MittSchnitt z’dritt uf Radio Calanda
Im ersten Semester von unserem Studium, als alles noch so neu war, wir knapp die Vornamen von einander kannten und noch nicht richtig wussten, was digezz überhaupt ist, bekamen wir Besuch im Unterricht. Das damalige Team von Radio Calanda kam zu Besuch, um uns ihr Projekt vorzustellen. «Die mached eifach Radio, wooowww…» – etwa so klang es in unseren Köpfen. Zumindest bei Caro und Lisa wird es etwa so getönt haben, bei Moritz war es wohl eher ein «Die mache eifach Raadio, wooowww…», also halt im Basler-Dialekt. Doch sie hatten ein Problem: Sie suchten eine Nachfolge.
Ein erster Funke Faszination sprang auf uns über und ein kleines Feuer wurde im Dezember, als wir in eine Sendung der M&M-Show reinschnuppern durften, entfacht. Von dort an war der Brand nicht mehr zu löschen…
Rebranding
Mit der Übergabe des Radiosenders war es an der Zeit, sich Gedanken zu machen, wie wir Radio Calanda machen wollten. Das Radio so wie bisher weiterzuführen, kam für uns nicht in Frage, da es uns wichtig war, unser eigenes Projekt daraus zu machen. Wir entschieden uns, ein komplettes Rebranding des Radiosenders vorzunehmen – angefangen beim Namen unserer Sendung.
Name und Design
Nach langem Brainstorming und einigen verzweifelten Sitzungen später kamen wir über Umwege und Namen wie Halbzeitshow, Halbton, Taktvoll oder Tonlage auf unseren Namen «MittSchnitt z’dritt».
Der Gedanke dahinter war folgender:
MittSchnitt z’dritt = Mittwoch
MittSchnitt z’dritt = Der Schnitt in der Audio- und Videobearbeitung
MittSchnitt z’dritt = Audioaufzeichnung (Unsere Sendung ist ein MittSchnitt aus unserem Leben)
MittSchnitt z’dritt = Wir moderieren die Show zu dritt
Der Name des Radiosenders hingegen, also Radio Calanda, blieb gleich, da wir die bereits gewonnene Bekannt- und Vertrautheit mit dem Namen behalten wollten. Da der Name blieb und im Logo der Berg Calanda zu sehen war, färbten wir das Logo um. So befindet sich MittSchnitt z’dritt nicht nur im übertragenen Sinn, sondern auch visuell auf Radio Calanda. Farblich entschieden wir uns für eine violett – grüne Palette, da dies Farben sind, welche erfrischend modern sind und uns allen drei zusagen.
Eine Woche vor unserer ersten Sendung hatten wir neben unserer Probesendung ein Fotoshooting, bei welchem wir Portraitfotos wie auch ein Teamfoto (siehe oben) machten.
Webseite
Die Webseite war anfänglich das grösste Sorgenkind. Denn mit unserer Übernahme mussten wir auch den Host der Webseite wechseln. Dies stellte sich aufwändiger heraus als gedacht. Mit der Hilfe von Marc stand Moritz viele Stunden im Austausch mit den Supportdiensten der jeweiligen Websiteanbietenden. Die Entscheidung für Hoststar als Webanbieter wurde getroffen, da die Freundin von Moritz dort noch freie Hostslots in ihrem Register hatte. So kommt auch die Fachhochschule billiger weg (Sparprogramm an der FH und so). Nach etwa zweiwöchigem Hin und Her war die Webseite und die Domain übertragen und alle Abonnements umgeschrieben.
Wir haben inhaltlich und gestalterisch einiges an der Webseite verändert. Die alte Webseite hatte zwar einige tolle Features, doch wir sahen noch einiges an Verbesserungspotential und nutzten dies.
Die ehemaligen Radio Calanda Hosts hatten bereits einen Instagram-Kanal, welchen wir gerne übernahmen, um die bisherige Hörerschaft weiterhin auf die Reise von Radio Calanda mitzunehmen. Doch auch auf Instagram entschieden wir uns für ein Rebranding und erstellten ein Moodboard. Mit regelmässigem Content nutzten wir das Potenzial der Plattform und gestalteten einen ansprechenden Feed.
Hier geht es zum Instagram-Kanal.
