Lewin Blum: Mein Weg zum Profi
Wer mich kennt, der weiss, Fussball ist meine grosse Leidenschaft. Ob als Fan auf den Rängen, beruflich hinter den Kulissen oder nun als Student ganz nah dabei. Während rund drei Monaten begleitete ich den 21-jährigen Lewin Blum, Spieler der BSC Young Boys, an seine Spiele, sprach mit ihm über seine Kindheit, traf seine Eltern in seinem Geburtsort Roggwil und unterhielt mich mit vergangenen sowie aktuellen Weggefährten über den talentierten Rechtsverteidiger. Das rund fünfminütige Portrait über Lewin Blum beschreibt seinen Werdegang zum professionellen Fussballspieler. Wie tickte Lewin als Kind, was zeichnet ihn heute aus und wohin soll sein Weg noch führen? Nebst diesen Fragen werden aber auch die Schattenseiten des Business Fussball thematisiert.
Über Lewin
Geboren im Jahr 2001 wuchs Lewin in seiner Heimat Roggwil im Oberaargau auf. Durch seinen Vater, Mario Blum, der früher selbst Fussballer war, entwickelte Lewin früh Berührungspunkte mit der Sportart Fussball. Schon mit zwei Jahren kickte Lewin erstmals den Ball, kaum zu glauben, was einmal aus ihm werden wird.
Von 2009 bis 2012 spielte Lewin bei seinem Heimatverein, dem FC Roggwil, sein damaliger Trainer, sein Vater Mario Blum. In diesen drei Jahren machte Lewin in verschiedenen Bereichen auf sich aufmerksam. Seine Spielübersicht, sein Stellungsspiel und seine Fähigkeit zu beobachten zeichneten ihn aus. Von nun an durchlief Lewin sämtliche Stufen der Juniorenabteilung der Berner Young Boys. Im Juni 2021 unterschrieb Lewin bei YB seinen ersten Profivertrag. Um genügend Spielpraxis zu bekommen, wurde er aber vorerst an den Challenge-League-Aufsteiger Yverdon Sport FC ausgeliehen. Doch auch dort hielt es ihn nicht lange. Er durfte kurze Zeit später zu YB zurück und startete von nun an voll durch. Als Rechtsverteidiger erkämpfte sich Lewin einen Stammplatz und wurde 2023 Meister und Cupsieger. Das Double im Schweizer Klubfussball ist die Krönung. Zudem kommen Einsätze in der U21 Nationalmannschaft, es ist eine Frage der Zeit bis er es dort auch in die erste Mannschaft schafft.
Protagonisten
Nebst Lewin ist in seinem Portrait auch sein Vater zu hören und zu sehen. Zusammen mit Adrian Amman vom FC Roggwil gibt er Auskunft über den Charakter von Lewin, seine Kindheit und wie der Fussball diese geprägt hat. Über den Profi Lewin Blum spricht Martin Fryand, Konditionstrainer der Young Boys. Er spiele geschmeidig, zeige eine gute Spielübersicht, nur an der Kondition mangle es zum Teil noch, meint Fryand. Dass Lewin heute Schweizermeister ist und bei den Young Boys zu den Stammspielern gehört, überrascht aber niemanden. Von Anfang an sei es Lewins Ziel gewesen, einmal Profi zu werden. Die Schule, die Ausbildung, Kindheitsfreunde oder andere Interessen mussten alle zurückstecken, um dem Traum des Profifussballers ein Stück näher zu kommen.
Die internationale Bühne
Doch wie geht es jetzt mit dem jungen Talent weiter? Als Erstes komme nächstes Jahr das internationale Geschäft. Denn das kann YB in der Saison 23/24 niemand mehr wegnehmen. Nur noch in welchem Wettbewerb, ist die Frage. Champions League wäre schon cool, meint Lewin. Das Nonplusultra sei für Lewin Manchester City. Der Fussball, der dort gezeigt wird, sei interessant, etwas, das er auch gerne spielen würde. Davor liebäugelt der Oberaargauer aber mit der Bundesliga, zumindest irgendwann in ein paar Jahren. Für YB-Spieler ist das nicht selten der nächste Schritt nach YB. Djibril Sow, Kevin Mbabu oder wie zuletzt Lewins Abwehrkollege Cédric Zesiger, sie alle wagten den nächsten Schritt in die erste deutsche Fussballliga.
(stm)
Projekt
Inspiriert durch Produktionen wie «The Pressure Game», eine sechsteilige Dokumentation über die Schweizer Nationalmannschaft, oder «TDF: Au Coeur du Peloton», eine Netflix Dokumentation über die Tour de France, setze ich mir zum Ziel, ein Video zu produzieren, welches vom Stil, den Interviews oder den zu sehenden Bewegtbildern in eine ähnliche Richtung geht. Durch mein persönliches Interesse wie auch meine berufliche Nähe zu den Young Boys versuchte ich mein Glück beim Berner Stadtverein. Insgesamt investierte ich in das Portrait rund 130 Stunden Arbeit. Ein sehr grosser Teil davon floss einerseits in die Planung und andererseits in das Filmen der jeweiligen Matchtage. Ich filmte Lewin an sieben Spielen, ob in Bern oder in anderen Städten an Auswärtsspielen, wobei ich pro Spieltag rund sieben Stunden benötigte.
Equipment
Sämtliches Material habe ich allein und mit bis zu zwei Kameras gefilmt. Die Interviews filmte ich mit jeweils zwei Sony Kameras des Modells PXW-Z70. Das restliche Material entstammt der Sony Alpha 7iii mit einem Tamron Objektiv mit einer Brennweite von 28-200mm.
Dass ich qualitativ nicht an eine Produktion wie diejenige von zum Beispiel «The Pressure Game» herankomme, war mir von Anfang an bewusst. Allein, mit nur drei Monaten Zeit und einem überschaubaren, aber dennoch guten Kameraequipment, bin ich mit meinem Endresultat aber durchaus zufrieden.
Schlusswort
Dass ich ein solches Portrait in diesem Umfang überhaupt realisieren konnte, freut mich sehr. Hinter mir steht keine Produktionsfirma oder grössere Redaktion. Dass mir überhaupt die Möglichkeit gegeben wurde, mit einem Spieler und Mitglied des Trainerstaffs mehrere Interviews in einer zudem entscheidenden Phase der Saison zu machen, betrachte ich nicht als selbstverständlich. An dieser Stelle möchte ich mich bei all jenen bedanken, die mir vor und hinter der Kamera beim Zustandekommen meines Projektes geholfen haben.