Ja, sie wollen – Foto-Slideshow
Als mein Bruder mich im Frühjahr 2023 fragte, ob ich sein Trauzeuge werden wolle, war ich überrascht, fühlte mich aber geehrt. Kurz darauf ging alles ziemlich schnell und bereits im Juli fand die Ziviltrauung, die sogenannte «rechtliche» Hochzeit, meines Bruders und seiner jetzigen Frau statt. Ich wollte den Tag natürlich so gut es ging einfangen, also nahm ich meine Kamera mit und begleitete das Brautpaar auf Schritt und Tritt. Als kleines Dankeschön für jenen Tag habe ich eine Slideshow zusammengestellt.
Mein älterer Bruder hatte seiner Frau im Sommer 2022 bei Sonnenuntergang auf einem See den Antrag gemacht. Wir freuten uns als Familie über diese wunderbare Nachricht, aber ich fühlte mich persönlich geehrt, als mein Bruder mich fragte, ob ich sein Trauzeuge werden möchte. Die Braut machte sich bereits im Frühjahr an die Planung der Ziviltrauung und später natürlich auch der Hochzeit. Bei letzerer wurde ich mehr in die Rolle des Trauzeugen eingebunden, weshalb ich nicht fotografieren konnte. Dies übernahm jedoch ein professionelles Team, und ich wollte zudem das Brautpaar feiern und unterstützen. Aber bei der Ziviltrauung liess ich es mir nicht nehmen, meine Kamera einzupacken, um den Tag festzuhalten.
Tagesablauf
Die Ziviltrauung war als intime Feier im kleinsten Kreis geplant, bei der nur die engste Familie anwesend sein sollte. Als Schauplatz für diesen besonderen Tag wurde die malerische St. Petersinsel gewählt, eine idyllische Halbinsel im Bielersee, die für ihre Ruhe und natürliche Schönheit bekannt ist. Der Tag begann mit einer charmanten Tradition: Ich holte meinen Bruder in seinem stilvollen Oldtimer ab, den unsere Eltern liebevoll mit Blumen und Bändern geschmückt hatten.
Die Reise zur Insel erfolgte auf dem Wasserweg, mit einem Boot, das uns sanft über den See trug. Die Zeremonie selbst fand in den historischen Gemäuern eines alten Klosters statt, dessen ehrwürdige Atmosphäre dem Anlass eine zeitlose Würde verlieh.
Nach der Eheschliessung führte unser Weg höher hinauf – zum höchsten Punkt der Insel. Dort thront ein zauberhafter, alter Pavillon, umgeben von üppigem Grün und mit Aussicht auf den See und die umliegende Landschaft.
Im Pavillon wartete eine weitere Überraschung: Ein liebevoll angerichtetes Buffet, das ausschliesslich für uns vorbereitet worden war. Die liebevollen Details, die familiäre Nähe und die einzigartige Kulisse machten diesen Tag zu einem wunderbaren Erlebnis.
Workflow
Der spassigste Teil ist leider öfters auch der kürzeste. Zum Fotografieren habe ich meine Nikon D3400 mitgenommen. Auch wenn sie womöglich keine Diamant-Klinge unter den Kameras ist, habe ich die schnelle Handhabung und Flexibilität an diesem Tag sehr geschätzt.
Für die Bildbearbeitung habe ich zum ersten Mal über einen längeren Zeitraum mit Adobe Lightroom gearbeitet. Besonders hilfreich war die Möglichkeit, die Tiefenschärfe nachträglich anzupassen, was gerade an jenem Tag praktisch war, da ich nur ein Objektiv zur Verfügung hatte.
Die integrierte KI hat sich als nützlich erwiesen, da sie bei guten Ausgangsmaterialien viele Arbeitsschritte erleichtert. In den meisten Fällen musste ich nur kleinere Anpassungen vornehmen, um die Bilder so zu bearbeiten, wie ich sie mir vorgestellt hatte. Diese Arbeitsweise hat mir einen guten Einblick in die Effizienz der Software gegeben.
Für die Erstellung der Slideshow habe ich mit DaVinci Resolve gearbeitet. Durch meine bisherigen Erfahrungen mit dem Programm konnte ich den Workflow effizient gestalten und die grundlegenden Schritte schnell umsetzen. Um der Präsentation mehr Dynamik zu verleihen, habe ich «Adjustment Clips» verwendet, mit denen ich Zoom-Effekte und andere Bewegungen gezielt einbauen konnte. Diese kleinen Anpassungen haben die Show visuell abwechslungsreicher gemacht.
Die Musik für die Slideshow habe ich mit Suno generiert. Obwohl der Soundtrack nicht ganz meinem persönlichen Geschmack entsprach, erfüllte er seinen Zweck. Leider hatte ich keine Möglichkeit mehr, zusätzliche Credits zu nutzen, um alternative Versionen auszuprobieren. Trotzdem passte die Musik gut zum Gesamtbild und rundete die Präsentation zufriedenstellend ab.
Wenn ihr möchtet, könnt ihr nun die Slideshow begutachten und vielleicht kann ich euch dazu begeistern, einen Ausflug auf die St. Petersinsel zu unternehmen.
(pru)
Learnings von dem Projekt
Zu diesem Zeitpunkt war ich noch nicht besonders geübt im Umgang mit manuellen Kameraeinstellungen – eine Tatsache, die sich später in der Postproduktion bemerkbar machte. Viele Bilder mussten aufwendig bearbeitet werden, was enorm viel Zeit in Anspruch nahm. Zusätzlich war es notwendig, die Aufnahmen sorgfältig auszusortieren, um den Bearbeitungsaufwand in Grenzen zu halten.
Ein weiterer Punkt, den ich an diesem Tag gelernt habe, ist die Bedeutung von ausreichend Speicherplatz. Mit nur einer 16-GB-SD-Karte in der Kamera musste ich sparsam mit meinen Aufnahmen umgehen. «Fehlschüsse» wurden direkt gelöscht, um Platz für wichtigere Bilder zu schaffen.
Die Nikon hat insgesamt solide Arbeit geleistet, doch ich stieß auf einige Einschränkungen. Besonders in dunkleren Räumen kam die Kamera schnell an ihre Grenzen. Die ISO-Empfindlichkeit über 3400 zu erhöhen, erwies sich als problematisch, da das Rauschen deutlich sichtbar wurde. Diese Erfahrungen haben mir gezeigt, wie wichtig sowohl eine gute Vorbereitung als auch das Verständnis für die Technik sind, um solche Herausforderungen zu meistern.