Maturaarbeit refreshed – Teil 2
Anfangs dieses Semesters analysierte ich meine Maturaarbeit, einen Film über das Geräteturnen, und plante die Neuverfilmung davon. Jetzt ist es endlich so weit: die Umsetzung. Gemeinsam mit Lars und Alisa filmten wir zwei Tage lang und ich nehme mich der Post Produktion an. Das Ergebnis ist ein ca. 7-minütiger Film über meine Lieblingssportart: das Geräteturnen.
Und nun war es endlich so weit: Die Pläne standen, das Material lag bereit im Auto und der Wecker war gestellt für den ersten Drehtag. Zeitig ging es los in die Turnhalle. Ausgerüstet mit Tonequipment, Gimbal, zwei Kameras und diversem Kleinkram, kamen wir in der Halle an, und kurz darauf standen auch schon unsere Schauspieler:innen vor der Tür. So simulierten wir einen gesamten Tag lang eine Trainingssituation und interviewten die Turner und Turnerinnen. Einen knappen Monat später stand für einige von ihnen ein wichtiger Wettkampf an – auch da begleiteten wir sie filmisch.
Alisas Reflexion zum Drehtag:
Am geplanten Tag trafen wir uns und fuhren in die Turnhalle. In diesem Moment war ich dankbar, dass wir das Material zuvor schon ausgetestet haben, und ich schnell wusste, wie ich was einstellen konnte. Den Dreh erlebte ich als angenehm und es war sehr spannend zu sehen, was die Turner und Turnerinnen auf Lager hatten.
Ich fühle mich mittlerweile selbstbewusster im Ton-Bereich und konnte mir während dieses Projekts mehr Wissen aneignen, welches ich auch für ein anderes Videoprojekt in einem Minor anwenden konnte:)
Verbessern würde ich, dass ich ein wenig mehr meine Klappe aufmachen und mich melden muss, falls ich die Ambience zu laut finde oder mit Geräuschen, die von anderen verursacht werden, unzufrieden bin.
Lars› Reflexion zum Drehtag:
Das Geräteturnen war teilweise wirklich beeindruckend und machte Laune beim Zuschauen.
Trotz sorgfältiger Vorbereitung und mit Checkliste für die Kamera hatte ich Mühe mit der Bedienung des Gimbals mit der Kamera.
Daher fühlte sich das Filmen ungewohnt und stressig an. Mal war der Gimbal zu langsam für die Bewegungen, oder die Kamera-zu-Gimbal-Verbindung funktionierte nicht wie gewollt.
Daher war die ganze Erfahrung für mich eher ernüchternd und das Filmen fühlte sich unkontrolliert an, obwohl es wie bereits gesagt ein interessanter Einblick ins Geräteturnen war.
Simeas Reflexion zum Drehtag:
Vor den Drehtagen fragte ich mich, ob man sich mehr vorbereiten kann, als wir es waren. Beim Filmen selbst merkte ich dann, dass mehr nie schadet. Die Lichtverhältnisse in beiden Turnhallen machten uns etwas zu schaffen und trotz vieler Absprachen und technischer Sicherheit sind wir nicht mit allen Resultaten zufrieden. Dazu kommt die Schwierigkeit, dass eine Aufnahme einerseits technisch sauber sein muss (Turner:in im Fokus, keine Wackler, Bildausschnitt gut gewählt, etc…), und andererseits die Person vor der Kamera gut aussehen muss (sprich: eine gute Haltung beim Turnen haben, die Sprünge in den Stand bringen, oder auch einfach spannende Elemente zeigen). Diese beiden Ansprüche zu vereinen und live direkt zu entscheiden, ob man eine Aufnahme nochmals benötigt, fand ich extrem schwierig. Aber im Nachhinein ist man ja immer schlauer…
Mitte Mai begann ich mit der Post-Produktion und arbeitete tagelang daran. Vom ersten Sichten zum Endergebnis setzte ich mich mit dem Rohschnitt, Feinschnitt, Color Grading, Audiopost und allem, was noch dazugehört, auseinander. Die intensive Arbeit macht mir Spass. Es ist zwar viel, und so verbringe ich die letzten paar Tage des Semesters ungefähr 9 Stunden am Tag so:
Trotz aller Mühe haben wir es geschafft. So entstand in den letzten Monaten dieses Produkt, auf das ich sehr stolz bin:
(abb)
Wie bereits erwähnt, ging beim Filmen nicht alles ganz glatt. Ich hätte mir im Voraus genauer überlegen können was ins Voiceover kommt und welche Aufnahmen ich genau dafür benötige. Trotzdem war ich sehr dankbar für Alisa und Lars, mit denen ich vorher schon zusammengearbeitet hatte und dere technische Fertigkeiten viel Gutes zum Film beitrugen. Danke euch!
Material von zwei ganzen Tagen zu verarbeiten, braucht mehr Zeit als gedacht. So sass ich stundenlang daran, bevor ich überhaupt mit dem Grundgerüst des Ablaufs starten konnte. Möglicherweise hätte eine noch bessere (ist das überhaupt möglich?) Planung hier doch geholfen, klarer zu definieren, welche Elemente und Personen wir gerne sehen wollen. Möglicherweise ist ein bisschen Chaos auch einfach normal bei solchen Projekten…
Weiter dachte ich mir zu Beginn des Semesters, dass ich ja noch locker Zeit habe für den Schnitt. Plötzlich war Mitte Mai, die Filmtage endlich hinter uns und endlose Freizeit vor uns…. Spass. Natürlich war der Mai (wie immer) wieder die stressigste Phase des Semesters und so musste ich mir die Zeit gut einteilen. Die letzten 1.5 Wochen vor Abgabe verbrachte ich daher nur mit der Postproduktion. Obwohl das etwas stressig war und ich mir Sorgen machte, dass ich es nicht rechtzeitig fertigschaffe, so war die intensive Auseinandersetzung mit dem Film sehr bereichernd und hat Spass gemacht.
Generell hat mir das Projekt sehr Spass gemacht – einerseits wegen des Themas und andererseits, weil es mein bisher grösstes Projekt überhaupt ist und sich das Ergebnis in meinen Augen definitiv sehen lässt. 🙂