Sendung
Jeden Mittwochabend läuft über die Webseite radiocalanda.ch unsere Sendung MittSchnitt z’dritt. Die Sendung ist jedoch keine «normale» Radiosendung mit News, Wetter, Verkehr, etc., sondern verfolgt einen persönlicheren Ansatz. Wir haben versucht, das Konzept des traditionellen Radios aufzubrechen und auf unsere Zielgruppe zuzuschneiden. Durch viele persönliche Geschichten und Anekdoten wird die Sendung nahbar und eine Beziehung zur Hörerschaft aufgebaut. Unsere Zielgruppe will nicht jede halbe Stunde News, das Wetter und den Verkehr. Diese Informationen erlangt die Generation Z heutzutage aus anderen Quellen.
Formate
Mit unseren Formaten «Caros Good to know», «s Dialektwort vo de Wuche» und «Mo-mente der Philosophie» schufen wir wiederkehrende Rubriken, die den Hörenden eine gewisse Struktur und Vorfreude brachten. Um einen sofortigen Wiedererkennungswert zu erzielen, erhielt jedes Format einen Jingle. Wir kreierten diese nicht alleine, sondern in Zusammenarbeit mit Nicola. Er ist gleichzeitig auch der Produzent von unserem Sendungsintro wie auch dem Livebinder. Ein Dank geht dabei auch an Manuela, welche neben Nicola unsere Stationvoice ist. Über den Sommer hat MittSchnitt z’dritt Sendepause. Doch das Mittwochabendprogramm wird mit spannenden Inhalten von anderen MMP-Audioproduktionen von unserer Klasse gefüllt. So finden rotweissbunt und die fakt-up show Platz auf Radio Calanda.
Lizenzen und Technik
Wir brauchten natürlich Musikrechte, konnten diese aber von unseren Vorgänger*innen übernehmen. So mussten wir nur einige Formulare ausfüllen und ein paar Rechnungen begleichen. Da bereitete uns die Technik schon mehr Mühe. So eine Livesendung zu machen ist doch komplizierter als gedacht. Uns war es wichtig, dass wir alle mit der Technik vertraut sind und wir brauchten einiges an Zeit und Übung. Mittlerweile sind wir mit der Technik vertraut, was aber nicht heisst, dass es nicht trotzdem Pannen in der Livesendung gibt. Kurz vor einer Sendung hatten wir Audioprobleme, die schier unlösbar waren. Nach sehr stressigen 15 Minuten herumklicken und einem dreissigsekündigen Telefonat mit Marc war die Lösung des Problems doch nur ein Neustart des Programms. Aber aus Fehlern lernt man ja bekanntlich.
Musik
Die M&M-Show hatte bereits eine Musikdatenbank. Diese erweiterten wir noch um viele weitere Titel. Jedoch gehen wir auch auf die Zuhörerschaft ein und spielen Musikwünsche live in der Sendung. Die Chatfunktion, über welche man einen Song wünschen kann, ist ein grosses Argument, um die Sendung live zu hören. Denn so kann man auch z.B. beim «Dialektwort vo de Wuche» mitraten und Teil der Sendung werden. Diese Interaktivität werden wir im nächsten Semester sicher im Fokus behalten.
Podcast
Unser Radio ist auch als Podcast auf Spotify und Apple Podcast verfügbar. Dabei hatten wir die Wahl, die Sendungen mit Musik hochzuladen, da die vorherige Radioausstrahlung alle rechtlichen Aspekte löst. Wir entschieden uns dagegen, da unsere Zielgruppe eher mit Podcasts vertraut ist und wir ohnehin um einen Platz in ihrem Alltag kämpfen müssen (man bemerke, dass unsere Konkurenz Streamingdienste wie Netflix, Disney+, etc. und Social Media wie Tiktok, Insta, etc. sind). Die Sendung soll also kurz und vor allem zeitversetzt verfügbar sein. Ein weiterer Aspekt sind die individuellen Bedürfnisse und Musikgeschmäcker unserer Zielgruppe. Sie will auf den Streamingplattformen ihre eigene, und nicht vorgesetzte Musik hören.
Hier geht es zu unseren Folgen.
