@pianowithjouns: Klavier auf Social Media
Das Klavier: Ein geniales Instrument mit 88 Tasten, ein ständiger Begleiter in meinem Leben.
Im Alter von vier Jahren sammelte ich meine ersten Erfahrungen mit dem Musikmachen auf dem Klavier meines Vaters. Nur wenig später begann ich, regelmässig Unterricht zu nehmen. Als ich in meinen frühen Jugendjahren dann die Begeisterung am Spielen verlor, nahm auch mein Können ab und ich legte eine lange Pause ein.
Beim Umzug in meine erste eigene Wohnung durfte ich unser altes Instrument dann mitnehmen, da mein Vater sich immer weniger die Zeit zum Spielen nahm. Leider ist uns beim Transport dann ein kleines Missgeschick passiert und das schöne, hölzerne Klavier nahm seinen letzten Atemzug auf der Ladebühne eines Kleinlasters, bevor es seinen Frieden auf dem grauen Asphalt fand.
«Liebe Mobiliar…» und die Kosten für ein brandneues Yamaha wurden übernommen.
Seitdem spiele ich fast täglich und habe eine extreme Leidenschaft für die Musik entwickelt. Nun war es für mich an der Zeit, meine Leidenschaft nicht nur für mich zu geniessen – ich wollte sie mit der Welt teilen. So entstand die Idee, auf Instagram, TikTok und Spotify eine Plattform zu schaffen, auf der ich meine Stücke und meine Begeisterung teilen und den Zuhörer:innen ein Lachen ins Gesicht zaubern kann.
Hier gehts zum produzierten Content.
(abb)
Idee
Wie bereits im Beitrag erwähnt kam mir die Idee nachdem ich meine Leidenschaft fürs klavierspielen neu entdeckt habe. Ich wollte schon lange mal einen Instagram-Kanal aufbauen um meine Videos zu posten. Leider fand ich nie die Zeit dazu. Ausserdem folge einigen Klavierspielern und Komponisten auf Instagram und YouTube. Mir ist aufgefallen, dass immer mehr Profile auftauchen und auch erfolgreich sind, deren Klavier-Skills oder Darstellung des Contents in meinen Augen zu wünschen übrig lässt. Hier hätte ich das Video anders gemacht, da ist der Ton schlecht, hier fehlt die Konsistent oder der Wiedererkennungswert. Also habe ich mir gedacht: Das kann ich besser, und habe mir all die Pain-Points aufgeschrieben, die ich verbessern möchte und mich entschieden, dies im Rahmen eines Digezz-Projekts umzusetzen.
Inspiration
- Hans Zimmer
- Ich liebe alle Soundtracks und Filme von ihm
- Ich liebe Filmmusik an sich
- Konzertbesuch 2023 war nicht von dieser Welt
- Ludovico Einaudio
- Erste Inspiration um Klavier zu spielen (2004)
- Meist simpel aber wunderschön
- Yann Thiersenn (Amélie)
- Erste Inspiration um Klavier zu spielen (2004)
- Sehr nachdenkliche Stücke, melancholisch
- Tony Ann
- Viral durch Social Media
- Konzertbesuch in Zürich
- Bodenstedt (@bodenstedt_)
- Alexander Motovilov (@alexander.motovilov.piano)
- Raban Musik (@rabanmusik)
Planung
Ich arbeite seit Beginn des Studiums mit Notion, entsprechend habe ich mir für diese Projekt einen Workspace und mir ein Uploadkonzept überlegt. Im Uploadkonzept habe ich mir Gedanken gemacht und Ideen gesammelt, wie ich mein Profil gestalten möchte. Hier nur einige der Inhalte:
Profil:
- Name
- Bio
- Links (Linktree)
- Logo-Design
- Farbkonzept
Creating:
- Kameraeinstellungen, resp. Setup (Winkel, Einstellungsgrössen etc.)
- Licht (Kerze, künstliches Licht etc.)
- Ton (Aufnahme Midi, Smartphone, zusätzliches Mik)
Editing:
- Visuell: Welchen Look will ich rüberbringen
- Audio: Wie schaffe ich es, möglichst guten Klaviersound aufzuzeichnen
- Export Settings für SoMe
Posting:
- Einheitlich bleiben
- Thumbnails
- Caption
- Hashtags
- Stories
- Hightlights (Instagram)
Post-Scheduling:
Ausserdem habe ich mir mithilfe von Notion Calendar eine Tabelle für die Planung der Post und Stories gemacht, damit ich bei den vielen Videos nicht den Überblick verliere. Nach Ausarbeitung des Konzepts hatte ich nun einen Leitfaden, an den ich mich für jeden Post halten konnte. So fiel es mir einfach, konsistent und einheitlich meine Videos und Stories zu veröffentlichen.
