Spätzlihütte & Fitnessbar – Mehr als eine Festbeiz

Festbeizen sind in der Regel schlichte, über wenige Tage betriebene Restaurationsstätten. Diese einfachen Verköstigungsmöglichkeiten sind vorrangig in Veranstaltungszelten untergebracht und werden meist durch am Veranstaltungsort ansässige Vereine organisiert und realisiert. Vor einem solchen Hintergrund wird einem Werbekonzept, dem Auftritt nach aussen, häufig wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Anders beim Turn- und Sportverein Berikon (TSV Berikon) und der Planung seiner Festbeiz an der Gewerbeausstellung Mutschellen (MEGA) 2024. Die Vorstellungen der Werbung, insbesondere bei den Sponsoren, waren von Anfang an hoch. Als Mitglied des Festbeiz-Organisationsteams, habe ich mich mit der visuellen Gestaltung der «Spätzlihütte & Fitnessbar» befasst.

Seit Kindertagen bin ich Mitglied der Jugi Mutschellen. Angefangen als Aktivmitglied, später als Leiterin und heute schliesslich im Vorstand als Co-Koordinatorin, trage ich dazu bei, dass der ehrenamtlich organisierte Kinder- und Jugendsport am Mutschellen weiterhin bestand hat.

Im Frühling 2024 steht in unserem Dorf, in Berikon, die Gewerbeausstellung Mutschellen (MEGA) an. Sie findet alle vier Jahre statt. Es ist eine der grössten Veranstaltungen in der Region. Somit ist die organisatorische Beteiligung der örtlichen Vereine hoch. Der TSV Berikon, Dachverband der Jugi Mutschellen und von weiteren Riegen, organisiert an der MEGA die Festbeiz «Spätzlihütte & Fitnessbar».

Abgesehen von der Jugi Mutschellen verfügen die anderen Riegen kaum über aktive Mitglieder im jungen Erwachsenenalter. Nachdem sich nach einem ersten Aufruf keine Leute für das Organisationskomitee (OK) der Festbeiz gemeldet hatten, entschied ich mich, dort mitzuhelfen. Es entstand ein fünfköpfiges Organisationskomitee. Als junge Person und Multimedia Production-Studentin, übernahm ich einen kreativen Aufgabenbereich. Damit war ich unter anderem für die Gestaltung eines Logos, aber auch für die Erstellung und Gestaltung einer Website verantwortlich. In der Vergangenheit hat der TSV Berikon kaum in den Bereich Werbung investiert. Da die Festbeiz in diesem Jahr neben Essen und Trinken auch einem durch Unternehmen gesponserten Musikprogramm Platz bietet, muss die Präsenz gegen aussen bei der diesjährigen Ausgabe aktiver bewirtschaftet werden.

Aller Anfang ist schwer

In einem ersten Schritt suchte ich nach Logoinspiration im World Wide Web. Es war für mich nicht einfach, aus dem Nichts ein Logo zu entwerfen. Auch wenn ich eine kreative Ader habe, war es für mich schwierig, mir mögliche Logodesigns für eine Festbeiz vorzustellen. Ausserdem verspürte ich Druck durch das Wissen, dass mein Logo später nicht nur auf der Website und auf Social Media für alle sichtbar sein wird, sondern auch während der Gewerbeausstellung präsent und für alle Anwesenden zusehen sein wird. Nach einiger Zeit des Kopfzerbrechens entschied ich mich, einfach Illustrator zu öffnen und loszulegen. Geschmäcker gehen immer auseinander und wenn jemandem mein definitives Logo nicht zusagen sollte, dann kann er ein besseres designen. 

Nach einigen Stunden in Illustrator präsentierte ich dem OK einige Vorschläge. Aus der Besprechung mit ihnen wurde mir bewusst, dass ich zwar in die richtige Richtung mit meinen Designs gehe, jedoch noch nicht am Ziel angelangt bin. In einer zweiten Vorstellungsrunde präsentierte ich meine Vorschläge zusätzlich mit einem Laptop-Mockup. So konnten sich die anderen allenfalls mehr darunter vorstellen, obwohl ich die Mockups sehr einfach im Design gehalten habe. Nach kurzer Besprechung wurde einstimmig für eine Variante gestimmt. Im Anschluss habe ich darauf hin ein Corporate Design erstellt. 

Mit dem Logo kommt die Arbeit 

Das Logo stand, jetzt ging meine Arbeit erst richtig los. Denn es war erst der erste Schritt von vielen. Als nächstes musste eine Website her. Eine eigene von Grund auf zu erstellen, war für mich keine Option. Der Einsatz an Zeit- und Arbeitsaufwand wäre, gemessen an den für dieses Projekt zu Verfügung stehenden Ressourcen, einfach zu hoch und somit unrealistisch gewesen. Also entschied ich mich, die Website der Festbeiz mit der Plattform Wix zu erstellen. Allerdings stellte sich im Laufe der Arbeit heraus, dass das Hosting der Plattform, gemessen an dem Preis-Leistungs-Verhältnis, überteuert ist. Zwar übernahm der Verein die Kosten, aber ich war allgemein in diversen Punkten unzufrieden mit der Plattform und unterbrach meine Arbeit und verwarf den Entwurf auf Wix. 

