Instagram-Werbung aus dem Keller
Während den Weihnachtsferien hatte ich zwischen den Abgaben etwas Zeit. Also bastelte ich mir in unserem kleinen WG-Keller ein kleines Videostudio zusammen und versuchte, einen Werbespot für einen Energy-Drink zu kreieren.
Von einem vorherigen Projekt hatte ich noch schwarzen Hintergrundkarton. Diesen schnitt ich zurecht und tapezierte eine Kellerwand. Ich entschied mich für das Getränk der Firma Nocco, da es mir ein Kollege empfohlen hat. Nach einigem Ausprobieren konnte ich diesen Clip zusammenstellen:
(ash)
00 | Idee
Die Idee kam mir, nachdem ich auf Instagram zahlreiche Beispiele von «Mock-Ads» sah, welche Studenten mit möglichst wenig Material erstellt hatten.
Ich wollte versuchen, etwas ähnliches bei mir zuhause zu erstellen.
01 | Umsetzung
Als erstes richtete ich im Keller ein kleines Studio ein. Nach Absprache mit meinem Mitbewohner klebte ich einen Hintergrund an die passendste Wand im Keller. Als Farbe benutzte ich schwarz, da so alles Licht geschluckt wird und das Subjekt – in meinem Fall eine Dose – hervorgehoben wird. Von Vorteil war auch noch, dass die Dose im Design recht hell/weiss war und somit ein grosser Kontrast entstand. Als Unterlage benutzte ich meinen alten Ikea-Tisch.
Ich verwendete eine einzige Lichtquelle, die ich durch einen recht grossen Diffusor hindurch auf das Subjekt richtete. Ich fand die weiche Ausleuchtung ist mir sehr gut gelungen. Mit einem kleinen LED-Licht versuchte ich, von hinten noch ein «Edge-Light» auf die Szene zu richten.
Für die Aufnahmen verwendete ich noch Blaubeeren, da das Getränk Blaubeergeschmack hat. (Natürlich wurden diese nach dem Dreh alle von mir gegessen, also kein Foodwaste).
Ich verbrachte einen Nachmittag im Studio und machte verschiedene Aufnahmen. Mein Ziel war es, diese nachher als Hintergrund für Compositing oder als Hauptshot zu verwenden. So entstand eine grosse Anzahl an Clips. Unter anderem filmte ich Szenen mit den Blaubeeren, um sie als Stilelement einzufügen. Diese gelangen sehr gut, indem ich sie mit einem Stück Papier in das Bild der Kamera hochwarf. Mit einem Wasserspray konnte ich die Shots noch weiter aufwerten: Die Beeren und auch die Dose wirkten mit Wasser bestäubt nun viel frischer. Der Vorteil des Studios im Keller war, dass ich neue Ideen spontan noch aufnehmen konnte.
Ziel des Clips war es, einen Werbespot für eine Onlinekampagne darzustellen. Ich entschied mich für das Format 9:16, welches Beispiel in Instagram-Stories benutzt werden kann. Die Entscheidung, das Projekt für eine Instagram-Werbung auszurichten, gab mir auch die Dauer vor: 15 Sekunden. Ein weiteres Augenmerk richtete ich auf das Sounddesign. Mit subtilen Soundeffekten versuchte ich das Produkt noch fühlbarer zu machen.
02 | Learnings
Anfangs fehlten mir die Ideen für die Shots, und so zögerte sich das Projekt etwas hinaus. Eines Abends stoss ich bei der Musiksuche für ein anderes Projekt dann aber auf einen Song, der die perfekte Energie für meine Idee lieferte. Bei dem Dreh hatte ich zwar eine ungefähre Idee im Kopf, war aber trotzdem komplett im Experimentiermodus. Dementsprechend war der Dreh recht planlos und einige Szenen wurden aufgenommen, die es nicht in das finale Video geschafft haben. Für einen Dreh für Kunden wäre das sicherlich nicht sehr ökonomisch bzw. budgetfreundlich. Da wird es sich anbieten, die Idee im Vornherein mit einem Storyboard zu visualisieren.