Lismerball goes online

Der Lismerball, der grösste Fasnachtsanlass im Kanton Glarus, zog auch in diesem Jahr wieder zwischen 1000 und 2000 fasnächtliche Gäste an. Zwei Hallen, sieben Stunden lang Liveauftritte der Guggenmusiken auf zwei Bühnen und eine einzigartige Atmosphäre – organisiert und realisiert von der Guggenmusik Hunghäfä. Doch dieses Jahr wagten wir ein neues Abenteuer: den Livestream des gesamten Events.

Die Idee

Jedes Jahr werden Aufnahmen der Hauptbühne gemacht und auf YouTube geladen. Dieses Jahr sollte jedoch alles anders laufen – live und interaktiv, mit der Möglichkeit, den Stream später als Video on Demand (VOD) anzusehen. Zwischen den Konzerten begleiteten die Moderatoren Marc und Seth die Zuschauer, führten Interviews mit fasnachtsrelevanten Personen und teilten Informationen über die Gastguggen.

Vorbereitungen

Die Planung begann mit intensiven Besprechungen zur Technik, Location Scouting und der Klärung der Montageoptionen. Die Zusammenarbeit mit Eventtechnikern war unerlässlich. Parallel dazu erstellten wir Grafiken und Animationen für die Livestream-Assets.

  • Bauchbinden
  • Streamstart
  • Intro
  • Outro
  • Werbeblock

Das Drehbuch wurde geschrieben und geplant. Anschliessend mussten alle technischen Geräte verladen, transportiert und zwischengelagert werden.

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Der Event

Freitag: Aufbau der Technik

Zwei Tage vor dem Event wurde die gesamte Technik zur Location gebracht und zwischengelagert. Am Freitagmorgen begann der Aufbau mit einer Begehung der Location, gefolgt von der Aufbauplanung und dem ersten Auslegen der Technik. Da die zweite Halle erst am Samstag zur Verfügung stand, konzentrierten wir uns zunächst auf die Haupthalle. Drei Kameraperspektiven wurden eingerichtet: zwei davon an der Decke aufgehängt, die dritte in der Regie auf die Bühne gerichtet. Sicherheitsvorkehrungen stellten sicher, dass die Kameras fest verankert waren.

Die Mikrofonierung wurde an der Lichttraverse nahe der Bühne montiert, sämtliche Kabel mussten entlang der Decke in die Regie gezogen werden – in einer Höhe von etwa sieben Metern. Bis 20:00 Uhr musste die Regie und Kameratechnik einsatzbereit sein, da die Hauptprobe der Hunghäfä als Testlauf diente.

Die Regie stellte eine besondere Herausforderung dar: Auf kleinstem Raum mussten alle nötigen Peripheriegeräte untergebracht werden. Ein gutes Kabelmanagement war entscheidend, um im Problemfall schnell das betroffene Kabel zu finden.

Samstag: Feinschliff und zweite Halle

Am Samstag ging es darum, die zweite Halle aufzubauen und die lange Distanz zur Regie zu überbrücken – etwa 40 Meter trennten die Kamera von der Regie. Mit Hilfe eines programmierten Streamdecks und Q-Lab konnten vorbereitete Assets auf Knopfdruck eingespielt werden.

Die Moderatoren fanden sich in der Regie ein und wurden über Kopfbügel-Mikrofone und einer Facecam in den Stream eingebunden.

Der Livestream

Dann ging es los: Der Lismerball wurde live übertragen. Mit einer gleichzeitigen Peak-Zuschauerzahl von 40 Zuschauern übertraf der erste Stream ohne grosse Werbung unsere Erwartungen. Insgesamt hatten wir an diesem Abend 200 Einschaltungen und knapp 2000 Views auf das VOD – ein Erfolg für den ersten Lismerball-Livestream!

Der Abbau

Der Abbau begann um 3 Uhr morgens und war deutlich entspannter als der Aufbau. Als die Vereinsmitglieder um 6:00 Uhr für ein paar Stunden nach Hause entlassen wurden, arbeiteten wir weiter und zogen durch. Am Sonntag wurde das gesamte Areal von Technik befreit, sortiert, gereinigt und verpackt. Am Montag beluden wir den Bus und brachten das Equipment nach Chur zurück.

Fazit

Der Livestream des Lismerballs war ein spannendes und herausforderndes Projekt. Trotz einiger Hürden und intensiver Arbeit hat sich der Einsatz gelohnt. Wir sind stolz auf das Erreichte und freuen uns schon auf die nächsten Herausforderungen.

(abb)

Obwohl am Ende alles gut lief, mussten wir auf dem Weg dorthin einige Hürden überwinden. Unsere Zusammenarbeit verlief wie immer reibungslos: wir wissen, dass wir als Team gut funktionieren. Dennoch war der Workload, der auf uns zukam, genug gross.

Die Übertragung aus Halle 2 war ursprünglich über Funk geplant. Leider scheiterte diese Lösung, sodass wir um 17:00 Uhr – nur eine Stunde bevor die ersten Gäste eintrafen – eine Netzwerkstrecke legen mussten. Da Joel noch aktiv seinen letzten Lismerball als Mitglied der Hunghäfä auf der Bühne spielte, musste Siro den ersten Auftritt der Gastgeber-Gugge allein in der Regie bewältigen.

Der erste Auftritt in der zweiten Halle störte leider das Signal, was zu Rucklern und Abbrüchen im Stream führte. Doch wir gaben nicht auf und arbeiteten während des laufenden Streams daran, das Problem zu beheben. Schließlich gelang es uns, die Störungen zu beseitigen und eine stabile Übertragung zu gewährleisten.

Ein Livestream ist von Natur aus kräftezehrend, aber in diesem Ausmaß zu zweit war es eine besonders grosse Herausforderung. Die Erfahrungen, die wir sammeln konnten, und die gemeinsamen Erinnerungen, die dabei entstanden sind, sind jedoch einzigartig und werden uns noch lange in den Köpfen bleiben.

 

Das Feedback der Verantwortlichen der Hunghäfä war sehr positiv. Sie waren überrascht und begeistert von unserer Arbeit. Diese Anerkennung hat uns natürlich sehr gefreut und bestärkt uns darin, ähnliche Projekte in Zukunft weiterzuverfolgen.