Porny Days: Festival der Lust, Sexualität und des eigenen Körpers

Fisting, Penisse, Vulven, Nudes – ich war an der zehnjährigen Jubiläumsausgabe der Porny Days dabei und war erstaunt, wie wenig sexuell die ganze Veranstaltung war.

Aufmerksam wurde ich auf die Porny Days, weil genau vor einem Jahr eine Freundin zu mir kam und mir erzählte, dass sie vergangenes Wochenende an einem Livefisting war (einer von vielen Porny Days Workshops). Ein Mann, dessen Anus und 20 fremde Fäuste sollen daran beteiligt gewesen sein, Latexhandschuhe und viel Gleitgel inklusive – ich war direkt fasziniert.

Ich konnte zwei Tage lang dabei sein und viele Eindrücke sammeln. Die ganze Reportage gibt es hier zu lesen.

(mou)

Ich wollte wieder mal fotografieren und meine eingestaubten Kamera-Fähigkeiten auffrischen. Weil ich schon länger etwas zu den PornyDays machen wollte, habe ich mich dazu entschieden, die Reportage alleine zu machen. Am ersten Tag hatte ich Schwierigkeiten beim Fotografieren, weil ich im dunklen Foyer des RiffRaff Kinos war, welches nicht die besten Lichtverhältnisse bot. Nach einer Weile klappte es aber besser mit den Fotos und ich kam in den Flow. Und am zweiten Tag, wo ich beim PornyPrinting dabei sein konnte und die Lichtverhältnisse besser waren, konnte ich viel bessere und intimere Fotos machen, als ich gedacht hätte. Beim PornyPrinting haben die Teilnehmenden Fotos von ihren Genitalien gemacht und diese dann auf A3 Papier Siebdrucken lassen – ich konnte den ganzen Prozess fotografisch dokumentieren.

Auch wenn die ganze Situation beim PornyPrinting zu Beginn sehr ungewohnt war, konnte ich mich schnell an die Situation anpassen und mit den Leuten sprechen, Zitate sammeln und Fotos machen. Unwohl war mir nie.

Mit den Fotos bin ich zufrieden, mir ist aber bewusst, dass ich mit meiner Fotografie noch viel Potential nach oben habe. Gut finde ich sie aber trotzdem.

Der Schreibprozess verlief ein bisschen harzig, weil der Text in seiner ersten Fassung zu lang war und ich relativ viel kürzen und überarbeiten musste. Es gab einfach zu viel Content. Ansonsten bin ich mit dem Text zufrieden. Vorallem auch, weil es keine klassische Reportage ist und ich im Artikel noch persönlich werde, was mir bei diesem Thema wichtig war. Wichtig war mir auch, dass der Artikel kein Boulevardjournalismus betreibt. Ich denke, dass ist mir gelungen.

Mir wurde als Feedback noch mitgeteilt, dass ich einem Interviewpartner nicht klar genug mitgeteilt hatte, dass ich mit ihm ein kurzes Interview führen möchte und sich die Person überfahren gefühlt hatte. Dieses Feedback nehme ich mir sehr zu Herzen. Daraufhin habe ich meine Interviewtechniken angepasst und bei weiteren Recherchen schon angewendet.