No Ink – Just Tats
Tattoo-Motive für Freunde und Bekannte. Ich habe selbst Tattoos und die meisten davon selbst skizziert. Zunehmend wurde ich gefragt, wer mir meine Tattoos gezeichnet hat und woher die Ideen kommen.
Ich setze mir als Ziel, Tattoo-Motive für Freunde und Bekannte zu zeichnen, so dass sie mit diesen Vorlagen zum Tattoo-Studio ihrer Wahl können und nicht mehr viel angepasst werden muss. Ausserdem sah ich dies direkt auch als Möglichkeit, die Zeichenprogramme auf dem IPad besser kennen zu lernen und meine Zeichenkünste zu trainieren.
Über das gesamte Semester hinweg führte ich Gespräche, recherchierte nach Motiven und zeichnete Tattoo-Vorlagen aller Art, wie auch einige andere Motive (z.B. Selbstportrait oben).
Nachfolgend ist eine Galerie mit den besten Werken:
Kunai (SW) Kunai (stark schattiert) Kunai (schwach schattiert)
Stelle am Körper: Unterarm
Dieses Motiv wurde von einem Kollegen gewünscht. Nach Absprache habe ich zusätzlich zum «SW»-Motiv noch zwei verschieden stark schattierte erstellt.
Koi (SW) Koi (rot blau) Koi (hell blau orange) Koi (hell blau orange + details)
Stelle am Körper: Unbekannt
Da die Stelle am Körper, an der es womöglich einmal tätowiert wird noch nicht bekannt ist, musste ich diesbezüglich auf keine Formatgrenzen achten. Die einzigen Vorgaben waren das Motiv und der Blickwinkel. So wurde gewünscht, dass der Koifisch von oberhalb betrachtet wird, als würde er schwimmen.
Apple of Life (minimalistic) Apple of Life (schattiert)
Stelle am Körper: Seitliche Rippen oder Wade
Dieses Motiv ist nicht direkt von mir selbst. Die Umsetzung schon, jedoch die Idee habe ich recherchiert und eine Vorlage benutzt, damit ich einen Startpunkt hatte. Ich musste das Sujet mehrfach schattieren, da ich lange nicht zufrieden war.
Strohhut (farbig) Strohhut (SW + schattiert)
Stelle am Körper: unbekannt (jedoch eher klein)
Dieses Motiv wünschte sich einer meiner ältesten Kollegen. Beim Motiv handelt es sich um ein Requisit einer animierten Serie, welche wir beide aktiv mitverfolgen. In der Zwischenbesprechung sagte er mir, dass er sich das Motiv in schwarz/ weiss besser vorstellen könne, wesshalb ich zusätzlich noch eine schattierte SW-Version erstellt habe.
Der Weg Die See
Stelle am Körper: Unterarm
Die Vorgabe war simpel aber auch schwierig.
«Ich bin gerne in der Natur, sowohl in den Bergen wie auch am Meer, hast du da eine Idee?»
Daraufhin habe ich recherchiert und mit meinem Kollegen einige Ideen abgesprochen. Ich entschied mich dafür zwei verschiedene Motive, eins für Wasser und eins für Berge, zu zeichnen.
Muttererde (stark) Muttererde (soft)
Stelle am Körper: Wade
Dieses Motiv ist aus einer regen Diskussion heraus entstanden. Ein Kollege wusste welche Bedeutung das künftige Tattoo für ihn haben wird, hatte jedoch keinen Anhaltspunkt wie das Motiv aussehen soll. Er wollte ein Motiv, dass für die Natur, Erde und den Wachstum steht. Die Unterhaltung führte uns von Pflanzen bis hin zu Meerjungfrauen… daraus ist eine Art Kombination entstanden. Die Mutter der Erde, die Erde selbst.. das Wachstum – Muttererde.
Die Zeichnung ist nicht verpixelt, sondern wurde mit einem Dot-Work Pinsel gezeichnet, weshalb alles aus einzelnen Nahe aneinander liegende Punkten besteht.
