Randsport im Mittelpunkt – Roundnet

Es gibt wohl hunderte von Sportarten in der Schweiz, die mit Leidenschaft betrieben werden. Im medialen Raum konzentriert sich die Aufmerksamkeit jedoch auf Fussball, Eishockey und Ski Alpin. Eine noch neue Sportart, die selten im Fokus steht, ist Roundnet. Inzwischen sind die kleinen Spikeball-Netze in den Schweizer Badis zwar keine Seltenheit mehr, doch dass es auch hierfür Vereine gibt, dürfte den wenigsten bekannt sein.

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Bei irgendeinem Mittagessen merkten wir, dass wir beide mal den Kindheitstraum Sportjournalist hegten. Jetzt im Studium und im Rahmen von Digezz haben wir die Möglichkeit, diesen Traumjob einmal zu erleben. Also setzten wir uns zusammen. Für uns war klar, dass über die grossen Sportarten der Schweiz schon weitaus genug berichtet wird. Wir entschlossen uns also, eine Randsportart in den Mittelpunkt zu stellen. Es wurden diverse Ideen besprochen, von Hobbyhorsing bis Discofussball. Irgendwann wurde Janic aber auf die Roundnet-Schweizermeisterschaft aufmerksam gemacht. Nicole liess sich schnell überzeugen und so war die Idee geboren.

Ohne viel über den Sport zu wissen, flatterte unser erstes Mail in die Inbox von SwissRoundnet. Innert Kürze hatten wir einen Videocall mit der Geschäftsstelle des schweizweiten Roundnet-Verbands. Dieser war voll dabei und unterstützte unsere Idee sehr. Wir überlegten uns kurz, wie wir das Thema angehen wollten. Wir liessen uns dabei vom Watson-Format „Schweiz vereint“ inspirieren. Wir wollten eine Art Reportage machen, in der wir den Sport zusammen erleben. Es sollten aber vor allem Leute aus der Community zu Wort kommen. Also beschlossen wir, eine Art Reportage zu machen, mit einem Leitinterview und möglichst diversen Kurzinterviews mit den Leuten vor Ort. In einem kurzen Konzept fassten wir das alles zusammen und los ging es nach Martigny.

In Martigny wurden wir herzlich von den Organisatoren empfangen und begannen gleich mit unseren Aufnahmen. Es war uns eine Priorität, möglichst viele Spielaufnahmen zu machen, die wir als Schnittbilder verwenden könnten. Wir konnten uns mit ein paar Festbänken ein Setup erstellen, um das Leitinterview angenehm durchführen zu können. Hier war es uns wichtig, dass man das Turnier im Hintergrund sehen kann.

Nach dem Leitinterview gingen wir auf die Teilnehmer des Turniers los. Es waren, wie üblich in solchen Situationen, nicht alle gleich motiviert, uns Rede und Antwort zu stehen, doch mit der Zeit hatten wir einige Stimmen im Kasten. Es war für uns auch eine sehr lustige und spannende Art und Weise, die Leute vor Ort kennen zu lernen. Wir versuchten uns auch selbst noch im Roundnet. Wie erfolgreich dies verlief, ist nun im Film zu sehen.

Bevor wir mit dem Schnitt begannen, sichteten wir das Material noch kurz, um zu schauen, ob es brauchbar war. Insgesamt waren die Aufnahmen okay, man konnte etwas daraus schneiden. Im Schnitt sassen wir zuerst zusammen und versuchten einen roten Faden zu finden. Danach teilten wir uns auf, Nicole schnipselte die Kurzinterviews zusammen, Janic konzentrierte sich auf die Spielaufnahmen und Übergänge. Nach und nach nahm das Video Form an. Bis zum Schluss bestand ein bisschen das Problem, dass wir sehr viel Interviewtext und vergleichsweise wenig Schnittbilder hatten. Das grösste Problem hierbei war, dass die Ballwechsel im Roundnet oft sehr kurz sind. So haben wir auf einer Minute Aufnahme wahrscheinlich knapp 10 Sekunden, in denen tatsächlich gespielt wird. Die restliche Zeit wird abgeklatscht, der Ball geholt und der nächste Ballwechsel vorbereitet.

Insgesamt war es für uns ein gelungenes Projekt. Wir konnten einmal alle Stationen der Videoproduktion bearbeiten. So war es ein schönes Projekt, um alles einmal zu üben und die Zusammenhänge zu verstehen. Was ich beim Konzipieren optimieren kann, um den Dreh zu vereinfachen, und was ich beim Dreh verbessern kann, um den Schnitt zu erleichtern. Das Schönste an solchen Arbeiten ist aber, dass man an Orte kommt, an welchen man sonst nicht landen würde. Mit diesem Projekt erhielten wir Einblick in die Szene einer Randsportart, von der wir zuvor noch kaum etwas gehört haben.

(pru)

Konzeption

Wir gingen mit relativ wenig Vorwissen an die Sache heran. Raul, unsere Ansprechperson von SwissRoundet, half uns dabei sehr, damit wir in etwas wussten worauf wir uns einliessen. Wir hatten jedoch kaum eine Ahnung, auf welche Antworten wir vor Ort stossen würden, das hätte die Konzeption und Ausarbeitung der Fragen bestimmt erleichtert. Allgemein war das Konzept relativ wage das erlaubte uns zwar vor Ort kurzfristig noch Dinge anzupassen, allerdings hatten wir dadurch kein “Leitfaden” an welchen wir uns richten konnten, sondern haben alles einfach so gemacht, wie wir es in diesem Moment für Richtig empfanden. Ein Storyboard oder ein Shotliste wäre jedoch bestimmt hilfreich gewesen.

Wir waren vor dem Dreh eher kurzfristig unterwegs, die erste Kontaktaufnahme mit SwissRoundnet fand ungefähr einen Monat vor dem Dreh statt.

Dreh

Wir waren beide keine Profis an der Kamera. Was uns die Arbeit sicherlich vereinfachte, war das Einbeinstativ, welches wir dabeihatten. Gerade bei den Kurzinterviews hätten wir uns mehr Zeit nehmen sollen. Einerseits um den besten Kameraausschnitt zu finden und zweitens auch, um den Personen zu sagen, wie sie sich denn am besten verhalten sollen, beispielsweise, dass sie sich auf Janic konzentrieren sollen, etc.

Schnitt

Wir starteten mit dem Schnitt erst ein paar Monate nach dem Dreh. Dies setzte uns unter zusätzlichen Zeitdruck, da die Deadline immer näher kam. Im Schnitt half es uns sicher, dass jede Person ein eigenes “Spezialgebiet” hatte, Janic die Spielaufnahmen, Nicole die Kurzinterviews. Dadurch war während dem ganzen Schnittprozess klar, wer welche Aufgabe zu erledigen hatte. Wir haben uns auch immer wieder ausgetauscht, diese offene Kommunikation führte zu einem sehr angenehmen Arbeitsklima.