Singen kennt kein Alter – Imagevideo

Anfang September trat ein Verein an uns heran und bat uns um Unterstützung bei einem besonderen Video-Projekt. Ziel des Videos war es, Freiwillige zu gewinnen, die in Altersheime gehen, um gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern zu singen. Dieses Engagement soll der Alterseinsamkeit entgegenwirken und den Menschen dort eine Freude bereiten. Für uns war schnell klar: Wir mussten Teil dieses wundervollen Projekts sein!

Also packten wir unsere Kameras und stürzten uns ins Geschehen. Über zwei intensive Drehtage und viele Stunden Pre- und Postproduktion entstand schliesslich unser Video «Singen kennt kein Alter».

Ziel

Unser Ziel war es, ein Video zu produzieren, das gezielt zur Gewinnung neuer Freiwilliger eingesetzt werden kann. Dafür galt es, den Verein «Singen kennt kein Alter» vorzustellen, dessen Arbeit ansprechend darzustellen, stimmungsvolle Bilder einzufangen und all das in ein Paket zu schnüren, das sowohl im Internet als auch auf Social Media eine breite Zielgruppe anspricht. Natürlich durfte dabei der Spass an der Arbeit und das eigene Lernen nicht zu kurz kommen.

Preproduktion

Ein Projekt wie dieses erfordert eine sorgfältige Planung. Daher haben wir den Dreh in zwei separate Teile unterteilt:

  • Aufnahme von Videoporträts und Erfahrungsberichten der Freiwilligen
  • Eine Singstunde in einem Altersheim, um B-Roll-Aufnahmen zu erstellen

Für die Videoporträts hatten wir sofort eine klare Vorstellung: Ein gemütlicher Raum mit viel Tageslicht, warmen Farbtönen und einer einladenden Atmosphäre. All das fanden wir im Dachgeschoss der Mahogany Hall in der Berner Altstadt.

Der zweite Drehtag stellte eine grössere Herausforderung dar. Es gab viele Aspekte zu beachten: Wann und wo singt der Verein in welchem Altersheim? Gibt es eine Filmerlaubnis vom Altersheim? Welche Seniorinnen und Senioren dürfen gefilmt werden, und wer kann oder darf rechtlich nicht selbst zustimmen? Wie können wir filmen, ohne die Singstunde zu stören, und gleichzeitig trotzdem gute Aufnahmen machen?

All diese Überlegungen flossen in die Planung ein, um sicherzustellen, dass wir authentische und berührende Bilder einfangen konnten, die die Essenz des Projekts vermitteln.

Dreharbeiten

Die beiden Drehtage hätten unterschiedlicher kaum sein können. Der erste Tag stand ganz im Zeichen der Interviews. Unser Ziel war es, das Interview-Setting einmal aufzubauen und alle Gespräche am Stück zu filmen. Doch wie so oft lief es nicht ganz nach Plan. Da einige der Freiwilligen direkt vor oder nach der Singstunde ihr Interview führen wollten, mussten wir flexibel bleiben.

Um dennoch konsistente Ergebnisse zu erzielen, markierten wir mit Klebeband die genaue Position aller Geräte, sodass das Setting bei jedem Aufbau identisch war. Im fertigen Video ist kaum zu erkennen, dass wir die Kamerapositionen zwischendurch leicht anpassen mussten. Ein kleiner Bonus: Im Laufe des Tages wurde das natürliche Licht immer besser und trug zu einer noch wärmeren Atmosphäre bei.

Am zweiten Drehtag lag der Fokus darauf, innerhalb von etwa 60 Minuten alle wichtigen Aufnahmen der Singstunde zu machen. Da wir hier nichts vorbereiten konnten, war Flexibilität das A und O. Lieber die Kamera einmal zu oft einschalten, als einen wichtigen Moment zu verpassen – so lautete die Devise. Unsere mentale Shotlist gingen wir mehrmals durch, um sicherzustellen, dass wir alle benötigten Bilder einfingen.

Trotz unserer Anwesenheit hatten die Seniorinnen und Senioren eine besinnliche und freudige Singstunde. Und wir konnten mit genau den Aufnahmen nach Hause gehen, die wir uns vorgestellt hatten.