Umsetzung
Bevor ich mit irgendwo etwas posten konnte, musste ich zuerst die Profile einrichten, Logos & Icons erstellen, LinkTree und Spotify for Artists beantragen etc. Als das alles bereit war, ging es ans Aufnehmen der Stücke – und da begann der Spass… Auch wenn man ein geübter Musiker ist, kann es durchaus vorkommen, das sich der eine oder andere Fehler einschleichen. Wenn man live zuhört, ist das einem egal. Beim Aufzeichnen wollte ich aber, nicht zuletzt wegen meinem Perfektionissmus, die Stücke fehlerfrei spielen. Und dies hat oft deutlich länger gedauert als gedacht. So ist es häufig vorgekommen, dass ich mir einen Samstagnachmittag für 3-4 Aufnahmen reserviert habe, und dann aber nur ein Video entstanden ist. Sobald ein Stück fehlerfrei aufgenommen war, gings ans Editieren. Konkret hiess das: Anfang und Ende gestalten (Loop oder Fade in/out), Ton abmischen (Midi & Originalton), Grading, Thumbnail gestalten, Caption schreiben und posten. Ich hatte meine Arbeitsprozesse aber trotzdem hat auch das immer eine Menge Zeit beansprucht.
Reflexion
Perfektion ist zeitintensiv.
Das ist wohl das grösste Learning, das ich mitnehme. Ich habe gemerkt, dass es einige Anläufe braucht, bis die Stücke ohne Fehler im Kasten sind. Vor Allem bei neuen Songs, die ich zuerst lernen und perfektionieren musste. So kam es oft vor, dass ich nicht einhalten konnte, was ich mir vorgenommen habe. Oftmals gab es lange Abend-, Nacht- oder Wochenendschichten und ich musste aufpassen, dass ich nicht die Freude am Spielen verliere, wenn ich zum 10. Mal an der gleichen Stelle ein Falscher Ton spiele.
Hier noch einige Gedanken, die ich während der Produktion aufgeschrieben habe.
20.03.2024: In den vergangenen Wochen habe ich alle Accounts (Mail, Instagram, Tiktok, Youtube, Buymeacoffe, Linktree etc.) vorbereitet und mir mit Notion ein Konzept zusammen gestellt, dass von Hashtags, über Upload-Zeiten und Insta-Bio, bis hin zu Export-Settings in Davinci Resolve und Kamera-/Audio-Setup am Klavier reicht. Ausserdem habe ich mir eine Menge an Stücken vorgenommen, die ich aufnehmen möchte. Einige kann ich bereits ein wenig, andere sind komplett neu. Das bedeutet, dass ich sie zuerst fehlerfrei spielen können muss, bevor wir die Kamera zur Hand nehmen. Also heisst es üben, üben, üben.
02.04.2024: Licht, Audio, Kamera – alles bereit. Ich beginne, meine ersten Stücke aufzunehmen. Es braucht pro Stück jeweils einige Versuche, bis es ohne Fehler im Kasten ist. Sehr frustrierend teilweise.
29.04.2024: Es ist ein ständiger Mix zwischen Üben und Aufnehmen. Die Stücke können erst aufgenommen werden, wenn ich sie einwandfrei spielen kann. Heute habe ich zwei kurze Recordings aufgenommen (in mehreren Stunden!).
10.05.2024 Ich stelle fest, dass nach ca. 2h die Puste raus ist. Die Konzentration nimmt ab und die Fehlerquote nimmt zu (auch meine Wut wenn ich kurz vor Ende eine falsche Note spiele). Ich lege eine Pause ein, sonst komme ich nicht vorwärts.
Fazit
All-In-All bin ich sehr zufrieden mit dem Projekt. Es hat mir sehr viel Spass gemacht, auch wenn es eine (sehr) intensive Zeit war, aber ich konnte meine 30 Posts in der vorgegebenen Zeit aufnehmen und veröffentlichen und wenn ich mir das Profil anschaue gefällt mir das Konzept mit Schwarz/Weiss, den Thumbnails und den Hightlights.
Zukunft
Nur weil die Deadline für Digezz der 12. Juni ist, ist das nicht Ende des Projekts. Ich werde meine Social-Media Präsenz auf jeden Fall weiterziehen, vielleicht nicht mit täglichen Posts aber sicherlich 2-3 pro Woche. Es gibt noch eine Menge Songs, die ich mir vorgenommen habe aufzunehmen und zu posten. Ich könnte mir durchaus vorstellen, noch mehr auf Wünsche der Zuhörer:innen einzugehen (Song Requests), oder aber auch mit Tutorials zu beginnen.