Therapie statt Gefängnis – eine Reportage
In meiner schriftlichen Reportage nehme ich euch mit hinter die Türen der Forensischen Psychiatrie Windisch (PDAG), wo ich einen Tag lang die Zentrumsleiterin Dr. phil. Coralie Boillat und ihr Team begleite. Die Klinik steht an der Schnittstelle von Therapie und Justiz und widmet sich der Behandlung von psychisch kranken Straftätern. Ziel ist es, durch gezielte Therapie die Rückfallgefahr zu minimieren und die Wiedereingliederung der Patienten in die Gesellschaft zu fördern.
Was passiert eigentlich hinter den verschlossenen Türen einer forensischen Psychiatrie? Wie sieht der Alltag der Patienten und Mitarbeitenden aus, und welchen Herausforderungen stellen sie sich?
Ich durfte Stationen besichtigen, Gespräche mit Fachpersonen führen und erleben, wie Sicherheit und Menschlichkeit im Alltag miteinander in Einklang gebracht werden.
Lies hier meine Reportage.
(pru)
Idee und Entstehung:
Die Idee zu dieser Reportage kam mir durch den Partner meiner Cousine, der mir den Kontakt zu Coralie vermittelt hat. Dank dieser Verbindung konnte ich einen spannenden Einblick in die Welt der forensischen Psychiatrie bekommen – ein Thema, das mich sofort gepackt hat. Da es meine erste Reportage war, hatte ich anfangs Bedenken, ob ich das Format richtig umsetzen kann. Trotzdem wollte ich die Herausforderung annehmen und ein Thema bearbeiten, das für viele eher abstrakt und schwer greifbar ist.
Umsetzung:
Die Arbeit an der Reportage war spannend, aber auch nicht immer einfach. Besonders stolz bin ich darauf, dass ich eine Atmosphäre schaffen konnte, die die Leser direkt ins Geschehen zieht. Der Einstieg mit dem grauen Novembermorgen und den knirschenden Kieselsteinen vermittelt ein klares Bild der Umgebung. Mir war es wichtig, die Gegensätze zwischen der strengen Sicherheit und der menschlichen, warmen Atmosphäre in der Klinik herauszuarbeiten. Ausserdem habe ich versucht, meine Erfahrungen vor Ort mit den theoretischen Hintergründen zu verbinden, zum Beispiel mit dem Artikel 59 des Schweizer Strafgesetzbuches. So wollte ich nicht nur Einblicke, sondern auch Wissen vermitteln.
Die Struktur meiner Reportage ist gut durchdacht und leicht nachvollziehbar. Ich habe darauf geachtet, dass ein roter Faden die Leser durch den Text führt – von meinen persönlichen Eindrücken bis hin zu den fachlichen Erklärungen und den Herausforderungen in der Klinik.
Herausforderungen:
Es fiel mir nicht immer leicht, die Leser wirklich in die Handlung mitzunehmen. Manchmal habe ich gemerkt, dass ich zu theoretisch erkläre, anstatt Situationen lebendig zu erzählen. Das ist etwas, woran ich künftig arbeiten möchte.
Fazit:
Am Ende bin ich sehr zufrieden mit meiner ersten Reportage. Es war eine tolle Erfahrung, ein so anspruchsvolles Thema anzugehen. Für die Zukunft nehme ich mir vor, meine Leser noch stärker in die Handlung einzubinden und theoretische Abschnitte kürzer zu halten. Trotzdem bin ich stolz auf das Ergebnis und dankbar, dass ich die Chance hatte, diesen Einblick zu bekommen.