«Körpersache»
Ein Instagram Kanal, begleitet von einem Podcast, der sich der körperdysmorphen Störung widmet. Körpersache. Zu zweit oder mit Betroffenen wollen wir über die verfälschte Wahrnehmung des eigenen Körpers sprechen, aufklären und neues dazulernen.
Ob körperdysmorphe Störung, Dysmorphophobie oder body dysmorphia – all diese Begriffe beschreiben eigentlich das Gleiche: Die verfälschte Wahrnehmung des eigenen Körpers.
Betroffene Personen fühlen sich hässlich oder sogar entstellt, obwohl sie objektiv gar keine auffälligen Schönheitsmakel haben. Sie sorgen sich übermässig um ihr Aussehen und fokussieren sich dabei auf bestimmte Körperteile, die sie als missgestaltet wahrnehmen.
Über eine Dokumentation und eine interessante Diskussion mit einer Transfrau wurden wir auf diese Thematik aufmerksam.
Als wir uns dann mehr damit auseinandergesetzt haben, wurde uns klar: Auch wir sind von dieser Störung betroffen. (Wenn du wissen willst, in welcher Form wir an einer körperdysmorphen Störung leiden, findest du in unserer Pilotfolge von «KÖRPERSACHE» Antwort)
Als wir in unserem Umfeld nachgefragt haben, fiel uns auf, dass diese Störung wohl weit mehr verbreitet ist, als man annehmen würde.
Ja, es gibt wohl wenig Menschen, die gänzlich mit ihrem Körper zufrieden sind, allerdings werden vor allem durch Social Media Schönheitsideale implementiert, welche die eigene körperdysmorphe Störung triggern.
So haben wir uns dazu entschieden, mehr über diese Störung herauszufinden und haben gleichzeitig den Entschluss gefasst, dass wir auch andere aufklären wollen.
Auf unserem Instagramkanal teilen wir Fakten, Tipps und Erkenntnisse rund um das Thema körperdysmorphe Störung.
Die recherchierten Informationen, die wir auf dem Kanal teilen, wurden in einem Interview mit einer Praxisstelle faktengeprüft.
Zudem haben wir eine anonyme Umfrage gestartet, von der wir spezifische Aussagen teilen.
https://www.instagram.com/koerpersache
Begleitet wird unser Kanal von einem Podcast, bei dem wir mit Betroffenen über ihre Erscheinungsform der körperdysmorphen Störung sprechen. Dabei lernen nicht nur wir dazu, sondern auch die Zuhörer*innen.
Dieser wird auch nach Veröffentlichung auf Digezz weitergeführt – zum jetzigen Zeitpunkt (07. Januar 2021) haben wir bereits zwei weitere Betroffene gefunden, mit denen wir bald neue Folgen aufnehmen und produzieren können. (Lasst also ein Abo da 😉 )
(ash)
PLANUNG
Leider wurden wir erst relativ knapp vor der Digezzabgabe, kurz vor Weihnachten, auf diese psychische Krankheit aufmerksam.
Da wir dann aber nach unserer Recherche über die Feiertage gemerkt haben, dass wir etwas dazu produzieren wollen, standen wir unter relativ hohem Zeitdruck.
Organisationstechnisch hätten wir noch ein bisschen mehr Zeit gebrauchen können, allerdings kann man sich ja nicht aussuchen, wenn eine Idee kommt.
So war es auch ziemlich schwierig, so kurzfristig Protagonist*innen für den geplanten Podcast zu gewinnen.
Diese fanden wir bis jetzt über die verschiedenen sozialen Netzwerke gefunden. Die Suche gestaltete sich ebenfalls als zeitintensiv.
RECHERCHE
Da uns dieses Thema beiden unbekannt war, haben wir vor der Realisation des Projektes zum einen eine Online-Recherche betrieben und offene Fragen von Spezialisten beantworten lassen.
TECHNIK
Da wir diesen Podcast während einer Pandemie starteten, hatten wir keine Möglichkeit, diesen in einem Studio aufzunehmen. Zumal trennen uns dazu über 850 Kilometer. Trotzdem wollten wir eine relativ stabile Audioqualität garantieren. Dies war gar nicht so einfach, mit einer innovativen Idee von Kopfhörer aus/einstecken, einem Klatscher, dem Handy, Laptop und Audition klappte es aber schlussendlich doch relativ gut.
Wie vermittelt man so ein Thema ansprechend an eine breite Masse?
Auch wenn die Problematik relevant und aktuell ist, war es zunächst schwierig, einen Designaspekt zu finden, der nicht zu trist aussah.
>Nach einigen verworfenen Prototypen und verschiedenen Designsessions entschieden wir uns für ein 90s/blur design. Dies sieht in unseren Augen ansprechend aus, lenkt aber gleichzeitig nicht zu fest vom Inhalt ab. Unterstrichen wird dies mit einer kurvigen Schrift, die wir selbst anpassen mussten.
PODCAST/VIDEO
Anfänglich wollten wir unseren Podcast als Videoprojekt starten und dabei auch immer gleich noch einen Psychologen/eine Psychologin miteinbeziehen. Von der geplanten Videoreihe mussten wir uns aber dann abwenden, da wir praktisch keine betroffenen Personen gefunden haben, die sich auch auf Video zeigen wollten.
FAZIT
Insgesamt haben wir viel Herzblut in dieses Projekt gesteckt und mussten uns zuerst einmal darüber Gedanken machen, wie offen wir über unsere eigenen Probleme sprechen wollen. Schliesslich kann man unseren Podcast auf verschiedenen Plattformen streamen und unsere Unsicherheiten werden somit für jede*n zugänglich.
Uns ist es aber wichtig, über genau solche Tabus zu sprechen. Wir sind uns sicher, dass sich ganz viele da draussen mit den besprochenen Inhalten identifizieren können und es hoffentlich auch einigen weiterhilft.
Wir wollen dieses Projekt sicher noch weiterziehen und sind gespannt, wie das Feedback von unseren Freunden, Bekannten und allgemein aus Social Media ausfallen wird.