Talent, aber keine Ambitionen

Die hohe Kunst, etwas extrem Schwieriges, verdammt einfach aussehen zu lassen.

Wenn ich bei den Skatern noch zu den besten gehören will, dann höchstens hinter der Kamera. Deshalb habe ich mir den besten Skater aus meiner Heimat Interlaken geschnappt und wir haben einen Tag unter der Brücke beim Europaplatz geskatet. Sein Talent ist unverkennbar, wie man im Clip sieht. Das Schönste war meiner Meinung nach aber nicht seine perfekten Tricks, sondern wie gelassen und ohne Druck er diese performt.

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Skateclips habe ich schon einige gemacht aber noch nie hat ein Skater so viele Tricks an einem Tag auf Kamera abgeliefert. Dies hat es zu einer Freude beim Filmen als auch Schneiden gemacht. Die überschüssige Motivation habe ich dann noch in die kleine Start und Übergangsanimation gesteckt welche mit einfachen Skizzen angefangen haben:

Zu Animationen gehören auch Sounds und so habe ich zu guter Letzt auch noch einige Soundeffekte eingefügt, welche die Animationen untermalen sollen. Das hat sich definitiv gelohnt und für ein nächstes Mal würde ich diese bereits im Storyboard vermerken.

(mou)

Das schwierigste an diesem Projekt war es, denn Mut zu finden und dieses Junge Skatetalent anzufragen ob wir mal zusammen Skaten gehen wollen. Ich kenne ihn zwar schon flüchtig, jedoch haben wir nie etwas gemeinsam unternommen. Ich beobachte sein können jedoch schon seit Jahren und wollte ihn immer schon mal begleiten und filmen.

Normalerweise läuft so eine Session schlechter als erhofft. Man muss erstmal warm werden, filmt etliche versuche ohne das ein Trick gelandet wird und hat am Ende des Tages vielleicht 2-3 Clips die man brauchen kann. Bei Miguel war das garnicht so.

Er hat seine Trick so schnell und konstant gestanden, dass ich immer 100% dabei sein musste um auf keinen Fall den entscheidenden versuch zu verpassen. Das heisst, dass ich nicht viele Versuche hatte um die richtige Einstellung zu finden. Weil es unter der Brücke so dunkel ist, musste ich auch noch das Licht im Auge behalten. Dies alles während ich dem Skater auf einem Board hinterherfahre, richtiges Tempo behalte und ihn im Frame positioniere. Im besten Fall gelingt mir das ganze dann auch bei dem versuch bei welchem er den Trick landet und ich schaffe das ganze ohne hinzufallen oder das Board in die Linse abzubekommen.

Die Drehtage sind beim Skaten zwar immer hart, sie machen mir aber wahnsinnig spass und deswegen habe ich mir auch so ein Projekt zusammengesucht. Nach dem anstrengenden Film Tag fängt die zweite hälfte der Arbeit erst an. Der Schnitt war zwar durch das sortieren der vielen Clips und bearbeiten der Footage sehr zeitaufwendig, ich habe aber auch dies gerne gemacht.

Um noch einen letzten Schliff und etwas mehr Multimedialität hereinzubringen, wollte ich noch etwas animieren und so habe ich 2 Sequenzen frame by frame gezeichnet und ins Video ergänzt. So simple wie sie sein mögen, hat auch dies unheimlich viel Zeit gekostet und so wurde das anfangs klein geplannte Projekt doch sehr intensiv und langatmig.

Ich habe auf jeden Fall viel dabei gelernt, zb wie ich mein Kamerasetup besser handhaben kann bei solchen Drehs und was ein für mich guter Workflow beim animieren ist.