Tierische Geburtstagsgrüsse

Eine persönliche Grussbotschaft – ein paar handgeschriebene Zeilen, bei denen man merkt, dass sich jemand Zeit genommen und Mühe gegeben hat, sie zu verfassen, um jemandem eine Freude zu bereiten. Ich persönlich finde das etwas sehr Schönes, das grosse Wertschätzung ausdrückt. Und das bestimmt je länger, desto mehr, wo wir uns alle immer mehr daran gewöhnt haben, Nachrichten digital zu erhalten.

Ich persönlich schreibe meinen engen Freunden sehr gerne handgeschriebene Geburtstagskarten, in denen ich durchaus mal etwas weiter aushole und einen halben Roman zu Papier bringe. Mein kleines Dilemma, das ich dabei empfinde: Eine sehr persönliche Nachricht auf einer sehr unpersönlichen Karte zu überbringen, die ich in irgendeiner Papeterie gekauft habe, stört mich irgendwie. Doch jedes Mal selbst eine Karte zu basteln, braucht unheimlich viel Zeit, die ich mir leider nicht immer nehmen kann. Der Kompromiss: Eine Mini-Serie an digital gezeichneten Geburtstagskarten, die sich ganz einfach reproduzieren lassen, dabei trotzdem von mir selbst kommen und die es so nirgends zu kaufen gibt.

(pru)

Die Umsetzung

Gestartet habe ich mit der Ideenfindung: Welche Motive möchte ich auf den Karten haben? Relativ schnell bin ich auf das Thema Tiere gekommen und die Idee, diese mit unterschiedlichen Accessoires zu schmücken, um sie so etwas aussergewöhnlicher darzustellen und passend zum Thema «Geburtstag» zu inszenieren.

Ich habe mir 4 unterschiedliche Sujets überlegt mit dem Ziel, vier möglichst unterschiedliche Karten zu gestalten. So, dass möglichst für jeden Geschmack und Typ etwas dabei ist: Mal etwas cooler, mal etwas lustiger, mal etwas verspielter, mal etwas klassischer. Nachdem ich meine konkreten Sujets gedanklich visualisiert hatte, machte ich mich auf die Suche nach Tierfotos, die bereits möglichst gut mit meiner Vorstellung übereinstimmten und sich weiter an meine Ideen adaptieren liessen. Dies war ein sehr zeitintensiver und langer Prozess, weil ich eine sehr genaue Vorstellung davon hatte. Ich wollte mich unbedingt an echten Fotos orientieren und nicht an vorhandenen Zeichnungen oder KI-generierten Bildern, weil ich die Tiere realistisch und detailreich darstellen wollte und ihnen meine eigene zeichnerische Note verleihen wollte. Nachdem ich passende Fotos gefunden hatte, habe ich diese weiter mit Photoshop bearbeitet, um mir meine individuellen Vorlagen zu kreieren.

Schliesslich habe ich auf dem Ipad mit Procreate erste Skizzen gemacht. Vor mir hatte ich immer den Laptop mit dem entsprechenden Foto. Ausgehend von der ersten Skizze habe ich mit unterschiedlichen Pinseln und Layern nach und nach die Details herausgearbeitet und dem Tier Leben eingehaucht.

Die fertigen Zeichnungen exportierte ich als png und erarbeitete die weitere Gestaltung in InDesign oder Photoshop. Dabei habe ich mich nach mehreren Varianten und gezeichneten Hintergründen für einen einheitlichen grauen Hintergrund entschieden, der die Karten trotz unterschiedlicher typografischer Gestaltung zu einer zusammengehörigen Serie macht.

Positives

Ich konnte mehr Routine in der Anwendung von Procreate gewinnen und habe mich nach langer Pause wieder einmal intensiv dem Zeichnen gewidmet. Im digitalen Zeichnen hatte ich noch nicht viel Übung, was sich mit dieser Arbeit auf jeden Fall verändert hat. Zudem hat es mich wieder einmal in Geduld gelehrt und darin, dem Prozess zu vertrauen und an etwas dranzubleiben, auch wenn es nicht von Beginn an gut aussieht.

Verbesserungen

Die finale Gestaltung der Karten, bei der ich die Zeichnungen mit Typografie kombiniert habe, hat mich unerwartet sehr viel Zeit gekostet. Einerseits fand ich es nicht ganz einfach eine passende Schriftart zu finden, andererseits habe ich unterschätzt, wie schwierig es sein kann eine Zeichnung harmonisch mit Text zu kombinieren. Bei weiteren Arbeiten dieser Art würde ich mir deshalb nicht nur die Zeichnungen, sondern die Gesamtgestaltung einer Karte im Voraus überlegen.

Fazit

Bei allen kreativen Arbeiten finde ich es immer sehr interessant, eigene Erfahrungen zu sammeln und dabei zu merken, wie viel hinter einem Produkt steckt, dass eigentlich ganz einfach wirkt. So war es auch bei diesen Karten: Ein bereits existierendes Motiv «nachzumachen» ist weitaus weniger zeitaufwändig, als sich von A-Z alles selbst zu überlegen und zu erarbeiten. Manche Dinge stellt man sich im Kopf cool vor und wenn man sie dann vor sich sieht, wirken sie doch nicht so toll. Mit dem Endergebnis der Karten bin ich sehr zufrieden und freue mich bereits darauf, sie in gedruckter Form zu sehen und zu verschenken.