Musikvideo «Autumn Morning»

Bilder können dir eine Geschichte erzählen, Musik lässt dich sie fühlen. Die richtigen Bilder für eine berührende Musik zu finden, ist einfacher gesagt als getan.

Wie sieht ein Musikvideo für klassische Musik aus? Einfach die Musikerinnern und Musiker zu zeigen, war uns nicht originell genug. Das Stück «Autumn Morning» soll Wärme und ein Gefühl von Freude, Helligkeit und Freiheit vermitteln. Was also tun, um der musikalischen Stimmung visuell gerecht zu werden?

Tanzen.
Zu jeder Musik kann man tanzen. Muriel kreierte zu den orchestrierten Klängen eine energievolle Choreographie und öffnete uns damit die Tür für ein visuell abwechslungsreiches Musikvideo. Der Tanz soll ein Ausdruck der Freude sein, Verträumtheit darstellen, die Zuschauerin und den Zuschauer in eine andere Welt transportieren und ein wohliges und weiches Gefühl vermitteln.

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(pru)

Kritik Mick:
Erfolge

Der gemeinsame, kreative, Prozess mit den Musiker:innen und Muriel zur Gestaltung des Videos verlief äusserst flüssig. Während der Vorproduktion konnte ich meine kreative Intention des Videos verständlich in Worte fassen. Ich habe erlebt wie wertvoll das aussprechen von Gedanken ist, z.B um zu erläutern warum der Sonnenstand wichtig für den Drehort und Drehzeitpunkt ist. In Sitzungen haben wir von den verschiedenen Fachbereichen tolle Ideen gehört. Es entstand eine sehr gestalterische Atmosphäre, welche massgeblich die Motivation zur Umsetzung bei allen Beteiligten förderte.

Auch während der Produktion war es stets eine angenehme Stimmung zusammen am Set. Ich fühlte mich stets wohl den Dreh zu leiten. Es gelang mir das vereinbarte Konzept im Auge zu behalten und spontane Ideen am Set zu beurteilen.

Die Post-Production zog diese Atmosphäre weiter, so dass der erste Schnitt in kurzer Zeit entstand. Die Finalisierung und die Feedbackrunden waren konstruktiv und machten den Film schliesslich zum  fertigen Produkt.
Filme zu erschaffen ist immer Teamwork!

Learnings
Trotz des einfachen Setups habe ich den produktionellen Aufwand unterschätzt. Vor allem die Suche nach einem geeigneten Drehort verbrauchte deutlich mehr Zeit als angenommen. In Zukunft wird es sich hier lohnen bereits früher anzufangen. Hinzu kam die Bedingung das wir für das Video auf gutes Wetter angewiesen waren. Schlechtes Wetter hätte der Atmosphäre der Musik überhaupt nicht entsprochen. In diesem Fall hatten wir Glück, jedoch wäre ich bei schlechtem Wetter nur bedingt ausgerüstet gewesen, um eine sonnige Atmosphäre zu faken.  Schlussendlich war es aus Skill-technischer Sicht eine sehr bereichernde Erfahrung. Vor allem im Umgang mit den color grading tools von Davinci Resolve konnte ich wertvolle Erfahrung sammeln. Neues Wissen aus einem Lichtworkshop konnte ich praktisch zur Anwendung bringen und erste «Feld-Erfahrungen» sammeln.

Kritik Muriel:
Ich tanze schon seit ich ein kleines Kind bin. Trotzdem habe ich mich nie getraut, in der Öffentlichkeit alleine zu tanzen. Mit meiner Tanzgruppe konnte ich das, trotzdem braucht es Überwindung. Darum war alleine in einem Musikvideo zu performen ein riesiger Schritt für mich und ich bin froh darüber, ihn gegangen zu sein.

Den Tanz wie erste, komplette Choreographie, die ich eigenständig kreiert habe. Und ja – es war eine richtige, zeitintensive Herausforderung! Ich kannte einige Elemente aus dem Tanzunterricht und doch musste ich einen Weg finden, diese neu zu verknüpfen und so miteinander zu arrangieren, dass es einen Fluss durch den Tanz gibt. Denn flüssige Bewegungen, ein fliessender Tanz ist essentiell für den Tanzstil Contemporary/Modern. Da es im Stück keine klaren Unterteilungen in in Strophe/Refrain/Bridge gab, an welchen ich mich orientieren konnte, musste ich selbstständig irgendwie Timestamps setzen und so den Tanz aus verschiedenen Brocken des Liedes zusammenfügen. Da es auch nicht wirklich repetitive Elemente gab, musste praktisch das ganze Stück einzigartig, ohne Wiederholungen choreographiert werden.

Proben und Aufnehmen konnten wir zum guten Glück im Tanzstudio, in welchem ich auch Stunden nehme. Trotzdem musste ich die Choreographie zum grössten Teil zuhause auf engen Raum zusammenschustern, was gar nicht so einfach war, da der Tanz auch räumliche Tiefe und Weite haben soll und nicht nur an einem Ort stattfinden darf. Da ich Elemente genommen habe, die ich schon gekannt habe und schon getanzt habe, ist es mir auch gelungen, diese gut in den Tanz zu integrieren und auch die Zeit, welche die Elemente brauchen, richtig zu berechnen.

Natürlich musste ich bei der Choreographie auch beachten, was die Kamera einfangen kann und was nicht. Welche Bewegungen auf der Kamera gut aussehen, was eher weniger. Die Choreographie durfte natürlich auch nicht so «wild» sein, dass Mick mit der Kamera immer hin und her rennen muss und dem Musikvideo dann die Gelassenheit fehlt, welche wir damit eigentlich transportieren möchten. Als Multimedia Producerin bin ich eher immer hinter der Kamera, darum war es auch mal spannend zu sehen, wie ich meine bisherigen Erfahrungen als Akteurin vor der Kamera einsetzen und auch erweitern konnte.

Kritik:
Im Video sehe ich Stellen, an denen ich die Bewegungen nicht vollständig fertig gemacht habe, nicht zu Ende geführt habe, wie ich es eigentlich gekonnt hätte. Im Nachhinein nervt mich das natürlich total, dass ich das nicht gemacht habe. Falls ich wieder einmal die Chance bekommen würde, in einem Musikvideo zu tanzen, würde ich das Material von Ort sichten wollen und meine Bewegungen analysieren, sodass mein Tanz haargenau das Gefühl transportieren kann, was ich auch vermitteln möchte.