(pru)
Caro:
Ich war für das ganze Rebranding der Instagramseite zuständig und die anschliessenden Posts. Das würde ich für das nächste Semester ändern:
Die Instabeiträge für den darauffolgenden Monat versuchen vorzubereiten. Da es manchmal vorkam, dass vergessen wurde einen Post zu machen und veröffentlichen oder die Post wurden Last Minute gemacht und die Qualität litt dadurch darunter. Auch haben wir eigentlich vorgehabt, in den Storys einige Behind- the – Scenes zu posten, welche komplett in Vergessenheit geraten sind.
Mit der Planung meiner «Good to knows» bin ich ziemlich stolz, da ich anfangs Semesters mir einige Ideen aufgeschrieben habe oder einfach auch spontan etwas tolles fand.
Lisa:
Zum ersten Mal Radio machen stellte mich vor einige Herausforderungen und Fragen. Welche Inhalte interessieren die Hörerschaft? Was gehört zu einer Radiosendung? Welche Inhalte können wir regelmässig bringen ohne dass uns die Ideen ausgehen? All diese Fragen und noch etwa 100 weitere konnte ich im Verlauf der ersten paar Sendungen und teils bereits in der Planung klären. Trotzdem mache ich regelmässig noch ein Angstbisi vor jeder Sendung. Ganz so ein Profi, bin ich nämlich doch noch nicht, auch wenn ich bereits viel lernen konnte. Nicht nur was das selbstbewusste Sprechen ins Mikrofon betrifft, sondern auch wie man eine Sendung plant, live Radio macht, einen Podcast schneidet und einen Webseite betreut. Wobei mich letzteres viel Nerven gekostet hat. Wir haben die Seite nämlich von unseren Vorgänger:innen übernommen und uns durch das Template auf WordPress bereits relativ stark in der Gestaltung und dem Aufbau eingeschränkt. Deswegen musste ich einiges manuell im CSS anpassen. Vielleicht wird es ja eine neue Seite geben im neuen Semester ;).
Was uns sicher auch stark geholfen hat ist, dass wir meistens sehr strukturiert und organisiert vorgegangen sind. So haben wir eine Datenablage auf OneDrive erstellt, darin jeweils die Sendungen vorgängig geplant und über Trello unsere Todo’s gemanagt. Diese Herangehensweise unterstützte uns stark in der Teamarbeit.
Wenn ich an den Beginn des Semesters zurückdenke, wird mir immer mehr bewusst, was ich alles gelernt habe und wie stolz ich auf meine Leistung sein kann. Ich meine «Hey! Ich ha es eignigs Radio!» und bereue meine Entscheidung diesem Riesenprojekt zugesagt zuhaben nicht im geringsten!
Moritz:
Auch für mich war es das erste mal Radio machen. Jedoch konnte ich sprechtechnisch schon von meinem Arbeitsjahr beim Regionalfernsehen profitieren. Dadurch, dass RadioBOSS auf meinem Laptop installiert ist, habe ich mich vor allem auch der Technik angenommen. Durch meine Bemühungen und Zusammenarbeit mit Marcel, ist nun das gesamte Radiostudio mit einem USB-C Kabel verbindbar. (Trotzdem bekommen es Mitstudent*innen, welche das Studio auch nutzen, hin alles umzustellen, so dass wir jedes mal ein anderes Umfeld antreffen.)
Diverse Kollaborationen machten das Semester zusätzlich interessant. Sei es die Werbung welche wir für die MMP Movie Night produzierten oder auch die Ausstrahlungen von Podcasts wie «Songs die die Welt bewegten», «rotweissbunt» oder die «Fakt-up» Show.
Die redaktionelle Arbeit kam dieses Semester teilweise zu kurz. Dort werden wir nächstes Semester ein grösseres Augenmerk darauf legen. Von regelmässigen Redaktionssitzungen und frühzeitigen Interviewanfragen würde der Inhalt der Sendung stark profitieren.
Ich bin ein Mensch welcher von Teamarbeit lebt. Trotzdem musste ich dieses Semester erfahren, dass Teamarbeit nicht immer so harmoniert wie gewünscht. Wenn die Vorstellungen der Ansprüche beim ganzen Team von Anfang an die Gleichen sind, hilft dies eventuelle Meinungsverschiedenheiten vorzubeugen.
Ansonsten bin ich sehr zufrieden in welche Richtung sich unser Radio und unsere Sendung bewegt. Wir haben es geschafft im vorgegebenen Radiorahmen die vorhandenen Strukturen aufzubrechen. Obwohl sich dies vielleicht im nächsten Semester wieder ändert ;).