Badminton hat seinen Ursprung in alten Zivilisationen in Europa und Asien. Das alte Spiel, bekannt als Battledore (Fledermaus oder Paddel) und Federball, waren einfach zwei Personen, die einen Federball mit einer einfachen Fledermaus so oft wie möglich hin und her schlugen, ohne dass er den Boden berührte.
Illustration in «Youthful Sports», veröffentlicht von Darton and Harvey, Edition 1804
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Das moderne Badminton lässt sich bis in das britische Indien der Mitte des 19. Jahrhunderts zurückverfolgen. Dem traditionellen englischen Federball wurde von dort stationierten britischen Soldaten ein Netz hinzugefügt. Da es in der britischen Garnisonsstadt «Poona» beliebt war, wurde das Spiel als «Poona» oder «Poonai» bekannt. Obwohl bei windigen oder nassen Bedingungen Wollknäuel bevorzugt wurden, übernahm letztlich der Federball die Rolle von einem Ball.
Illustration wo Poona auf der Weltkarte liegt
1873 wurde «Poona» von pensionierten Offizieren zurück nach England gebracht. So wurde das Spiel für die Gäste des Herzogs von Beaufort in seinem stattlichen Haus «Badminton» in Gloucestershire, England, eingeführt, wo es populär wurde. Seitdem trägt das Spiel den Namen Badminton.
Anwesen «Badminton House» in Gloucestershire, England
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Durch Kontroversen aufgrund Meinungsverschiedenheiten über indische Regeln gegenüber britischen Ideen, wurde der Bath Badminton Club gegründet. Die Aufgabe des Clubs war es, die Spielregeln anzupassen und zu formalisieren. Diese Regeln und Vorschriften gehören auch heute noch zu den Badmintonregeln.
Illustration zur Festlegung des Reglements
Nachdem im März 1898 in Guildford das erste offene Turnier stattfand, folgen im Jahr darauf die ersten « All England Open Badminton Championships». Das «All England» ist das älteste und prestigeträchtigste Badmintonturnier der Welt, welches jährlich abgehalten wird. Im Jahr 1899 wurden nur die Doppelkategorien ausgeführt, sprich Damen-, Herren- und gemischtes Doppel. Die Damen- und Herreneinzel Kategorien folgen im Jahr darauf.
All England 1902, Crystal Palace in London
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Das offizielle Turnierspiel wurde jedoch erst 1904 offiziell festgehalten.
Bis zum Jahr 1920 gab es in England 300 Badmintonclubs, welche bis zum Ende
des Zweiten Weltkriegs auf den britischen Inseln auf über 9000 anstiegen.
Als das Badmintonspiel begann, Enthusiasten aus anderen Ländern anzulocken,
wurde die «International Badminton Federation (IBF)», heute
«Badminton World Federation (BWF)»,
im Jahr 1934 mit neun Gründungsmitgliedern gegründet: England, Wales, Irland,
Schottland, Dänemark, Holland, Kanada, Neuseeland und Frankreich.
Illustration zur Gründung der International Badminton Federation
Die Idee, Trophäen zu vergeben, begann in England mit der ersten Spende von Sir George A. Thomas der als «Thomas Cup» bekannt wurde. Dieser Cup war das erste grosse IBF-Turnier im Jahre 1948, dass als Weltmeisterschaft der Herrenmannschaften gilt. Seitdem hat die Anzahl der Weltereignisse mit dem Uber-Cup (Damenmannschaft), den Weltmeisterschaften (Einzelveranstaltungen) und dem Sudirman-Cup (gemischte Mannschaft), Junioren-Weltmeisterschaften und das World Grand Prix Finale zugenommen.
England Badminton Team 1925:
George Thomas,
Edward Hawthorne, H.R.C. Martin, A.K. Jones, Frank Devlin, W.M. Swinden
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1972 feierte die Sportart ihr Debüt als Demonstrationssport bei den
Olympischen Spielen in München. Zwei Jahrzehnte später, 1992 in Barcelona,
wurde Badminton offiziell in das olympische Programm aufgenommen,
mit Einzel- und Doppeldisziplin für Männer und Frauen. Seit 1996 in Atlanta,
werden die Spiele auch in der Disziplin gemischtes Doppel abgehalten.
Badminton ist somit die einzige Sportart, welche an den Olympischen Spielen
in gemischter Paarung antritt.
Obwohl die Regeln des modernen Spiels in England entwickelt wurden,
dominieren mittlerweile die asiatischen Länder den Sport.
Zwischen 1992 und 2016, haben Asiatische Länder 92 der 106 Medaillen
an den olympischen Spielen gewonnen.
Postmarke der Olypischen Spiele 1972 in München
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Die «HSBC BWF World Tour»
umfasst 26 Turniere, welche in fünf Levels
eingeteilt sind: die Super 1000, Super 750, Super 500 und Super 300.
Je nach Level werden unterschiedlich viele Punkte und Preisgeld vergeben.
An diesen Turnieren misst sich die Elite um hoffentlich am Ende des
Jahres an den «HSBC BWF World Tour Finals» teilnehmen zu können.
Zu diesem Final-Turnier werden nur die besten acht in jeder Disziplin eingeladen.
In Basel findet jährlich das «Yonex Swiss Open»
statt, welches ein Super 300 Turnier und Teil der «HSBC BWF World Tour» ist.
zwei Viertelfinalspiele am Yonex Swiss Open 2018
© Foto by Uwe Zinke (www.sportives.ch)
Badminton kann in der Schweiz beinahe überall gespielt
werden. Es gibt viele Sportzentren, in welchen Badminton gespielt werden kann
und teilweise auch Stunden mit einem Trainer bezogen werden können.
Wer gleich noch sein soziales Umfeld erweitern möchte, kann auch gleich
einem Badmintonverein beitreten. Einen Verein in der Nähe findet man
hier.
Weitere Informationen rund um Badminton in der Schweiz findet man auf
«Swiss Badminton».