Stop Motion – Ein intergalaktisches Abenteuer

Stop Motion ist viel mehr als einfaches Bildermachen – es ist ein Zusammenspiel aus Planung, Improvisation und der richtigen Technik. Bevor ich mich also an das eigentliche Projekt wagte, experimentierte ich zuerst mit verschiedenen Arbeitsweisen. Mit Freunden testete ich, ob es sinnvoller ist, ein Video zu drehen und später die benötigten Frames herauszuschneiden, oder doch lieber direkt Bild für Bild zu fotografieren. Sehr schnell zeigte sich, dass die Methode, jeden einzelnen Frame separat zu schiessen, deutlich besser funktioniert. Die Kontrolle über jede Bewegung, jede kleine Veränderung, ist dabei viel präziser.

Um optimal vorbereitet zu sein, räumte ich zu Hause unser Wohnzimmer um und baute ein Mini-Set auf. Mit meiner Kamera und einem Stativ probte ich die Vogelperspektive und übte, wie ich am Drehtag bestimmte Abläufe möglichst stressfrei umsetzen könnte. Die Requisiten, die ich zuvor auf Basis meines Drehbuchs festgelegt hatte, stellte ich selbst zusammen. So konnte ich mir bereits vorab ein Bild davon machen, wie mein kleiner Weltraum aus Decken, Tüchern und Kissen später aussehen würde.

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Am Tag X ging ich dann einen Schritt weiter: Ich setzte dieselbe Geschichte zweimal um. Beim ersten Durchlauf benutzte ich das Stativ für die Vogelperspektive. Beim zweiten Mal fotografierte ich von einer Galerie aus, die sich im Schulzimmer befand. Während des Drehs merkte ich schnell, dass sich die beiden Herangehensweisen unterschiedlich anfühlten – mit dem Stativ war ich auf einen fixen Bildausschnitt angewiesen, von der Galerie aus konnte ich den Winkel etwas variieren. Überraschenderweise war das Endergebnis dennoch sehr ähnlich. Beide Methoden führten zu einem stimmungsvollen Stop Motion Clip, der die Geschichte so erzählt, wie ich sie mir vorgestellt habe.

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Diese Erfahrung hat mir gezeigt, dass verschiedene Ansätze beim Dreh ihre eigenen Vor- und Nachteile mit sich bringen. Und genau darin liegt für mich der Reiz an Stop Motion: das Ausprobieren, das Experimentieren und letztendlich das Staunen über die Magie bewegter Bilder, die aus so vielen kleinen Einzelmomenten entstehen.

(eli)

Learning
Ein zentrales Learning aus diesem Projekt ist die Bedeutung frühzeitiger und sorgfältiger Planung – insbesondere bei der Konzeption der Geschichte und beim Finden geeigneter Protagonist:innen. Die Idee, ein Stop Motion Video mit einer Schul- oder Kindergartenklasse umzusetzen, stand bereits seit dem Sommer fest. Doch die Umsetzung verzögerte sich, da es unerwartet schwierig war, eine Klasse zu finden, die Zeit und Lust auf dieses Projekt hatte. Zwar hatte ich einen Backup-Plan, aber dieser wäre sehr knapp geworden. Das lange Warten hat sich am Ende gelohnt, doch rückblickend wäre eine frühere Zusage ideal gewesen: So hätte ich mich besser vorbereiten, den Drehtag effizienter gestalten und vielleicht mehr als nur eine Geschichte umsetzen können.

Während des Drehtages zeigte sich, dass die Arbeit mit einer Gruppe Kinder deutlich mehr Koordination erfordert, als anfangs angenommen. Die erste Kindergruppe am Morgen war sehr lebhaft, was einerseits toll war, aber auch dazu führte, dass ich meine Aufmerksamkeit stark auf die Gruppe und die Sicherheit der Kinder richten musste. Dadurch blieb weniger Raum, um mich ganz auf die Positionierung, den Kulissenaufbau und die präzise Umsetzung der Bildsequenzen zu konzentrieren. Ein weiteres Learning ist daher, ein solches Projekt mit mehreren helfenden Personen umzusetzen. Zudem ist es sinnvoll, Requisiten wie Decken vorab sicher am Boden zu befestigen, um Zeit und Nerven zu sparen.

Selbstkritik
Obwohl ich mit dem Endergebnis zufrieden bin und mich darüber freue, dass die Kinder und die Lehrpersonen Spass an der Umsetzung hatten, hätte ich mir im Vorfeld mehr Sicherheit gewünscht. Eine frühere Zusage vonseiten der Schule hätte mir ermöglicht, die Geschichte besser auszuarbeiten, mehr Abläufe vorab zu testen und den Drehtag gelassener anzugehen. Stattdessen war das Projekt gegen Ende des Semesters ein zusätzlicher Stressfaktor, der sich wahrscheinlich auf meine Konzentration und damit auf die Detailgenauigkeit der Umsetzung ausgewirkt hat.

Dennoch war das Projekt insgesamt eine bereichernde Erfahrung. Ich bin nicht abgeneigt, wieder einmal mit Kindern zu arbeiten – dann aber mit mehr Planung, etwas Unterstützung im Team und einer stabileren Vorbereitung, um am Drehtag selbst mehr Ruhe und Kreativität einbringen zu können.