LiCoeur
Sommer, Sonne, LiCoeur
Alle die, die an einem heissen Sommertag schon mal das Vergnügen hatten, im Medienhaus zu sein, wissen was Sache ist.
Die Sonne brätscht den ganzen Tag durch die gigantischen Fensterscheiben und die Rolläden wollen dank des Churer Föhns auch nicht unten bleiben. Schweissgebadet und innerlich ausgetrocknet, verlässt du Abends das Gebäude und hast nur noch Bock auf das eine: Ein Apéro in der Altstadt? FAALSCH – Natürlich einen LiCoeur!
Was zur Hölle soll denn nun ein LiCoeur sein fragst du dich?
Einige Studenten aus der Fachrichtung Techniker/in HF Lebensmitteltechnologie erhielten den Auftrag ein Produkt ihrer Wünsche zu ertüfteln. Die Studenten haben sich dabei für einen Liqueur mit Eistee Geschmack entschieden. Ein erfrischender Drink für heisse Sommertage. Das Beste: Er ist super einfach zu machen!
Da sich aus dem Team LiCoeur niemand mit Design auskennt, erhielt ich eine Anfrage, als «Designer» im Team mitzuwirken.
Mein Auftrag war es, die Konzeption und Umsetzung eines Logos zu übernehmen. In einem weiteren Schritt durfte ich auch die Etiketten designen und erstellen.
Hier seht ihr einige Prototypen, die ich zu Beginn angefertigt habe.
Und hier das Endprodukt vom LiCoeur Design:
(bas)
Ideeation
Für die Anfrage über dieses Projekt habe ich mich sehr gefreut. Ich hatte keinerlei Angaben und konnte somit meiner Kreativität freien lauf lassen. Ich fing an mit einigen Skizzen in meinem Skizzenbuch. Hinzu kamen immer mehr Ideen, welche aber gar nicht so einfach waren, diese später dann auch zu skizzieren bzw. umzusetzen. Da mein Skizzenbuch mit den Ideeskizzen vor einigen Wochen auf dem Altpapierhaufen meiner Eltern gelandet ist, konnte ich leider die ersten Skizzen nicht hochladen. Mein Learning daraus: immer direkt Fotos machen und digitalisieren! In der Galerie findet man deshalb die in einem weitern Schritt visualisierten Ideen innerhalb von Illustrator.
Da ein Student aus dem Team LiCoeur mit mir befreundet ist, war vor allem er meine Kontaktperson während der Beginnphase. Die Schwierigkeit hier lag dabei, dass in diesem Projekt fast zu wenige Informationen vorhanden waren. Auf meine Frage, ob ein Dokument/Konzept zum Projekt bzw. zum Verkauf von Projekt bestehe, verneinten die Teammitglieder. Auch die Werte des Produktes waren nicht definiert. Ich bat sie deshalb darum, sich in diesem Themenbereich noch einmal Gedanken über meine Fragen zu machen. Einige Wochen später erhielt ich meine Antworten und konnte mit meiner Arbeit fortfahren.
Das Produkt sollte gemäss dem LiCoeur Team als erfrischend und auflockernd rüber kommen.
Schrift
Zuerst versuchte ich auf Illstrator bestehende Schriften zu verändern und später sogar eine eigene Schrift zu kreieren. Mit meine eigenkreierten Schriften war ich nicht wirklich zufrieden und auch auf Illustrator wurde ich nicht richtig fündig.
Auf Google Fonts durchstöberte ich dann die diverse Schriftarten und suchte mir einige raus. Sie sollten die Werte widerspiegeln und natürlich auch zusammen passen, falls zwei verwendet werden sollten. Als Endprodukt entschied ich mich dann doch noch das eigenkreierte «schnüerlischrift» L zusammen mit einer Google Fonts Schrift zu kombinieren. Im Endeffekt würde ich mir diese Entscheidung noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Denn schaue ich das «L» heute an, gefällt es mir leider nicht mehr.
Auflockerungselemente
Um die Werte auflockernd und erfrischend in das Logo hinein zu bringen erstellte ich einige Symbole/Auflockerungselemente die ich in der Etikette integrierte. Das Herz sollte neben dem Zusammmenhang zum Wording als Glas symbolisiert werden. Zusätzlich erscheint das Ende des «Herzstrichs» als flüssiger Liqueur, der ins Glas gefüllt wird. Was bei einem perfekt angerichteten Liqueur natürlich nicht fehlen darf, sind Eiswürfel. Auch diese sind als Buchstaben-Ersatz mit dabei.
Reflexion
Im folgenden meine Learnings, die ich innerhalb des Projektes feststellte:
1. Wenn man sich mit Schriften nicht allzu gut auskennt, verwendet man besser keine eigene kreierte. Seit diesem Projekt vertrete ich die Meinung «go with the pro». Wenn du Laie bist, lässt du es lieber ganz sein und vertraust auf die Experten. Wie bereits erwähnt, würde ich zum heutigen Zeitpunkt das selber erstellte «L» nicht mehr ins Logo integrieren. Zum einen weil es «anfängerisch» aussieht und zum anderen weil so drei verschiedene Schriften im Logo enthalten sind, was eindeutig zu viel ist.
2. Die Kommuniaktion mit dem Team erfolgte nicht so wie ich es aus dem Studium gewohnt war. Im Gesamten verlief es eher ein wenig chaotisch. Ich musste die Informationen teilweise fast aus ihnen herausziehen bis ich zu meinen Informationen kam. Ich denke aber es lag am Studiengang bzw. dass die Studenten keine Kommunikationsstrategien/Konzepte innerhalb ihres Studiums behandeln. Auf jeden Fall lernte ich, dass man immer selber dafür verantwortlich ist, wie man zu seinen Informationen kommt.
3. Der Arbeitsprozess ein Logo zu erstellen wird massiv unterschätzt. All die «Krativstunden»Anpassungen/Überarbeitungen/Meetings zählen sich bis zum Ende zusammen und das sind dutzende Stunden! Ich lernte wie viel Zeit der Arbeitsprozess zum kreieren eines Logos wirklich in Anspruch nehmen kann.