Miriam’s Gallery – eine virtuelle Galerie

Wie präsentiert man Bilder am besten? Im Fotoalbum, auf Instagram, auf seiner eigenen Webseite oder in einer Galerie? Ich entschied mich dazu, die digitale und analoge Weise Bilder zu präsentieren zu verbinden. Daraus entstand meine virtuelle Galerie «Miriam’s Gallery».

Seit Anfang 2021 beschäftige ich mich gerne mit Analogfotografie. Da sich die Kosten für die Entwicklung der Fotos und der Filmrollen mit der Zeit summieren, stieg ich darauf um, Fotos mit meiner Digitalkamera Sony DSC-W50 zu machen. Klein, handlich und es hat einen ähnlich schäbigen Touch wie analoge Fotografie.

Die Idee, eine virtuelle Galerie zu erschaffen, um meine Bilder auszustellen, war dann schnell geboren. Im Coaching erfuhr ich von A-Frame. Ein Framework zur Darstellung von virtueller Realität im Webbrowser. Dabei half mir sicher, dass ich gerne HTML und CSS programmiere. Auch wenn man CSS in diesem Fall gar nicht benötigt.

Bei der Planung der Galerie liess ich mich von Galerien inspirieren, die ich in den letzten Jahren besuchte. Die Hauptinspiration war die Ausstellung «Life» von Olafur Eliasson in der Fondation Beyeler. Dabei wurde das ganze Gebäude unter Wasser gesetzt. Da das gut mit Landschaft und Natur zusammenpasst, nutzte ich das für meinen Raum «Stadt/Land».

Die Räume «Berlin» und «Aesthetic» wollte ich möglichst clean und ästhetisch halten. So wie die meisten Galerien sind mit weissen Wänden. Um ein bisschen mehr Berlin reinzubringen ist die Decke jedoch bunt.

Beim Raum für die Langzeitbelichtung liess ich mich von der Ausstellung «Monet’s Immersive Garden» inspirieren. Schlussendlich konnte ich es nicht so immersiv umsetzen, wie ich das anfangs im Kopf hatte, jedoch gefallen mir die Würfel in der Mitte des Raumes sehr.

Um sich in meiner virtuellen Galerie zu bewegen, muss man die Pfeiltasten auf der Tastatur drücken. Um die Perspektive zu wechseln oder sich zu drehen, drückt und zieht man mit der Maus.

Viel Spass beim Erkunden meiner virtuellen Galerie 😀

(mou)

Der Prozess

Fotos

Der erste Schritt war es, die Bilder zu machen. Es gab ganze Wochen, da hatte ich meine Kamera immer dabei und schoss Fotos. Vor allem in der Berlinwoche, die wir im 3. Semester für Audiovisuelles Erzählen machen, hatte ich meine Kamera immer dabei und war dann oft die, die irgendwo stehenblieb, um Fotos zu machen, während der Rest meiner Gruppe weiterlief. Dabei spielte ich immer auch an den Einstellungen meiner Kamera herum, um möglichst gute Bilder zu generieren. Das gelang mir jedoch nicht immer und ich wählte die falschen Einstellungen, was sich auf die Qualität der Bilder auswirkte.

Anschliessend ging es an die Bildauswahl für die Galerie. Dabei musste ich mehrmals aussortieren, da ich nicht so viele Bilder in meine Galerie nehmen konnte. Dabei ordnete ich die Bilder in 5 Kategorien ein, die später auch als Grundlage für die 5 Räume in meiner Galerie dienten. Dieser Schritt entpuppte sich im Nachhinein als clever, da ich mich so bei der Konzeption der Räume an den Kategorien orientieren konnte.

Konzeption

Für die Umsetzung musste ich die Galerie in ein Raster mit x und y Koordinaten setzen, was ich auf Illustrator machte. Dabei plante ich erst die Räume und programmierte diese mit A-Frame, bevor ich die Grösse der Bilder und die Positionen bestimmte. Dabei rechnete ich alle Positionen, Rotationen und Grössen der Bilder aus und schrieb diese in ein Dokument, damit ich während des Programmierens nicht so viel Zeit damit verlor und die Koordinaten nur noch korrekt abzuschreiben brauchte. Beim Aussehen der Galerie probierte ich mehrere Textures aus und entschied mich dann für die, die mir am meisten gefielen. Bei den Räumen Licht und Langzeitbelichtung wusste ich jedoch von Anfang an, dass ich diese sehr dunkel gestalten möchte, damit die Lichter der Fotos mehr zum Tragen kommen.

Umsetzung

Zur Umsetzung meiner virtuellen Galerie nutze ich A-Frame. Da ich das Tool vorher noch nicht kannte, schaute ich Youtube-Tutorials und folgte den Übungen auf der A-Frame School. Schliesslich setze ich mich daran, meine eigene VR-Realität zu bauen. Mir kam zugute, dass man A-Frame mit HTML aufbauen kann und ich HTML durch das Studium schon beherrsche. Es gab dementsprechend auch die üblichen Probleme, die man beim Programmieren hat. Seien das Syntax- oder Überlegungsfehler. Geholfen hat mir dabei, dass man eine Vorschau davon hat, was man bisher programmiert hat. Aber auch wenn ich z.B. die ganzen Koordinaten der Bilder abschreiben konnte, schlichen sich Fehler ein.

Fazit und Learning

Die Fotografie zieht mich immer noch in den Bann. Vor allem Licht hat es mir angetan. Seien das Neon Signs oder Langzeitbelichtung. Das möchte ich in Zukunft noch mehr verfolgen und das auch mit professionelleren Kameras wie meiner Digitalkamera. Das Projekt führte vor allem dazu, dass ich meine Digitalkamera besser kennengelernt habe. Das Wissen, das ich dadurch erlangte, möchte ich unbedingt weiter ausbauen.

Bei dem Projekt habe ich wieder gemerkt, wie wichtig es bei Programmierprojekten ist, seinen Code zu kommentieren und logisch aufzubauen. Ansonsten hätte die Fehlersuche noch mehr Zeit in Anspruch genommen. Die Galerie an sich hat definitiv noch Ausbaupotential. Sei das mit Animationen, dem Hinzufügen von Hand Controls oder eines Cursors. Das hilft dabei, die Galerie noch mehr zu einer VR-Experience zu machen, die man erleben kann. Hinzu kommt, dass ich keine eigene VR-Brille habe, mit der ich die Galerie selber hätte erleben können. Das werde ich in Zukunft sicher noch ausprobieren. Ich habe den Fokus erstmal daraufgelegt, die Galerie grundsätzlich aufzubauen. Alles in allem bin ich stolz auf mich, mir A-Frame beigebracht zu haben, ohne dass ich jemanden in meinem Umfeld hatte, der mir bei Problemen hätte helfen können.