Laufzeit
Ein Slam-Poetry-Animationsfilm, der die prekäre Situation des Klimawandels und die Rolle der Menschheit dabei
anspricht.
Gedichte schreiben als Hobby hört sich ziemlich uncool an. Zum Glück hat die moderne Zeit eine neue Benennung dafür: Slam Poetry.
Ich verarbeite vieles in meinem Leben und somit im Alltag in dem ich schreibe. Meistens leitet es mich zum Dichten. Reime entstehen von alleine im Kopf. Wahrscheinlich habe ich die Gabe von meinem Grossvater, welcher selber Dichter und Autor war.
Der Klimawandel ist für alle von uns kein Fremdwort. Es ist ein alltägliches Thema. Und dennoch wenden wir uns davon ab, wenn es darum geht, selbst die Dinge in Angriff zu nehmen. Wütend auf die gierige Menschheit, den Egoismus und das Nimmersattwerden, welches uns zum Untergang der Welt stetig aber sicher leitet, ist der Slam Poetry aus mir rausgesprudelt. Slam Poetry erschafft Bilder im Kopf mit Buchstaben. Und diese Bilder wollte ich nun zum Ausdruck bringen.
Entstanden ist ein Animationsfilm über die prekäre Situation des Klimawandels und die Rolle der Menschheit.
(mou)
Die Realisierung dieses Projektes war ohne Unterstützung meiner Freunde nicht möglich. Nach dem wir das Storyboard erstellt haben, ging die Arbeit erst richtig los. Mit einem 3D Objekt in Blender entstand unser animiertes Männchen. Dort animierten wir jegliche Bewegungen, wie den Walk-Cycle, sowie das Aufsteigen auf die Buchstaben. Danach wurde es zu After Effects importiert und Frame für Frame in eine 2D Bewegungen nachgezeichnet. Mein grosses Learning dafür war, wie krass Aufwendig eine solche Animation ist. Nach diesem Projekt, welches sich sehr gut zeigen lässt, wie ich finde, möchte ich nicht so schnell erneut ein Animationsprojekt starten. Seine Kreativität im Kopf zu erschaffen und zu zeigen ist zwar enorm schön aber einfach ultra aufwändig, zeit- und nervenraubend. Zum Glück hatte ich Unterstützung von meinem erfahrenen Freund. Als dann endlich die Frames standen (Es dauerte einen ganzen Sommer lang) begann das Soundesign. Alle Geräusche sowie den Text habe ich selbstständig bei mir Zuhause unter der Decke aufgenommen. Dies gelangt mehr oder weniger gut. Gegenstände wie Styropor, Schlüssel und viel Wassertropfen kamen dazu in Einsatz. Die Musik hat eine gute Freundin von mir selber komponiert und aufgenommen. Ich wollte Gemafreie-Musik welche die Untergangsstimmung gut hervorbrachte. Zur Untergangsstimmung sind auch die Farben des Animationsfilms angepasst: Schwarz und weiss. Weil jeder sich angesprochen fühlen sollte, ist das Männchen sehr rudimentär gezeichnet, symbolisch für jedes Geschlecht und jeden Menschen auf diesem Planeten.
Nach der ganzen Fertigstellung des Videos waren meine Nerven blank. Da ich so viel Zeit und Aufwand investierte, wollte ich auch dass das Video geschaut wird. Ich schickte es diversen Filmwettbewerben zu. Tatsächlich wurde es an zwei Festivals nominiert und gezeigt!!! Einmal am Ostschweizer Filmfestival, sowie am Basler Filmfestival. Mein Learning daraus ist, man soll sich ruhig trauen, seine Kreationen zu zeigen und einzuschicken. Marketing ist die halbe Miete.
Ich kann mir gut vorstellen erneut einer meiner Slam Poetrys zu bebildern, jedoch nicht als Animation sondern eher als Film. Den das Projekt war, nach dem mir mein Allerwerteste oft vom vielen Sitzen einschlief, ein Pain in the Ass, dass sich gelohnt hat.