In den sechs Monaten in Kopenhagen habe ich so einiges über die Dänen und ihre Kultur gelernt. Einige Erwartungen hatte ich, doch die Stadt überraschte mich immer wieder. Hier folgt ein mehr oder weniger seriöser Kopenhagen-Crashkurs aus persönlicher Sicht:
- Dänemark is das Zentrum von Europa.
- Die Dänen haben einen Humor, der fast niemand versteht. Er heisst Ironie.
- Hygge bedeutet gemütliches Beisammensein in heimeliger Atmosphäre, vor allem bei tristem Wetter.
- Dänemark ist nicht unbedingt teuer. Es kommt immer darauf an wo man hingeht.
- Lebensqualität wird in Dänemark priorisiert.
- Die Dänen lieben ihre Flagge, diese kommt bei Feiertagen, Geburtstagen, Abschlussfesten oder gutem Wetter zum Einsatz. Jeder Grund ist Grund genug.
- Medizinische Versorgung ist in Dänemark gratis, was leider nicht heisst, dass sie unkompliziert und qualitativ gut ist.
- Hej heisst hallo. Hej hej heisst tschüss. Undskyld heisst entschuldigung. Tak heisst danke. Skål heisst prost. Mehr Vokabular braucht man für eine so kurze zeit in Kopenhagen nicht, denn...
- ... jeder spricht sehr gut Englisch, und ...
- ... Dänisch ist eine äusserst schwierige Sprache.
- Das Geld hat Löcher.
- Wenn die Sonne um vier Uhr untergeht, dann kann man auch früher weggehen.
- Die Menschen im Norden sind gross, sportlich, und hübsch.
- Die Bewohner Kopenhagens haben Style. Und zwar einen gemütlich und doch eleganten Style, der so wirkt als hätten sie blind in den Kleiderschrank gegriffen (und trotzdem passt alles irgendwie)
- Männer haben Bärte.
- Dosen haben Pfand. Deshalb werden sie nie verdrückt, denn nur ganz können sie zurückgebracht werden. Lässt man eine Dose irgendwo stehen geht es wenige Minuten bis sie sich ein Obdachloser geschnappt hat.
- Alle Joggen.
- Alle sind mit dem Fahrrad unterwegs.
- Fahrradfahren und Alkohol vertragen sich nicht.
- Überall gibt es Chai.
- Dänen kriegen in jungen Jahren Kinder.
- Und da der Vater auch Babyurlaub bekommt, sieht man viele Junge Männer mit Kinderwagen.
- Konzerte, Ausstellungen und andere Veranstaltungen können günstig oder gratis sein.
- Fast jede Uni hat eine Bar.
- Wer nach Dänemark zieht, kann in den ersten drei Jahren um sonst in den Dänisch Unterricht.
- Kopenhagen hat viele Einwanderer, und ist eine moderne Stadt. Trotzdem ist eine leichte Intoleranz gegenüber gewisser Gruppen (Piergroup) zu spüren.
- Dänen legen sehr grossen Wert auf das Familienleben.
- Eine grosse Stadt muss nicht Hektik mit sich bringen. In Kopenhagen herrscht eine allgemein Gemütlichkeit und Ruhe.
- Ruhe! Fährt man durch die Strassen, ist es bemerkenswert ruhig.
- In Kopenhagen leben zwei Millionen Menschen. Das ist mehr als ein Drittel der Gesamtbevölkerung Dänemarks.
- Trinkgeld ist unüblich. Auch wenn man sagt, dass sie den Rest behalten können, geben sie einem meistens das Rückgeld.
- Studenten bekommen an gewissen Orten Rabatt auf Bier.
- Einmal im Jahr ist der J-Day. Dann fahren Tuborg Lastwagen in der Stadt herum und verteilen in ausgewählten Bars das Weihnachtsbier Tuborg Julebryg.