Material

  • Sony a7IV mit Tamron 35mm-150mm f2-2.8
  • GH5
  • Rode Videomic Go II auf beiden Kameras
  • Sennheiser Richtmikrofon MKE 600 mit Zoom für Raumton
  • div. Lichter

Postproduktion

Für die Postproduktion haben wir auf DaVinci Resolve gesetzt – unser Schnittprogramm der Wahl. Ein besonders wichtiges Feature war für uns die DaVinci Cloud, die es ermöglichte, gleichzeitig am selben Projekt zu arbeiten, alle Daten zentral in der Cloud zu speichern und lediglich die Proxys hin- und herzuschicken. Das Ergebnis: ein effizienter und unkomplizierter Workflow. Es mag fast wie Werbung klingen, aber dieses Feature hat uns wirklich beeindruckt.

Anschliessend teilten wir die Aufgaben auf: Cla übernahm das Sichten der Interviews und fügte diese so zusammen, dass eine runde und zusammenhängende Geschichte entstand. Ausserdem kümmerte er sich um die Erstellung der Lower Thirds und die Quality Control. Yannick war für die Auswahl der passenden B-Roll-Shots, das Color Grading und die Tonbearbeitung zuständig. Natürlich haben wir beide immer wieder auch an den Aufgaben des anderen mitgearbeitet, um das Beste aus dem Projekt herauszuholen.

So entstand schliesslich das Video «Singen kennt kein Alter» – ein Werk, das die Freude am Singen zeigt, diese weitergeben möchte und Freiwillige sucht, die bereit sind, Teil dieser wunderbaren Initiative zu werden.

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(pru)

Reflexion: Herausforderungen und Learnings

Die Produktion des Videos «Singen kennt kein Alter» war für uns ein spannendes und lehrreiches Projekt, das uns nicht nur kreativ gefordert, sondern auch einige Herausforderungen mit sich gebracht hat.

Herausforderungen

  1. Logistik und Flexibilität bei den Dreharbeiten
    Ein Hauptproblem war die Organisation der Drehtage. Da Interviews und Singstunden zeitlich und räumlich voneinander getrennt stattfanden, mussten wir unser Setting mehrfach aufbauen und anpassen. Das hat zwar gut funktioniert, bedeutete jedoch zusätzlichen Aufwand. Besonders das Filmen in einem Altersheim brachte unvorhersehbare Situationen mit sich: rechtliche Aspekte (Drehgenehmigungen), der Umgang mit den Bewohnerinnen und Bewohnern sowie die Herausforderung, die Singstunde nicht zu stören, verlangten uns viel Flexibilität ab.
  2. Technische Anforderungen in der Postproduktion
    Das Arbeiten mit der DaVinci Cloud war zwar ein großer Vorteil, erforderte jedoch auch ein klares Datenmanagement. Da einer von uns eher chaotisch und der andere hyperorganisiert ist, erforderte das ein paar Kompromisse.

Learnings

  1. Bessere Planung und klare Zeitfenster
    Zukünftige Projekte sollten wir im Vorfeld noch detaillierter planen, insbesondere wenn es mehrere Drehorte oder logistische Hürden gibt. Klare Zeitfenster für Interviews und Drehs können helfen, dass die Abläufe reibungsloser funktionieren. Ebenso sollten rechtliche Aspekte wie Einverständniserklärungen frühzeitig geklärt werden, um Überraschungen vor Ort zu vermeiden.
  2. Strukturierte Postproduktion
    In der Nachbearbeitung haben wir gelernt, wie wichtig eine gut organisierte Projektstruktur ist. Das Arbeiten mit Proxies war eine große Hilfe, aber in Zukunft möchten wir noch stärker darauf achten, die Dateien und Ordner konsequent zu benennen, um das Sichten und Bearbeiten zu erleichtern. (Gugus 3.5 ist dabei keine korrekte Benamsung einer Videodatei, musste ich lernen)

Fazit

Das Projekt war ein voller Erfolg und hat uns gezeigt, wie wichtig gute Vorbereitung, klare Kommunikation und Flexibilität sind. Für zukünftige Projekte nehmen wir diese Learnings mit, um noch effizienter, kreativer und stressfreier arbeiten zu können.