Reisegeflüster 3.0 – Podcastreichweite vergrössern
Einen Podcast zu produzieren ist ja schön und gut, aber wie erreicht man eigentlich mehr Zuhörer:innen? Dieses Semester wollten wir uns genau mit dieser Frage beschäftigen und machten uns deshalb daran, die Reichweite unseres Podcasts «Reisegeflüster» via Social Media zu vergrössern.
«Reisegeflüster» gibt es nun schon seit mehr als einem Jahr. Nach wie vor produzieren wir regelmässig, sprich wöchentlich, Folgen. Nachdem wir letztes Semester begannen, Kooperationen mit Tourismusdestinationen und Firmen zu machen, setzten wir uns dieses Semester ein neues Ziel. Wir wollten Instagram und Co. besser nutzen, um mehr potentielle Hörer:innen zu erreichen.
Dazu wagten wir uns nicht nur auf neue Plattformen wie TikTok und Twitter, sondern erstellten auch einen strikten Posting-Plan für Instagram und bewarben uns sogar bei einer Micro-Influencer-Agentur.
All diese Massnahmen führten schlussendlich dazu, dass wir unsere Reichweite um einiges vergrössern konnten.
Links zu unseren Social-Media-Kanälen:
Instagram @reisegefluester.podcast
TikTok @reisegefluester.podcast
(hil)
Idee
Nachdem das Experiment mit den Kooperationen letztes Semester gut verlief, wollten wir uns dieses Semester einer neuen Challenge stellen. Ursprünglich kamen wir durch den Hype um Clubhouse auf die Idee, einige Folgen unseres Podcasts live zu streamen, wenn möglich auch mit einem kleinen Publikum vor Ort. Da sich die Lage rund um Corona aber lange einfach nicht verbessern wollte, entschieden wir uns dazu, diese Idee auf nächstes Semester zu verschieben. Ausserdem stellten wir fest, dass wir dazu wohl noch einige Zuhörer:innen mehr brauchen würden. Dadurch entstand dann die Idee, dass das Vergrössern unserer Reichweite während des Frühjahrs unser Projekt sein sollte.
Umsetzung
Geschehen sollte dies natürlich hauptsächlich via Social Media. Eine gute Idee, aber das ist einfacher gesagt, als getan. Zum damaligen Zeitpunkt bespielten wir zudem nur Instagram. Wir suchten zuerst die Probleme, die unser Wachstum auf dieser Plattform verhinderten. Die gewonnenen Erkenntnisse halfen uns dann dabei zu überlegen, wie genau wir vorgehen wollten. Schnell war klar, dass wir auf Instagram schlicht und einfach zu wenig posten. Zwei Posts pro Woche und durchschnittlich zwei bis drei Stories pro Woche reichen nicht. Gleichzeitig war uns aber auch klar, dass es ohne einen konkreten Plan schwierig war, regelmässig Stories und Posts zu machen. Daher entschieden wir uns dazu, einen Redaktionsplan zu erstellen (siehe oben in der Galerie). Darin ist festgehalten, wer wann was zu tun hat. Grundsätzlich sind alle einmal bis zweimal pro Woche für die Story verantwortlich. Posts werden zwar nach wie vor “nur” zwei pro Woche gemacht, aber dafür machen wir jetzt auch noch Reels (dazu später mehr). Durch diese Massnahmen gibt es keinen Tag, an welchem nichts auf der Plattform läuft. Immer entweder eine Story und/oder einen Post.
Um die Reichweite zu erweitern entschieden wir uns zudem auch dazu, uns auf andere, teilweise für uns neue Plattformen zu wagen. TikTok erschien uns als geeignete Plattform, um ein jüngeres Zielpublikum anzusprechen. Denn unsere damalige Zielgruppe lag sowohl auf Instagram, als auch auf den Streamingplattformen hauptsächlich zwischen 18 und 35 Jahren. TikTok sollte diese Zielgruppe mittels humorvollen und informativen Videos auf unseren Podcast leiten. Auch hier muss natürlich regelmässig gepostet werden – wir entschieden uns dazu, mindestens einmal pro Woche ein TikTok zu posten. Diese zu produzieren bedeutete aber gleichzeitig auch einen neuen Aufwand. Und so trafen wir uns während des Semesters einmal explizit, um einen Tag lang nur TikToks zu produzieren. Andere Videos wiederum konnten wir aus schon bestehenden Bildern zusammenschneiden.
