Junge Deutschschweizer*innen und deren Nutzung von Dating-Apps: Eine Medien-Triangulation und ein Instagramformat.
Heutzutage sind gesellschaftliche Veränderungen aufgrund der Digitalisierung in vielerlei Hinsicht spürbar. Gerade der Prozess der Partner*innensuche hat sich durch den digitalen Wandel verändert. Unsere Grosseltern lernten sich über am Arbeitsplatz, durch Bekannte oder in Vereinen lernen und lieben. Heute hingegen scheint die junge Generation vermehrt zum Smartphone zu greifen, wenn es ums moderne Dating geht. Doch was bedeutet das für uns?
Mit dieser Entwicklung sind im wissenschaftlichen Diskurs derzeit nämlich des Öfteren skeptische Aussagen und Bedenken vorzufinden: Was macht dieser digitale Wandel mit den Menschen und welchen Einfluss haben Dating-Apps als Facilitator auf deren Beziehungs- und Datingverhalten? Und wo bestehen mögliche Risiken und Gefahren, aber auch Chancen? Genau das wollte ich im Rahmen meiner Bachelorarbeit herausfinden und dieser Thematik mit folgender Forschungsfrage auf den Grund gehen:
«Wie daten 18-28-jährige Deutschschweizer*innen heutzutage und welche Rolle spielen Dating-Apps – mit Fokus auf Tinder – dabei?«
Meine Arbeit gibt sowohl einen Überblick über die historischen und gesellschaftlichen Entwicklungen der Partner*innensuche als auch das damit einhergehende Verständnis von Dating in der westlichen Welt. Ziel dieser Arbeit ist es, die Beweggründe junger Deutschschweizer*innen für Dating-Apps zu ergründen und deren Konsumverhalten zu beschreiben. Darüber hinaus sollen sowohl die damit verbundenen Effekte auf das persönliche Wohlbefinden eruiert als auch die gewichtige Rolle der App Tinder kontextualisiert werden. Bei der Beantwortung der Fragestellung dient einerseits ein Vergleich empirischer Studien hinsichtlich der App Tinder sowie die Situierung in das theoretische Framework des Circuit of Culture. Des Weiteren werden anhand einer quantitativen Online-Befragung (N = 198) Unterschiede zwischen den Geschlechtern als auch zwischen exklusiven und nicht-exklusiven Tinder-Nutzer*innen untersucht. Mittels sechs qualitativer Expert*inneninterviews soll zudem ein tieferes Verständnis in die Auffassung des Datings ermöglicht werden.
Die Ergebnisse haben unter anderem gezeigt, dass die Akzeptanz von Dating-Apps trotz ihrer Popularität noch nicht nicht in allen Schweizer Kreisen angekommen ist. Dem möchte ich mit meinem multimedialen Lehrprojekt entgegenwirken: Das Instagram-Format Tindersurium hat zum Ziel, einen Austausch unter Gleichgesinnten (also sowohl Singles als auch Beziehungsmenschen und anderen Interessierten) im Hinblick des Datings zu schaffen. Hierfür dienen Strassenumfragen rund um die Thematik, ein Kurzpodcast, Memes, Informationen, Tipps, eine Pärchengeschichte, eine Playlist sowie die Interaktion in Abstimmungen und Storys mit der Community.