Interaktive Filme und die emotionale Beteiligung von Zuschauenden
Interaktive Filme waren bei dieser Bachelorarbeit komplett Programm. Beim Lehrprojekt haben wir in Teamarbeit einen eigenen interaktiven Film produziert. Als Thesis wurde das Thema, wie interaktive Elemente die emotionale Beteiligung von Zuschauenden beeinflussen, bearbeitet.
Thesis
In der Thesis wurde zuerst ein Grundlegendes Verständnis von interaktiven Filmen erarbeitet und alle grundlegenden Begriffe definiert. Ein wesentlicher Aspekt dieser Definition war die Abgrenzung interaktiver Filme von Videospielen. Es wurden verschiedene Erkenntnisse aus bisherigen interaktiven Filmen zusammengetragen und Erkenntnisse für die Produktion solcher Werke abgeleitet.
Im nächsten Schritt wurde das Thema der emotionalen Beteiligung analysiert und aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Dabei wurde untersucht, wie emotionale Beteiligung bei Zuschauenden entsteht und welche Rolle Interaktivität in diesem Prozess einnimmt.
Mithilfe der Erkenntnisse wurden semistrukturierte Leitfadeninterviews mit fünf Filmschaffenden geführt, von denen einige Erfahrung in der Produktion von Filmen mit interaktiven Elementen hatten.
Die Erkenntnisse dieser Interviews waren sehr aufschlussreich und offenbarten verschiedene Erkenntnisse und Ansichten. Aus den Analysen und der Diskussion der Literaturrecherche und den Leitfadeninterviews, wurde die Fragestellung beantwortet, Implikationen für die Praxis definiert und zukünftige Forschungsfelder aufgezeigt.
Lehrprojekt
Als interaktiven Film setzten wir das Projekt «Auf der Wartebank» um. Dabei geht es um einen authentischen Einblick in den Alltag von Asylsuchenden in kantonalen Asylzentren in der Schweiz. Da es äusserst schwierig ist, in einem Asylzentrum in der Schweiz eine authentische audiovisuelle dokumentarische Arbeit zu drehen, entschieden wir uns für einen Reenactment Dreh. Das bedeutete, wir führten Interviews mit sehr vielen ehemaligen Asylsuchenden. Basierend auf den Erkenntnissen entstand das Drehbuch.
Wir suchten eine Location, die möglichst echt wirkte und besetzten die Rollen ausschliesslich mit Personen, die selbst Erfahrung im Asylzentrum hatten. Mit diesen Mitteln strebten wir eine möglichst realitätsgetreue Darstellung an. Dabei war es uns ein Anliegen, nichts zu übertreiben und besonders dramatisch darzustellen. Gleichzeitig wollten wir die Realität nicht beschönigen.
Die Vorproduktion und der Dreh waren sehr aufwendig. In der Postproduktion wurde zudem ein eigener interaktiver Player in JavaScript entwickelt, welcher im Fullscreen auf Desktop Geräten und sogar allgemein auf mobilen Geräten funktioniert. Darüber hinaus ist der entwickelte Code leicht für verschiedene interaktive Filme modifizierbar, da er ein JavaScript Objekt mit einem «Decision Tree» enthält, an dem sich der Film orientiert.
Alles aktuelle zum Projekt, sowie der Trailer, kann auf diesem Link abgerufen werden:
