Video zu Bermuda
Sehr spontan drehten wir wortwörtlich über Nacht ein Musikvideo.
Was daraus wurde, seht ihr im Clip unten.
(ash)
In diesem Frühjahr erhielten wir von Schonoso aus Bern die Anfrage, ob wir nicht ein Musikvideo für ein Lied von Ihnen drehen würden. Das Lied und das dazugehörige Video wollten sie bereits einen Monat darauf veröffentlichen. Vier Wochen lang war unser Zeitfenster ab Zusage bis zum angepeilten Veröffentlichungsdatum, was ziemlich wenig Zeit für ein durchdachtes Musikvideo ist! Trotzdem entschieden wir uns, das Projekt anzugehen und die Herausforderung anzunehmen.
Wir konzipierten das Video so, um an einem Ort möglichst viel Material in möglichst kurzer Zeit drehen zu können. Deswegen hat Luc ein Storyboard für zwei Kameras inklusive Zeitplan gezeichnet, damit auch wirklich die ganze Nacht effizient durchgefilmt werden konnte. Für die Drehtage wurden dann zwei Kamera Rigs gebaut. Insgesamt hatten wir am Dreh fünf Kameras am Start, um möglichst viel Material zu filmen. Dies ist uns dann in der Post Produktion zugutegekommen.
Basierend auf dem Wunsch der beiden Interpreten als auch aus thematischen Gründen heraus fiel der Entscheid für den Drehort auf das sogenannte „Bermuda-Dreieck“ in Bern. Gemeint ist das Areal rund um die Schützenmatte zwischen Dachstock, Kapitel und ISC. Schonoso wollten ein Video haben, welches die Stimmung der Pandemie einfüngt und die damit verbundenen Clubschliessungen thematisiert. Ihr Song dreht sich dabei um ihre Sehnsucht nach Ausgang und dem Bedürfnis, mal wieder richtig feiern zu können. Da ihre Vorstellung des Videos noch sehr vage war, ist viel Zeit in die Vorproduktion geflossen.
Produktion
Da ein grosser Teil der Videos aussen bei Nacht spielen sollte, fassten wir den Plan, früh aufzustehen und dann bis und mit zum Sonnenaufgang zu drehen. Am Nachmittag wollten wir dann in einem Club noch die ausstehende Nachtszenen drehen.
Am Abend zuvor kam uns dann aber plötzlich die Idee auf, die Reihenfolge des Drehs umzukehren und am Vorabend mit der Clubszene zu beginnen. Somit mussten wir auch am Nachmittag nicht den ganzen Club abdunkeln und konnten den Tag ruhig auslaufen lassen. Was folgte, war ein kleiner Abnutzungskampf durch die Nacht hindurch. Wir drehten bis ungefähr 1 Uhr morgens im Club und begaben uns dann zur Schützenmatte, um das restliche Material zu sammeln. Schliesslich standen wir bis ungefähr 8 Uhr morgens unter Dauerstrom, hatten dafür alles bereits im Kasten und konnten den restlichen Tag zur Regeneration nutzen. Jan, Raphael, Mirco, Dominik und Luc waren die ganze Nacht hinter der Kamera, ohne eine Pause einzulegen.
Für uns war es ziemlich anspruchsvoll, in einer so kurzen Zeitspanne ein Video zu planen, welches visuell nicht auseinander fällt. Wir entschieden uns deshalb, mit teilweise 5 Kameras gleichzeitig zu drehen und dadurch so viel Material wie nur möglich zu sammeln, da wir ja auch nur begrenzt Zeit hatten. Die Szenen am Morgen waren alle sehr gut geplant, deswegen gab es mit dem Morgenlicht auch keine Probleme in der Kontinuität. In der Postproduktion hatten wir nur wenige Fälle, in denen wir die vorhandene Footage strecken mussten.
Luc und Dominik profitierten im Schnitt von sehr viel Filmmaterial, was gleichzeitig zur Herausforderung wurde.
Denn es mussten auch alle Aufnahmen gesichtet werden. Auf einige Shots mussten wir verzichten, da es auch für die lichtstarken Alphas manchmal einfach zu dunkel war. Hier half auch ein Denoiser nichts mehr. Auch die Color Correction und das Grading stellte uns vor eine Herausforderung und benötigte viel Feinarbeit, da viele unterschiedliche Lichtquellen und Farbtemperaturen auf die Drehorte einwirkten. Blinkende Baustellenlampen, orange Strassenbeleuchtungen und farbige Neonröhren erzeugten eine schwierige Lichtmischung. Auch im Club hatten wir mit dem Licht zu kämpfen. Es war schwierig die Szenen so auszuleuchten, dass möglichst wenig störende Objekte darauf zu sehen sind. Hier hat uns manchmal die Zeit,
eine Szene schön auszuleuchten leider etwas gefehlt, oder wir haben sie uns nicht genommen. Insgesamt haben uns aber die vielen Kameras und die getaktete Planung der Shots in der Postproduktion sehr viel Arbeit abgenommen.