günstiges Stativ von Amazon habe ich zum Glück bereits zuhause. Dieses hatte zudem Vorteil, dass es leichter war als ein teures, dafür aber auch etwas wackelig war. Die Verwendung der eigenen Kamera war sehr praktisch und verlief problemlos, da ich damit bereits vertraut war.
Nachbearbeitung
Zur Nachbearbeitung der Fotos habe ich Lightroom und Photoshop von Adobe verwendet. Mit den Fotos habe ich zuerst einige Moods ausprobiert welche in der Bearbeitung am besten funktionieren könnte. Ich hatte zuvor mit der Braut die Nachbearbeitung bereits besprochen und mir ihre Präferenzen eingeholt. Ich habe ihr dazu Beispiele gezeigt. Da sie stark zu den hell / weiss bearbeiten Bildern tendierte, habe ich meinen Fokus schliesslich auch in diese Richtung gelenkt.
Bei den Fotos des Brautpaares habe ich besonders die Belichtung angepasst sowie den Weiss Anteil etwas verstärkt, um das Kleid mehr zur Geltung zu bringen.
Als Herausforderung herausgestochen sind die Bilder vor dem blauen Himmel, da darauf der Helligkeitswert nicht funktionierte, da dann der Himmel weiss wurde, deshalb habe ich dafür nochmals ein eigenes Preset kreiert und den Himmel blau gelassen.
Bei den Nachtfotos mit Blitz habe ich besonders am Kontrast und am Schwarz-Anteil, sowie an der Tiefenschärfe, gearbeitet.
Learnings
- Den Blitz wenn möglich immer einsetzen wenn es dunkel wird. Die erste Bilder ohne Blitz hatten einen matt-trüben Stil und wirkten etwas unscharf durch das trübe Licht.
- Vorhergehende Organisation zahlt sich in jeglicher Hinsicht aus. Glücklicherweise hat sich die Trauzeugin hervorragen um die Organisation des Gästeshootings gekümmert. Das hätte ansonsten ein riesiges Chaos ergeben.
- Genügend Zeit mit dem Brautpaar einplanen. Der Moment alleine mit ihnen im Wald hat die besten Bilder ergeben. Bei den Bildern mit anderen Gästen in der Nähe wirkten sie eher angespannt.
- Stativ wird kaum benötigt und muss nicht immer mitgeschleppt werden.