Merry Oats – do it yourself

– Dieses Jahr beginne ich rechtzeitig mit den Weihnachtsgeschenken. –

Hast du dich im November auch schon mal bei folgenden Gedanken erwischt? Plötzlich verfliegt die Zeit wie im Nu und der 24. Dezember steht vor der Tür. Der Vorsatz ist bereits wieder verflogen. Keine Panik auf der Titanic, es ist noch nicht zu spät. Dieser Beitrag zeigt dir ein schnelles, selbstgemachtes Weihnachtsgeschenk, welches du auch noch am 24. Dezember zubereiten könntest.

Idee und Motivation 

Ich hatte dieses Jahr keine Lust auf den Geschenkstress. Zudem war ich auf der Suche nach etwas Persönlichem. In Anbetracht unseres Studiums haben wir viele eigene Mittel und Werkzeuge, mit denen sich etwas Selbstgemachtes konzipieren und auch umsetzen lässt. Da ich sonntags manchmal Granola backe, kam ich auf die Idee, als Weihnachtsgeschenk ein eigenes Granola zu produzieren, mit Logo, Fotos und einer Rezeptkarte. 

Konzeption und Umsetzung

Begonnen habe ich mit der Gestaltung des Aufklebers. Dazu machte ich mich auf die Suche nach einem passenden Namen. Anfangs studierte ich über Wörter auf Mundart im Zusammenhang mit Weihnachten und Müsli nach. Die notierten Namen kamen mir jedoch zu lange und zu gesucht vor. Deshalb begann ich auf Englisch nach einem passenden Titel zu suchen und so stiess ich auf Merry Oats. In einem weiteren Schritt suchte ich ein passendes Gefäss. Ich entschied mich für die Korken 1 Liter Glasdosen mit Deckel aus dem IKEA. Vom Deckelrand übernahm ich das Mass 8.7 x 8.7 cm für den Kleber.

In Illustrator begann ich verschiedene Versionen für die Kleber Gestaltung zu entwerfen. Zum Titel Merry Oats passend schien mir die Zahl 24, welche ich jeweils als etwas verschnörkeltes Sujet im Hintergrund platzierte. 

Den Kleber liess ich anschliessend bei Bizay drucken. Für die Rezeptkarte lieh ich die Sony Alpha 6400 Kamera und zwei Studioleuchten aus. Ich habe mich zuvor noch nie mit Food Fotografie beschäftigt. Während dem Fotografieren stellte ich fest, dass es gar nicht so leicht ist, Essen schön abzulichten. Ich probierte verschiedenste Perspektiven aus. Schlussendlich entschied ich mich für die Vogelperspektive. Da ich tagsüber fotografierte und durch unsere Küchenfenster genügend natürliches Licht hinein schien, brauchte ich die Studioleuchten nicht. Schritt für Schritt machte ich mein Granola Rezept durch. Dabei fotografierte ich unterschiedlichste Kombinationen der Zutaten.

Nachdem ich die Bilder gesichtet hatte, entschied ich mich für eine kleine Auswahl. Diese bearbeitete ich in Photoshop. Den Look-and-Feel der Bilder sollte ähnlich sein wie die Kochbilder von FOOBY. So hellte ich alle Fotos auf und setzte noch etwas schärfere Kontraste. 

In einem letzten Schritt erstellte ich in InDesign die Rezeptkarte. Aus den restlichen Fotos bereitete ich Storys und Posts für meinen MMP Instagram Account @lia_monnier vor. 

(eli)

Im Rahmen dieses Projektes habe ich 3 grosse Learnings gemacht, die ich für zukünftige Projekte mitnehmen werde: 

1.Rezept Content erstellen braucht Zeit


Täglich schlägt es mir etliche Kochreels und Bilder von Rezepten auf Instagram vor. Was in 15 Sekunden nach super schnell erstelltem Content aussieht, täuscht. Die Zutaten müssen richtig inszeniert, in passende Gefässe gelegt und gut kombiniert werden.

2.Mit der Kamera gleich auch immer ein Stativ ausleihen

Anfangs wollte ich die Bilder seitlich vor unserer türkisen Küchenwand aufnehmen. Erst im Verlauf des Prozesses fand ich heraus, dass mir die Aufnahmen aus der Vogelperspektive noch besser gefielen. Da ich aber kein Stativ ausgeliehen hatte, musste ich mich nach Bauchgefühl über den Tisch beugen.

3.Druck auf Karton

Ich habe zum ersten Mal etwas mehr Geld bezahlt und die Rezeptkarten auf dickem Karton drucken lassen. Die Karten wirken dadurch gleich um einiges edler.

Abschliessend kann ich sagen, dass ich mit dem Endergebnis zufrieden bin. Gerade beim Erstellen der Food Bilder konnte ich viel Neues dazu lernen. Ich bemerkte, dass ich es mir durchaus vorstellen könnte, später im Bereich Food Fotografie tätig zu werden. Lustigerweise bin ich nun nicht im Stress, weil ich keine Geschenkidee habe, sondern im Produktionsstress. Mir wurden nämlich unextra 500 Kleber statt 50 Kleber geliefert und nun wollen mir einige fertige Granola Geschenke abkaufen –  naja, selber schuld.