OCEAN EYES (COVER) TANZVIDEO
Musik, Wasser, Rauch und Tanz kombiniert in einem Video. Das ist Ocean Eyes.
Wir haben ein Cover zum Lied «Ocean Eyes» von Billie Eilish produziert. Damit wir die Gefühle des Songs visualisieren können, haben wir ein Tanzvideo realisiert. Unsere Leidenschaft zur Musik hat uns inspiriert, dieses Projekt gemeinsam in die Hand zu nehmen.
Willst du mehr über unseren Produktionsprozess wissen? Dann lies unsere Kritik.
Anbei findest du das Video. Viel Spass!
(hil)
Die Idee
Wir wollten entweder ein Musik- oder Tanzvideo produzieren. Da wir uns nicht für eine Option entscheiden konnten, haben wir beides in ein Video gepackt. Per Zufall hatten Nadine und ihr Bruder, Dominic ein angefangenes Coverlied. Deswegen entschieden wir uns den Song «Ocean Eyes» von Billie Eilish für unser Projekt zu nutzen.
Die Teamarbeit
Das Projekt war von 5 Personen abhängig, weswegen eine durchgehend klare Kommunikation wichtig war. Als Videoproduzentinnen mussten wir unsere Ideen, Vorstellungen und jegliche Art von Information klar formulieren, sodass der Musikproduzent und die Choreographen/Tänzerinnen die gleiche Vision hatten. Einerseits war das Organisatorische wichtig, damit unser Zeitplan aufging. Andererseits soll die Musik, die Choreographie und das Video die gleiche Atmosphäre vermitteln.
Die Musikproduktion
Nadine und ihr Bruder (Dominic Hauser) haben den Song «Ocean Eyes» von A-Z von zu Hause mit ihrem eigenen Equipment aufgenommen. Als erstes hat Nadine die Gitarrenbegleitung aufgenommen. Dominic hat die Audioaufnahme der Gitarre als Basis genutzt, um den Rest des Songs zu produzieren. Anschliessend hat Nadine in ihrem Schlafzimmer die Stimme aufgenommen und die Stem-Datei ihrem Bruder für das Mixing und Mastering zugestellt.
Die Location
Um dem Songtitel «Ocean Eyes» gerecht zu werden, wollten wir eine Location nah am Wasser. Uns war sehr schnell klar, dass wir die Dreharbeiten am Bielersee durchführen werden. Wir beide wohnen nämlich in der Nähe von Biel/Bienne. Da wir Drohnenaufnahmen machen wollten, musste die Location auch von der Vogelperspektive ästhetisch gut aussehen. Deswegen entschieden wir uns für einen Steg in Biel. Anfangs haben wir uns überlegt, dass Video am Tag und in der Nacht zu drehen. Wir entschieden uns dagegen, weil man auf dem Steg kein Stromzugang hat für die benötigten Lichter in der Nacht. Zudem wollten wir vermeiden, dass die Tänzerin zwei Mal nach Biel kommen muss. Um ganz sicher zu sein haben wir unsere Storyboard Planung auf diesem Steg gemacht, um die Lage besser inspizieren zu können. Zudem haben wir darauf die Kameraführung mit dem Gimbal geübt, damit wir 100% auf den Drehtag vorbereitet waren. Leider haben wir nicht daran gedacht, eine Plan-B Location zu einzuplanen. Am Drehtag sind wir früh morgens hingegangen (1h bevor die Tänzerin kam), um den Platz vor möglichen Besuchern zu «reservieren» und das Equipment vorzubereiten. Überraschenderweise waren mehrere Fischer an unserem Standort und wollten nicht weg. Wir mussten innerhalb von kürzester Zeit eine neue Location finden. Zum Glück fanden wir noch eine Plattform am See. Nächstes Mal würden wir eine Plan-B Location planen – für alle Fälle.
Das Storyboard & der Drehplan
Da wir beide noch nie ein Tanzvideo gedreht haben, war uns wichtig, dass wir in der Vorproduktion bis ins Detail planen. Somit konnten wir die Dreharbeiten mit der Tänzerin effizient und fast problemlos durchführen. Obwohl das Video an sich nicht kompliziert aufgebaut ist, haben wir trotzdem ein Storyboard kreiert. Zudem erstellten wir einen vollständigen Drehplan. Darin enthalten sind: Der Drehablauf, die geplanten Bildkompositionen, die Zuständigkeiten, der geschätzte Zeitaufwand, die Kameraeinstellungen, die Checkliste für das Material und die verschiedenen Modi des Gimbals. Während den Dreharbeiten waren wir sehr glücklich über den Drehplan. Das Storyboard mussten wir in der Postproduktion jedoch ein bisschen geändert, da einige Umsetzungen nicht ganz gelungen sind.
