«Liebes 2020, …»
Du, liebes 2020, hast unser Leben ganz schön auf den Kopf gestellt. Wenn es darum geht, weltweites Chaos anzurichten, hast du eine Punktlandung hingelegt. Wer hätte gedacht, dass Mundschutz und Gummihandschuhe zu den meistgekauften Accessoires werden und Desinfektionsmittel zum begehrtesten Duft?
Pünktlich zum Jahresende haben wir Passantinnen und Passanten an der Bahnhofstrasse Zürich gefragt, wofür sie dem Jahr 2020 trotz der gegebenen Umständen dankbar sind. Zusammenfassend hat uns dieses Jahr vor eine Herausforderung gestellt, die es in sich hat. Wir alle sind froh, wenn du, liebes 2020, die Tür leise hinter dir zuziehen könntest, wenn du gehst. Denn das war es jetzt auch für dich. Wir freuen uns darauf, mit Optimismus nach vorne ins neue Jahr schauen zu können.
(ash)
Idee:
Das Jahr 2020 wird für immer in unserer Erinnerung bleiben und in die Geschichte eingehen. Dies allerdings für die meisten unter uns nicht im positiven Sinne, denn für viele Menschen ist dieses Jahr mit viel Schmerz und Verlust verbunden. Doch nicht alles war negativ. Immer wieder gab es für viele Menschen positive Ereignisse in diesem Jahr, sei es auf persönlicher oder beruflicher Ebene. Denn auch wenn in den meisten Fällen die schlechteren Geschehnisse überwiegen, wollten wir pünktlich zum Jahresabschluss den Menschen die Möglichkeit geben, sich positiv zu diesem Jahr zu äussern. Für was bist du dankbar?
Technische Herausforderung:
Die Herausforderung in diesem Projekt lag definitiv auf der technischen Seite. Wir beide haben noch nicht so viel Erfahrung im Umgang mit der Kamera und uns daher im Vorfeld erkundigt, wie man den sogenannten «bokeh»-Effekt hinkriegt. Dazu haben wir diverse Youtube-Tutorials angeschaut, Mitstudierende gefragt und sind im Vorfeld schon einmal nach Zürich gefahren, um einige Probeaufnahmen zu machen.
Schlussendlich haben wir uns für eine Sony a7 III entschieden, die einen Vollformatsensor besitzt. So konnten wir sehr gut im Dunkeln mit genug Licht filmen. Für diesen Effekt musste die Blendenzahl möglichst klein gehalten werden und wir haben uns für das Objektiv Canon EF 50mm f 1.4 entschieden. Zusätzlich haben wir den Ton mit dem Lavalier Funkset aufgenommen. Diesen haben wir auf einem Zoom H5 aufgezeichnet.
Und Action!
Am Samstag 19. Dezember haben wir uns für die Aufnahmen mitten in der Weihnachtszeit an die Bahnhofstrasse Zürich begeben. Der Treffpunkt war um 17:00 Uhr, damit wir die Kamera und den Ton nochmals ausprobieren konnten, da es für den «bokeh»-Effekt zwingend dunkel sein musste. Nach einigen «Testorten» haben wir uns für eine Stelle vor dem Globus in Zürich entschieden, da dort die Weihnachtsbeleuchtung «Lucy» unserer Meinung nach am besten zur Geltung kommt. Um ca. 18 Uhr ging es dann los mit dem Filmen der ersten Passanten. Es war sehr schwierig, die Leute im Weihnachtsstress für eine kurze Aussage vor die Kamera zu bekommen. Viele haben uns direkt abgewimmelt, oder wollten auf keinen Fall gefilmt werden – teilsweise wohl auch wegen Corona. Ausserdem waren viele Leute sehr nervös vor der Kamera, wodurch wir die Aussagen meist mehrfach aufzeichnen mussten. An diesem Abend war es ca. -2 Grad und somit gar nicht so einfach, den «REC»-Knopf zu drücken 😉
Viele Leute haben sich trotz Vorwarnung leider auch sehr stark vor der Kamera bewegt. Somit verlor sich der Fokus immer wieder, wodurch gewisse Bilder leider ein wenig verschwommen sind. Wir wollten diese Szenen aber trotzdem im Video lassen, damit es für Authentizität sorgt – und man sollte auch erkennen dürfen, dass wir nunmal (noch) keine Profis sind.
Trotz der geholten Erkältung an diesem Abend hat sich der Aufwand unserer Meinung nach sehr gelohnt. Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis und vor allem stolz darauf, dass der «bokeh»-Effekt zur Geltung kommt. Im Schnitt haben wir viel mit der Musik experimentiert und uns schlussendlich für diese Version entschieden.
Die Geschichten der Menschen berühren und es ist sehr schön zu hören, dass das Jahr 2020 für viele doch einige positive Erinnerungen mit sich gebracht hat.