Zerreissende Hand (minimalistic) Zerreissende Hand (schattiert)
Stelle am Körper: Brust oder Oberarm Innenseite
Ich und ein Kollege teilen beide die Begeisterung für die Serie One Piece. Als er mir von einer bestimmten Szene erzählte und sagte, dass er sich das als Tattoo vorstellen kann, wüsste ich, was ich zu tun habe. In dieser Szene zerreisst einer der Charaktere mit seinen Händen die Luft, als wäre es ein Tuch. Hände zeichnen finde ich etwas sehr anspruchsvolles, weshalb ich jede der Linien im Motiv mindestens fünf Mal gezogen habe, bevor es anfing nach einer Hand auszusehen.
Kakashi Hatake (minimalistic) Kakashi Hatake (half filled full stroke) Kakashi Hatake (full filled full stroke) Kakashi Hatake (full filled medium stroke – dark) Kakashi Hatake (full filled half stroke)
Stelle am Körper: Oberarm
Dieses Motiv begann ich für mich selbst, nun jedoch tätowiert es womöglich ein Kollege. Kakashi Hatake ist einer der berühmtesten Charaktere eines Serien Genre. Seine Haare, Mundschutz und Augenbinde sind charakteristisch für ihn. Aus diese Grund habe ich mich dafür entschieden mich auch nur auf diese Merkmale zu beschränken. Dann begann ich mit Schattierungen, einem Rahmen (Anime Panel) und Outlines verschiedene Versionen zu zeichnen.
Es folgen einige einzelne Motive:
Stelle am Körper: Unbekannt
Selbst bin ich ein grosser Fan von «Der Herr der Ringe». Erstellt wurde dieses Motiv für einen Kollegen. Da er nicht wusste wo hin er das Tattoo stechen lassen würde, konnte ich uneingeschränkt zeichnen. Daraus ist dann im Laufe des Arbeitens eher ein Gemälde als ein Tattoo-Motiv entstanden. Mit diesem kann man aber ohne Probleme ein Tattostudio aufsuchen und das Motiv als Vorlage vorzeigen.
Stelle am Körper: Unterarm oder Wade
Auch hier verbirgt sich eine persönliche Geschichte hinter dem Motiv, weshalb ich aus Gründen der Privatsphäre nichts genaueres dazu sage.
Stelle am Körper: Seitliche Rippen
Dieses Motiv befindet sich noch in Arbeit. Ich habe hierbei eine Zeichenblockade.
Das Motiv erzählt eine persönliche Geschichte eines Kollegen auf die ich hier nicht eingehen werde.
Stelle am Körper: Unbekannt
Dies ist war der Beginn von allem. Mit diesem Motiv begann ich mein Projekt, was meiner Meinung nach auch stark in der Qualität ersichtlich wird. Ich habe mich aber dafür entschieden es nicht nachzubessern, da es für mich ein guter Richtwert ist, in wie weit sich meine Zeichenkünste verändert haben.
Stelle am Körper: Oberarm
Dies war meine zweite Arbeit mit dem IPad. Meiner Meinung nach ist dies ebenfalls klar erkennbar in der Pinselführung usw. Das Motiv habe ich für mich erstellt und soll bereits vorhandene Motive ergänzen.
Stelle am Körper: Schulterblatt
Dieses Motiv ist ebenfalls noch in Arbeit.
(ash)
Das Projekt
Ziel meines Projekt war es, das Zeichnen mit dem IPad und dem Apple Pen zu lernen, trainieren und die möglichen Funktionen auszuprobieren. Dazu gehört zum einen, die Auswahl mit welchem Programm ich welches Motiv umsetzen will und zum anderen, welchen «Pinsel» ich wofür verwende. Die Auswahl der Pinsel ist enorm… beinahe unüberschaubar, zum einen, da man jeden Pinsel bearbeiten kann. Also Stärke, Dynamik, Schwung und weiteres kann individuell eingestellt werden. Zum anderen, da man sich auch eigene Pinsel erstellen kann. Die Programme, welche ich verwendet habe waren: Procreate, Illustrator Draw, Photoshop und Fresco.
