How to make: Franzbrötchen
Variationen von Zimtschnecken sind in vielen Ländern bekannt. In Hamburg heissen sie Franzbrötchen. Sie sind fester Bestandteil meiner Kindheit, weswegen ich entschied, sie selbst zu backen.
Zimt und Zucker in Gebäck ist meiner Meinung nach eine Perfektion. In Hamburg erhält man die Hamburger Zimtschnecken, also die Franzbrötchen bei jedem Bäcker. Kein Aufenthalt in Hamburg ist komplett, ohne wenigstens ein Franzbrötchen gegessen zu haben.
Da ich dieses Semester den Fokus darauf legte, mich mehr mit Kameras auseinanderzusetzen, entstand schnell der Plan, ein Franzbrötchen-Video zu machen. Entstanden ist ein Rezeptvideo und mehrere Reels.
Hier geht es zu Reel 1, Reel 2 und Reel 3.
Vielleicht habe ich euch durch das Youtubevideo oder die Reels ja Lust gemacht, Franzbrötchen selbst auszuprobieren. Die Franzbrötchen im Video sind zwar nicht so gross wie die Franzbrötchen beim Bäcker in Hamburg, dafür aber genauso lecker. Ich sage dazu nur: Laat jo nich lang nödigen! Was im Grunde einfach «En Guete» auf Plattdeutsch heisst.
(stm)
Idee
Die Idee zum Franzbrötchenvideo entstand dadurch, dass ich Anfang Jahr Zimtschnecken gebacken habe. Nachdem ich mit mehreren Menschen über das geplante Video redete, kristallisierte sich heraus, dass ich kein normales Zimtschneckenvideo machen wollte, sondern Franzbrötchen machen wollte, die ich schon seit meiner Kindheit liebe.
Konzeption und Umsetzung
Ich fing damit an, ein gutes Rezept im Internet zu suchen. Geplant war vor allem, dass die Shots des Zutatenmischens von oben aufgenommen werden und gewisse Arbeitsschritte in Stop-Motion gedreht werden, weswegen ich während des Filmens darauf achten musste, dass meine Hände ein paar Sekunden aus dem Bildausschnitt verschwanden. Inspiriert wurde ich durch mehrere Koch-Reels auf Instagram, die sehr schnell geschnitten wurden. Daher kam die Idee, gewisse Arbeitsschritte im Stop-Motion-Stil zu schneiden. Diese hätten jedoch besser geplant werden müssen, da ich z.B. einmal beim Schneiden der Teigrollen eine Stop-Motion-Aufnahme machte, schliesslich aber doch aus Platzmangel manche Sachen im Bildausschnitt herumschob, was im Nachhinein nicht gut aussieht.
Da ich nachmittags anfing zu filmen, wurde das Licht zusehends schlechter. Insgesamt brauchte ich neben dem sowieso schon langen Aufwand für die Franzbrötchen nochmal länger, um Kamera, Stativ und Licht ein- und umzustellen. Ich hatte den zeitlichen Aufwand unterschätzt. Hinzu kam die Schwierigkeit, dass ich in der Technikausleihe falsche Lichter auslieh, bei denen man kein weisses Licht einstellen konnte, weswegen ich mit gelbem und blauem Licht filmte.
Postproduction
Ich hatte anfangs nur ein Youtubevideo geplant, doch beschloss während der Postproduction noch Reels aus dem Material zu machen. Ich hatte mehrere Ideen für Reels, setze schliesslich jedoch nur drei davon um. Ich wollte unbedingt einen Loop als Reel kreiren, zudem ein kurzes Ablauf-Reel machen, wie man Franzbrötchen macht. Zum Schluss wollte ich ausprobieren, wie es ist, wenn man den Screen dreiteilt und wählte dafür möglichst schöne Ausschnitte aus.
Ich hatte viel Material, dass ich sichten musste, da ich während des gesamten Prozesses des Franzbrötchenmachens mitfilmte. Eigentlich hatte ich zusätzlich noch ein ZoomH6 aufgestellt, um die Geräusche während des Backens einfangen zu können. Als ich mir das jedoch in der Postproduction anhörte, hörte man recht wenig oder die Geräusche bestanden aus dem unschönen Quietschen des Wallholzes, weswegen ich mich entschied, nur Musik unter das Video zu legen.
Durch das wechselnde Licht fand ich das Colorgrading schwierig. Da die Lichtsituation während des Drehs wechselte und vor allem das künstliche Licht nicht optimal war, da ich kein weisses Licht einstellen konnte, musste ich das im Nachhinein anpassen. Trotzdem sieht man im fertigen Video, dass das Licht nicht gleich war. Ich finde jedoch, wenn ich es weiter anpasse, sieht die Farbe meiner Hände sehr unnatürlich aus. Um das zu beheben, müsste ich wahrscheinlich die Color wheels im Colograding benutzen. Hinzu kommt beim Colorgrading, dass ich während des Tageslichts eine gelbe Schüssel verwendete, später jedoch fast eine schwarz/weiss Atmosphäre geschaffen wird durch den Teig, das Mehl und die schwarze Arbeitsplatte. Das kommt zu den verschiedenen Lichtszenen hinzu und erschwert es, alles wie aus einem Guss erscheinen zu lassen.
Learning und Fazit
Ein grosses Learning war, dass mein Laptop nicht zum Colorgrading gemacht ist, da der Bildschirm leicht verdunkelt ist. Dementsprechend sehen Farben auf meinem Laptop ganz anders aus als z.B. auf dem Handy.
Die Lichtsituation sollte ich beim nächsten Mal besser planen, da am Anfang des Drehs die Sonne schien und ich erst fertig war, nachdem es schon ein paar Stunden dunkel war, was das Colorgrading mühsam machte. Insgesamt kann ich das Colorgrading sicher noch verbessern, damit die beiden Teile (mit Sonne und mit künstlichem Licht) einheitlicher daherkommen. Schwierig wird es dann jedoch wieder mit der Hautfarbe. Ausserdem habe ich den zusätzlichen zeitlichen Aufwand unterschätzt und brauchte viel länger zum Filmen, als erwartet. Dementsprechend werde ich beim nächsten Mal entweder früher anfangen oder später, sodass ich durchgehend mit Kunstlicht filmen kann.
Bei einem nächsten Rezeptvideo werde ich ausserdem eine weitere Person dazuholen, damit ich nicht die ganze Zeit statisch filmen muss, das Framing und den Fokus besser verstellen kann und die Lichtsituation anpassen kann.
Originalton hätte das Video sicher nochmal verbessert, weswegen ich beim nächsten Mal nicht mit einem Zoom, sondern mit einem Richtmikrofon arbeiten werde, auch um die Geräusche besser zu hören.