Nach einer vertieften Recherche fand ich einen neuen Website Provider namens Hostpoint. Dieses Mal prüfte ich zuerst die Kosten, bevor ich mein Projekt begann. Kurzerhand merkte ich, dass ich mit der Vorlage und der gewählten Version nicht alle gewünschten Designänderungen vornehmen konnte. Nach Rücksprache mit dem Hostpoint Kundendienst überlegte ich mir, ob ich nicht doch eine Website mit WordPress erstellen sollte. Trotz der Unzufriedenheit mit gewissen Elementen der Vorlage entschied ich mich dagegen. Es hätten sich zwar mehr Gestaltungsfreiheiten ergeben, die das Design positiv unterstützt hätten, jedoch stand auch hier der Aufwand an persönlichen Ressourcen nicht im Verhältnis zum Zweck. Meine anhand der Vorlage erstellte Website ist funktional akzeptabel. In Bezug auf das Design hätte ich mir gewünscht, dass sie weniger vorgegebene Einschränkungen gehabt hätte. So konnte ich nur oberflächliche Änderungen an der Gestaltung vornehmen. Obschon ich mit einer Vorlage gearbeitet habe, war mein Aufwand dennoch gross. So nahm es zum Beispiel eine gewisse Zeit in Anspruch, bis ich mich mit der Anwendung des Programms zurechtfand. Nun, jetzt ist die Website erstellt und kann unter folgendem Link durchstöbert werden: www.spaetzlihuette-tsvb.ch

Es ist noch nicht vorbei

In einem nächsten Schritt erstelle ich Social-Media-Kanäle, sprich Facebook und Instagram. Zwar verliert Facebook weiter an Relevanz, jedoch ist es gerade in Bezug zu unseren Mitgliedern wichtig. Der TSV Berikon setzt sich mehrheitlich aus Mitgliedern in der Altersgruppe 40+ zusammen. Damit verbunden kann ein eher geringe Nutzung von Instagram angenommen werden. Mit der Bewirtschaftung von Instagram sollen die wenigen jungen Mitglieder erreicht werden und darüber hinaus neue potenzielle aktive Mitglieder gewonnen werden. Oder zumindest möglichst viele Besucherinnen und Besucher unserer Festbeiz generiert werden.

Da die «Spätzlihütte & Fitnessbar» erst im April 2024 zum Einsatz kommt, liegt noch einiges an Arbeit vor mir. Gerade bin ich dabei, ein kurzes Vorstellungsvideo des TSV Berikon mit seinen Riegen zu erstellen. Ausserdem steht noch die Anfertigung einer Menü-Übersicht der Speisen sowie des Getränkeangebots auf meiner To-Do-Liste. Und natürlich sollten unsere SoMe-Plattformen regelmässigen Content ausspielen.

(mst)

Allgemein

Ich bin ein selbstkritischer Mensch. Demnach tat ich mich bei der Erstellung eines Logos mit allem Drum und Dran doch etwas schwierig. Projekte in einer Partnerarbeit umzusetzen, geben mir eine gewisse Sicherheit. Dieses Mal war ich auf mich allein gestellt. Gerade der Druck war gross: Du studierst das doch, du kannst das. Können schon, aber ist es wirklich gut genug, was ich kann?

Umsetzung

Durch meine Unsicherheit war der Anfang schwer. Ich schaute mir unzählige Vorschläge auf verschiedenen Plattformen an und versuchte, ein eigenes Design daraus zu erstellen. Schliesslich nahm ich KI zur Hilfe, sonst hätte ich die Gabel und die Gitarre wohl nicht selbst erstellen können. Oder zumindest wäre es länger gegangen.

Fazit

Im Grossen und Ganzen bin ich zufrieden mit meiner Arbeit. Nächstes Mal würde ich die Logos nicht direkt im Illustrator designen, sondern zuerst von Hand skizzieren. Ich habe es so in vergangenen Projekten eigentlich auch immer gemacht, dieses Mal ging das aufgrund des Zeitdrucks unter.  Es war kein einschneidender Fehler, jedoch hätte ich mir so etwas Mühe und Nerven während des Arbeitsprozesses im Illustrator ersparen können.

Ich denke in Sachen Logo-Design kann ich die Qualität meiner Arbeit noch steigern. Gerade in Bereichen von Farbkonstellationen und Elementgestaltung ist noch Luft nach oben. Wie bereits erwähnt habe ich die Gabel und die Gitarre nicht selbst erstellt. Nächstes Mal würde ich probieren, die Gestaltung selbst zu übernehmen. Zwar liegt mir das Zeichnen nur bedingt, jedoch wäre es eine persönliche Challenge und könnte mir für weitere Arbeiten hilfreich sein.

Mit der Website bin ich weniger zufrieden. Ich finde zwar, dass es für dieses Projekt ein genügendes Design ist, jedoch hätte ich mit mehr Möglichkeiten einiges anders gemacht. Aus Zeitgründen habe ich mich für die «einfachere» Variante entschieden. Wenn möglich möchte ich im nächsten oder dann halt im übernächsten Semester eine eigene Website erstellen, die vollkommen meinen Vorstellungen entspricht.