Die Vorproduktion
Unser höchstes Ziel für die Dreharbeiten war Effizienz, da wir wenig Zeit mit der Tänzerin vergeuden wollten. Deswegen gehörte das Üben zu der Vorproduktion dazu. Ausserdem haben wir vor dem Drehtag eine Materialliste erfasst, um Nichts zu vergessen. Wir haben die Ästhetik des Videos bis ins Detail geplant, um ein stimmiges Bild kreieren zu können. Wir haben uns auf eine Farbpalette festgelegt und entsprechend umgesetzt: Blau (wie Wasser), weiss (wie Wolken), grau (wie Steg) und schwarz (Kleidung der Tänzerin). Céline La, unsere Tänzerin, musste leider ein paar Tage vor dem Drehtag kurzfristig absagen, weil sie schmerzen am Bein vernahm. Wir wollten ihre Gesundheit nicht gefährden. Daher machten wir uns auf die Suche nach einer neuen Tänzerin. Zum Glück hat Céline den Tanz mit ihrer Kollegin Andrina einstudiert. Wir nutzten die Gelegenheit und haben Andrina angefragt. Sie hat sofort zugesagt.
Die Produktion und die Herausforderungen
Wir hatten zwei grössere Hindernisse während dem Shooting. Wie schon erwähnt mussten wir um 8.00 Uhr morgens innerhalb von kürzester Zeit eine neue Location finden (PANIK!!). Das zweite Problem waren die Rauchfackeln. Wir wollten die blauen und weissen Rauchfackeln ca. 40 Sekunden im Video haben, um einen Höhepunkt zu kreieren. In dieser Szene gab es keine Choreographie, weswegen die Kamera «mehr leisten» musste. Wir haben jedoch die Unberechenbarkeit der Rauchfackeln unterschätzt. Obwohl es kaum gewindet hat, rauchten die Rauchfackeln jede paar Sekunden in eine andere Richtung. Es war herausfordernd eine gute Szene zu filmen. Spontan haben wir entschieden die Aufnahmen mit 120 fps aufzunehmen, damit wir das Material je nach dem in Slow-Motion benutzen können. Um ehrlich zu sein, hatten wir vor Ort keinen Plan, ob diese Szene gut kommen wir. In der Postproduktion versuchten wir den Höhepunkt erreichen mittels Slow-Motion, Cross-Over Übergänge etc. Andere kleinere Hindernisse waren Menschen, die auf unserem Steg die Aussicht geniessen wollten und plötzlich einfach im Bild waren. Eine weitere Herausforderung waren die Schiffe im Hintergrund, welche bei der Postproduktion zum Problem werden könnten. Das letzte Hindernis war die Sonne. Wir haben absichtlich einen Drehtag mit Bewölkung ausgesucht, damit keine harten Schatten entstehen. Trotzdem kam die Sonne manchmal und so zog sich der Drehtag in die Länge.
Die Postproduktion
Um die Zusammenarbeit zu vereinfachen, haben wir im Premiere Pro ein Team Project eröffnet und die verschiedenen Aufgaben aufgeteilt. Wir haben uns das Intro eigentlich ganz anders vorgestellt. Und zwar wollten wir in den Augen der Tänzerin die Wasseraufnahme der Drohnen mit der Mask-Funktion einbetten und mit einer Zoom Transition den Übergang zur richtigen Drohnenaufnahme kreieren. Doch das Wasser in den Augen war so grün, dass die Augen fast gespenstisch aussahen. Auch der Zoom-Effekt wirkte komisch und passte nicht zum Rest des Videos. Deswegen haben wir uns für einen simpleren Beginn des Videos entschieden. Der Text wollten wir so elegant wie möglich darstellen. Aus diesem Grund haben wir den Wassereffekt integriert. Für Patricia war es nicht ganz einfach die Bilder einheitlich zu bearbeiten, weil die Lichtverhältnisse je nach Kameraeinstellung unterschiedlich waren.
Das Fazit
Insgesamt sind wir mit dem Endresultat zufrieden. Wir haben das erste Mal ein Tanzvideo mit einem Gimbal aufgenommen, was für uns eine neue Erfahrung war. Zudem stellten wir fest, dass man lieber mehr Zeit in die Vorbereitungen steckt, um in der Postproduktion besser arbeiten zu können.