Videos, welche für TikTok entstehen, laden wir anschliessend meist in einer gekürzten Version auf Instagram als Reel hoch. Natürlich ist dies dann eigentlich “nur” ein Repost, aber dadurch, dass auf den beiden Plattformen ein ziemlich unterschiedliches Zielpubilkum vorhanden ist, sehen wir dies nicht als Problem.
Als dritte Plattform entschieden wir uns noch für Twitter. Dort posten wir jeweils einmal pro Woche eine Folgenankündigungen.
Natürlich haben wir dieses Semester auch wieder einige Folgen produziert – 18 an der Zahl, von Folge 30 bis 47. Bezüglich des Wachstums der Reichweite profitieren wir auch immer wieder von Reposts von Tourismusorganisationen via Instagram in ihren Stories. Des Weiteren wurde natürlich unser Media Kit regelmässig geupdatet und an potentielle Kooperationspartner:innen verschickt. Durch all diese Massnahmen landeten wir im April 2021 sogar auf auf dem 14. Platz der Apple-Podcast-Charts in der Kategorie «Places & Travel» der Schweiz.
Ein kleines Experiment, welches wir zum Schluss noch gewagt hatten, war die Bewerbung bei einer Micro-Influencer-Agentur. Diese ist aktuell jedoch noch ausstehend.
Schwierigkeiten
Als grösste Schwierigkeit stellte sich das Durchschauen der Algorithmen auf fast allen Plattformen heraus. Ein Problem, welches wir bis heute noch nicht wirklich im Griff haben. Besonders TikTok macht es einem diesbezüglich besonders schwer. Die Aufrufzahlen von Videos schwanken dabei so stark, dass bei uns beispielsweise ein aufwändig produziertes TikTok gerade mal 20 Aufrufe bekam und ein anderes, aus alten Bildern zusammengeschnittenes, mehrere Tausend. Wieso wissen wir nicht. Die Gründe für solche Schwankungen können extrem vielfältig sein und wir konnten nicht wirklich herausfinden, woran es lag. Liegt es an der Zeit des Uploads? An den verwendeten Hashtags? An der verwendeten Musik? An der Länge des Videos? Am Inhalt? Am Schnitt? Dieses Problem lässt sich auch auf Instagram übertragen, nur ist es dort weniger extrem, sprich die Schwankungen sind weniger stark.
Auf allen Kanälen (inkl. Twitter) ist es zudem immer schwierig zu wissen, zu welcher Zeit man posten soll. Klar, man kann fast überall Insights ansehen, aber auch diese können schwanken. Grundsätzlich gesehen haben wir für uns aber festgestellt, dass Beiträge, welche abends gepostet werden, am besten laufen.
Bei Twitter stellte sich bei uns zuerst die Schwierigkeit heraus, dass wir die Plattform alle noch nie aktiv genutzt hatten. Und dann war uns auch nicht wirklich klar, was genau wir dort posten wollten. Wir beliessen es bis zum Schluss bei Folgenankündigungen und werden wahrscheinlich auch so weiterfahren.
Als letzte Schwierigkeit noch eine ganz allgemeine: kreative Ideen zu finden. Gerade bei den Stories fanden wir es schwierig zu wissen, was wir zeigen können. Natürlich immer mal wieder etwas aus dem Alltag. Aber unser tägliches Leben ist mit Homeoffice und Studium nicht wahnsinnig spannend. Auch bei den TikToks/Reels wurden wir mit diesem Problem konfrontiert. Dort half es aber stark, immer mal wieder das TikTok-Feed durchzuscrollen, um sich inspirieren zu lassen.
Fazit
Regelmässig Content auf allen Social-Media-Plattformen zu posten ist aufwändig und nicht zu unterschätzen. Gerade wenn man kein Content-Management-System hat und alles “von Hand” postet, hat man keinen Tag frei. Denn die Algorithmen verzeihen dir nichts und du kannst nicht einfach mal ein paar Tage oder Wochen absolut gar nichts posten. Gleichzeitig lohnt sich regelmässiges Posten aber definitiv, wenn man die Reichweite einer Plattform vergrössern möchte. Auch haben wir gelernt, dass man die Statistikfunktionen der einzelnen Social-Media-Plattformen und Streamingplattformen unbedingt nutzen und anschauen sollte. Bezogen auf TikTok haben wir zudem gelernt, schnell zu produzieren und kleine Geschichten zu erzählen.