Virtus Moralis

“Ich fühle mich schuldig.” Ein Satz, den man selten einfach mal so sagt. Oft ist er mit einem schweren Vergehen oder Schicksalsschlag verbunden. Schuldig ist, wer etwas getan hat. Aber ist dem wirklich immer so?

Leo hat etwas getan, was er nicht hätte tun sollen. An diesem einen Abend war er in der Unterführung mit Amalia. Er fühlt sich schuldig, weiss nicht wie weiter. Wie er damit umgeht, siehst du in unserem Kurzfilm:

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(dbo)

Idee
In unserem Alltag begegnen uns oft Mitmenschen, die unsere Hilfe benötigen. Dennoch entscheiden wir uns selten dazu, diesen zu helfen. Schon vor mehr als einem Jahr, ca. im Februar 2020 hatte Mara die Idee, einen Kurzfilm zum Thema Zivilcourage zu drehen. Sie holte kurzerhand Anabel und Seraina mit an Bord, welche von der Idee auch sehr begeistert waren. Corona machte uns dann aber einen gewaltigen Strich durch die Rechnung und so entschieden wir uns, das Projekt um ein Jahr zu verschieben. Auch hofften wir, bis dann schon etwas mehr Erfahrung hinter der Kamera gesammelt haben zu können, um dieses Projekt gut umzusetzen.

Umsetzung

Preproduction:
Ende Februar 2021 holten wir dann unsere ersten Notizen und Ideen von vor über einem Jahr wieder hervor und begannen mit der Umsetzung. Nach einer ersten Kick-off-Sitzung zeichnete Mara ein Storyboard, welches wir anschliessend bei einem Coaching mit Thomas Weibel besprachen. Daraufhin überlegten wir uns und bestimmten alle wichtigen Aspekte, wie die Anzahl Statist:innen und Schauspieler:innen, Drehorte, Equipment, Requisiten und das Datum für den Dreh. Gedreht werden sollte mit rund drei Laienschauspieler:innen und vier Statist:innen in Goldach SG. Neben zwei Polizeikostümen mussten wir auch noch kleinere Requisiten, wie einen Brief, einen Wecker und weitere Dinge organisieren. All diese Arbeiten teilten wir jeweils untereinander auf und so war dann am Drehtag klar, wer was vorbeibringen musste. Bezüglich des Equipments entschieden wir uns dazu, mit zwei Kameras zu filmen. Die Schauspieler:innen und Statist:innen versuchten wir über Freunde zu organisieren. Bis ca. zwei Woche vor dem Drehtag hatten wir dann auch fast alle Rollen besetzt, bis auf die zwei wichtigsten Rollen: die Hauptrolle und den Belästiger. Wir entschieden uns dazu, eine Rundmail an alle MMP-Student:innen zu verschicken, um so mögliche weitere Schauspieler:innen zu finden. Glücklicherweise meldeten sich dann Kevin und Jan. Die Hauptrolle erhielt Kevin, während Jan die des Belästigers übernahm. Beide hatten schon Schauspielerfahrung, was uns später am Set definitiv zugute kam. Vor dem eigentlichen Dreh schrieben wir noch einen Tagesplan und machten eine Shotlist, damit ganz genau klar war, was, wann, wie zu tun war. Auch organisierten wir für alle Schauspieler:innen und Statist:innen ein kleines virtuelles Meeting, bei welchem sich alle kennenlernen konnten. Nach diesem Meeting stellte sich heraus, dass wir die Gewaltszene in der Unterführung noch genauer planen und ein detaillierteres Storyboard davon entwickeln sollten. Dies aus dem Grund, dass eine solche Belästigungsszene schauspiel- und auch filmtechnisch definitiv nicht zu unterschätzen war. Auch haben wir gerade wegen dieser Szene noch die Polizei informiert, damit diese Bescheid wusste, dass wir dann drehen würden.

Production:
Gedreht wurde dann alles innerhalb von einem Tag. Das Wetter spielte zum Glück mehrheitlich mit und sowieso hatten wir nur wenige Szenen draussen zu drehen. Natürlich hielten wir uns an die aktuellen Coronamassnahmen. Ausserdem stellten wir die Regel auf, dass in den Innenräumen immer Masken getragen werden mussten und alle Schauspieler:innen, Statist:innen sowie wir als Crew am Morgen vor dem Dreh einen Corona-Schnelltest machen sollten. Am Set teilten wir die arbeiten dann jeweils folgendermassen auf: jemand war an der ersten Kamera, jemand machte den Ton und jemand drittes war für die Regie, das Licht und die zweite Kamera verantwortlich. Jede konnte für einen Drittel des Drehtages eine der Positionen innehaben. Bei komplizierteren Szenen waren wir auch immer wieder froh um die Hilfe von Kevin oder Jan, die uns an manchen Stellen etwas unterstützten. Unseren zuvor aufgestellten Zeitplan konnten wir sehr gut einhalten und so war der Dreh nach rund zehn Stunden auch schon vorbei.

Postproduction:
Auch die Postproduction teilten wir wieder untereinander auf. Seraina übernahm das Erstellen des Projekts sowie die Synchronisation, Anabel den Rohschnitt und Mara den Feinschnitt und das Colorgrading. Durch diese Aufteilung lief wieder alles relativ reibungslos ab.

Schwierigkeiten
Als Schwierigkeit entpuppten sich ein paar kleinere Dinge, aber wirklich gravierend war nichts. Schon zu Beginn gingen wir mit der Entscheidung, “nur” mit Laienschauspieler:innen zu drehen ein gewisses Risiko ein. Dies war uns jedoch durchaus bewusst. Auch, dass zwei von drei Leuten, die ein Teil der Crew waren, nur über wenig Erfahrung mit der Kamera verfügten, war sicherlich nicht einfach. Zudem hatten wir alle noch nie einen solch grossen Dreh mit Schauspieler:innen und Statist:innen organisiert und durchgeführt. Diese fehlende Erfahrung hat man dann bei gewissen Punkten gemerkt. So sind uns manche Dinge teilweise erst im Schnitt aufgefallen. Aber schlussendlich sollte es ja um den Lerneffekt gehen. Es war zudem nicht immer einfach eine Gruppe von insgesamt zehn Leuten zu dirigieren, die sich grösstenteils alle nicht kannten. Ein grösseres Problem, auf welches wir gegen Ende der Postproduction noch stiessen, war die Suche nach einem Off-Sprecher. Zwar hatten wir dies von Beginn an geplant gehabt, hatten uns aber nie wirklich konkret darum gekümmert, wer denn dieser Off-Sprecher sein sollte. Wir entschieden uns von vier Personen einen Probeaufnahme zu machen und entschieden uns am Ende für Seraina, da sie das passende Hochdeutsch hatte.

Fazit
Unserer Meinung nach ist der Film wirklich gut geworden. Wir überlegen uns sogar, unseren Film an einem oder mehreren Filmwettbwerben einzureichen. Trotz unserer kleinen Erfahrung konnten wir etwas zaubern, womit wir zufrieden sind. Auch das Team hat super harmoniert, obwohl sich zuvor die wenigsten Leute kannten –  wir hatten es immer lustig am Set, trotz des ernsten Themas. Abschliessend können wir auch noch sagen, dass das grösste Ziel dieses Projekts definitiv erreicht wurde, nämlich, dass wir alle etwas lernen konnten und viel mitnehmen.