Viralität auf TikTok – Analyse des Phänomens «One-Viral-Wonder»
Ende 2020 übernahm ich das Social Media-Management eines Start-Ups und musste mich zum ersten Mal mit TikTok auseinandersetzten. Nicht selten aber stiess ich auf ein Video von Non-Influencer:innen, bei denen der Inhalt willkürlich und ungeplant wirkte. Trotzdem hatten die Videos tausende Likes und Views. Auf den ersten Blick fiel mir jedoch kein eindeutiges Muster oder ein Grund auf, um diesen Erfolg zu erklären.
Mittlerweile arbeite ich nicht mehr im Social Media-Bereich und nutze TikTok nur aus persönlichem Interesse. Die Anzahl der willkürlichen Videos hat seither nicht abgenommen – im Gegenteil. Deshalb wollte ich diese Videos im Rahmen meiner Bachelorarbeit untersuchen. Insbesondere sind mir Videos von Accounts ins Auge gestochen, welche die Viralität eines TikToks nur einmal erreicht haben. Ich wollte herausfinden, ob die Creator:innen solcher Videos aktiv versucht haben, viral zu gehen, oder dies unbewusst geschehen ist.
Die Bachelorarbeit Viralität auf TikTok – Analyse des Phänomens «One-Viral-Wonder» setzte sich zum Ziel, die Metrics auf TikTok zu untersuchen, um die Viralität von ausgesuchten Videos besser zu verstehen. Spezifisch wurde das Phänomen «One-Viral-Wonder» untersucht, wofür Accounts betrachtet wurden, bei denen nur ein Video viral ging.
Um das Ziel der Arbeit zu erreichen, wurden zehn virale TikToks ausgesucht, die zum «One-Viral-Wonder»-Phänomen gezählt werden können. Diese wurden auf die jeweils gleichen Metrics analysiert. Ergänzend dazu wurden fünfzig non-virale TikToks (fünf pro Account eines viralen TikToks) gesammelt und nach den selben Metrics ausgewertet. Die Schlussfolgerung der Analyse ist, dass bei den Metrics, die als die bedeutsamsten angesehen werden (Hashtags, Länge und Sound), keine deutlichen Unterschiede zwischen den viralen und non-viralen Videos festgestellt werden können. Am aussagekräftigsten sind die Erkenntnisse zum Postdatum, zur Caption und dem Text im Video.
In dem Lehrprojekt wurde ein Selbstversuch auf TikTok durchgeführt, mit dem Ziel, ein «One-Viral-Wonder»-Video zu kreieren. Es wurde zwei Accounts erstellt damit bewusst auf unterschiedliche Metrics geachtet werden konnte um zu sehen, mit welchen Metrics positive Resultate erzeugen. Das Experiment hat gezeigt, dass eine gezielte Steuerung der Metrics nicht alleine für Viralität reicht.