- Alkoholismus ist sehr verbreitet in Dänemark, wird aber meistens stillgeschwiegen.
- In einer halben Stunde ist man in Schweden.
- Kopenhagen ist eine interessante Destination für Skater.
- Alle zahlen mit Karte. (Bargeld ist ein Schweizer-Ding)
- Somit hat es ausserhalb vom Zentrum fast keine Bankomaten.
- Auch in den Taxis kann man mit Karte bezahlen.
- Die meisten Taxifahrer haben eine Fahrradaufhängung dabei. Für einen kleinen Aufpreis kann man das Fahrrad mitnehmen.
- In der S-Bahn hat es spezielle Halterungen für die Fahrräder. Aber zu Stosszeiten ist es nicht erlaubt diese mitzunehmen.
- Bedbugs (Bettkäfer) sind ein häufiges Problem in Dänemark.
- An Weihnachten ist die Stadt wie ausgestorben. Alle Läden und die meisten Restaurants haben geschlossen.
- An Silvester ist die Stadt überflutet. Die Feuerwerke fangen einige Tage bis Wochen vor Jahresende an, und dauern danach noch mindestens so lange.
- Die Fenster im Bus sind viel höher oben, die Stangen um sich festzuhalten ebenfalls.
- Dänemark hat eine Königsfamilie.
- In Christiania darf legal Gras gekauft werden, rennen ist aber strengstens verboten.
- Die höchste Erhebung in Kopenhagen ist 25 m.Ü.M.
- Mobiles Internet ist extrem günstig.
- Social Media wird sehr stark für Geschäftliches genutzt.
- Man wird aufgrund von Kleidung nicht schräg angeschaut.
- Eine Einzelfahrt mit der S-Bahn, der Metro oder dem Bus kostet ca. 20 Kronen, eine Zehnfahrtenkarte 140 Kronen.
- Ein Tageseintritt ins Tivoli kostet 99 Kronen, Ein Jahresbillet kostet 290 Kronen.
- Im Tivoli gibt es jeden Freitag Konzerte (Fredagsrock).
- Twek Queen Louise gibt Unterricht im Twerken.
- In Frederiksberg kann man Elefanten sehen.
- Winterdepression ist in Kopenhagen eine nachvollziehbare Krankheit.
- Die kleine Meerjungfrau ist wirklich klein.
- Im Laden Tiger gibt es fast alles was man braucht zu einem günstigeren Preis.
- H&M hat eine Home Abteilung.
- In Kopenhagen kann eine Demonstration zu einer Party werden.
- Ein Bier in der Bar kann zwischen 15 und 70 Kronen kosten.
- Kerzen, Leuchtketten und Kuscheldecken werden sehr ernst genommen.
- Auch bei null Grad sitzen die Dänen im Restaurant draussen.
- Es darf inoffiziell überall mit dem Fahrrad parkiert werden.
- In vielen Kaffees hat es Brettspiele, Spielkarten oder Bücher.
- Unwetterwarnungen werden von den Dänen sehr ernst genommen.
- Die Bevölkerung Kopenhagens ist ein wilder Mix aus verschiedensten Kulturen, Religionen, Nationalitäten und Altersgruppen.
- Tinder ist weit verbreitet und wird auch vermehrt seriös genutzt.
- Niemand fährt auf dem Gepäckträger mit, denn das ist verboten.
- Dafür wird alles mögliche mit dem Fahrrad transportiert. (Stühle, Weihnachtsbäume ...)
- Die Dänen sind ein stolzes, eigenartiges aber auch freundliches und aufgeschlossenes Volk.
- An Kreativität, sei es in der Musik oder in der Kunst und dem Design, fehlt es in dieser Stadt nicht.
- Kopenhagen ist eine Grossstadt mit Kleinstadt Atmosphäre.
- Kopenhagen ist nur 1222 km von Chur entfernt. Das sind 65 Stunden fahrt mit dem Fahrrad.