Motive und Ideen
Die Sujets für die Zeichnungen sind aus zweierlei Quellen zusammen gekommen. Zum einen entsprangen sie meiner Vorstellungskraft und zum anderen habe ich nach passenden Vorlagen recherchiert.
Ich habe sowohl Ideen für mich wie auch für Freunde und Bekannte umgesetzt. Mehrheitlich für andere.
Besprechung der Motive
«Beratungsgespräche» waren ein essentieller Bestandteil jedes meiner Motive. Jede Person hat eigene Vorstellungen und Wünsche, wie die Zeichnungen und Motive umgesetzt werden sollen. In einem Gespräch habe ich dann versucht herauszufinden wo die Präferenzen liegen und ob bereits genauere Vorstellungen vom Endresultat vorhanden sind. Anhand dieser Informationen habe ich dann einen ersten Entwurf erstellt. Dieser Entwurf wurde erneut besprochen. Ich habe alle Anmerkungen notiert, um diese dann in der Finalen Umsetzung anzupassen. Somit musste ich zeitlich für jedes der erstellten Motive eine Besprechung, Ideen Findung, erste Umsetzung, Nachbesprechung und Finalisierung einplanen.
Der Aufwand war überraschend hoch, da ich im Vorhinein dachte, dass sich der zeitliche Aufwand zum grössten Teil nur auf das Zeichnen beschränken würde. Jedoch sobald man «Kundengespräche» oder in meinem Fall, die Absprache mit Kollegen mit einrechnet, steigt der Aufwand exponentiell.
Rückmeldungen
Die Rückmeldungen zu den Motiven fielen positiv aus. Nicht jede Person wird das von mir erstellte Motiv umgehend tätowieren, jedoch einige verwenden es als Vorlage, um es mit ihrem Tätowieren zu besprechen. Andere wollen es in zukünftige Tattoos mit einfliessen lassen.
Die Zwischenbesprechung der Motive wurde immer sehr begrüsst und auch mir hat es sehr geholfen. Ich konnte dabei viel über einen passenden Work-Flow lernen, meinen eigenen Stil finden und mich auf Wünsche anderer konzentrieren.
Learnings
Mein wohl grösstes Learning ist, dass hinter derartigen «Aufträgen» immer mehr Arbeit steckt als man es sieht. So musste ich mir wie bereits erwähnt mehr Zeit einrechnen, um mit dem «Auftraggeber:innen» Absprachen zu halten. Dazu kommt dann noch die eigene Recherche zu jedem einzelnen Objekt, wie auch die Auswahl der geeigneten Pinsel, Farben und des Programms. Vom Zeichenaufwand ganz abgesehen.
Ein weiteres Learning ist, dass ich mir nur sehr selten Zwischenstände abgespeichert habe. So habe ich zum Beispiel an einem Tag eine Zeichnung begonnen, am nächsten Tag weiter gezeichnet und somit den Zwischenstand überschrieben. Ich hätte jedoch zum Beispiel das jeweilige Projekt, bevor ich weiter zeichne, duplizieren können und hätte so immer eine ältere Version behalten. Das tat ich zwar ab und zu, jedoch nur wenn ich im Vorhinein geplant habe, dass ich in einem Projekt zwei verschiedene Methoden oder Sujets ausprobieren möchte.
Ich fühle mich viel sicherer mit dem Umgang von Zeichenprogrammen. Anfangs hatte ich keine Übersicht über alle Funktionen, Einstellungen, Pinsel (und ja sogar Pinseleinstellungen^^). Mittlerweile habe ich alles einige Male verwendet und ausprobiert.
Zeichnen am IPad unterscheidet sich ausserdem enorm vom Zeichnen mit Block und Stift, respektive Leinwand und Pinsel usw.. Bis ich ein Gefühl dafür bekam vergingen viele Stunden. Ausprobieren, Einstellungen anpassen usw.. Je mehr ich jedoch zeichnete und ausprobierte, umso sicherer wurde ich mit dem Umgang der einzelnen Werkzeuge.
Ich bin sehr zufrieden mit dem Projekt und hoffe, dass ich auch in Zukunft noch Zeit finde an Motiven herum zu tüfteln.