Vom Homestudio in die legendären Studios von Los Angeles
Gemeinsam mit dem Musiker Colan arbeite ich an seiner ersten HipHop-EP. Ein Projekt, das im August 2024 begann und uns von endlosen Studio-Sessions bis in die legendären Paramount Studios in Los Angeles geführt hat.
Alles begann im Sommer 2024. Colan, ein Newcomer-Rapper aus Zürich, und ich haben uns zusammengetan, um seine Debüt-EP zu produzieren. Die Idee war, ein HipHop-Projekt auf die Beine zu stellen, das gleichzeitig Raum für Einflüsse aus anderen Genres bietet. Ich war für die Beats zuständig und gemeinsam haben wir uns durch unzählige Sessions gearbeitet. Wir haben Beats und Texte erstellt, verworfen, neu arrangiert und wieder überarbeitet. Wir wollten einen Sound kreieren, der frisch klingt, aber auch unsere eigenen Einflüsse widerspiegelt – Musik, die wir selber auch hören würden.
Wir haben alles in unserer Freizeit gemacht. Neben unseren Jobs, Hobbys und anderen Verpflichtungen haben wir jede freie Minute in die Musik gesteckt. Oft sassen wir bis spät in die Nacht im Studio oder haben uns per FaceTime über die neuesten Ideen ausgetauscht. Es gab viele lange Nächte und noch mehr Versionen einzelner Tracks, aber wir hatten dabei immer Spass und haben die Arbeit an der EP als kreative Herausforderung gesehen.
In dieser Zeit habe ich mich entschieden, mein Alias für die Produktion von HipHop-Beats Fox Yuna zu nennen. Der Name entstand, weil ich bei nächtlichen Spaziergängen oft Füchse gesehen habe. Meistens im Mondlicht. Interessanterweise entstanden nach diesen Spaziergängen auch immer meine besten Songs. «Yuna» bedeutet im Japanischen «Mond» und passt perfekt zu dieser Stimmung. Um meine Kreationen zu schützen, habe ich einen Beat-Tag («Yuna made this») produzieren lassen, der meine Arbeit am Anfang des Songs kennzeichnet und gleichzeitig ein stilistisches Markenzeichen setzt.
Der Aufwand hat sich gelohnt. Durch einen Kontakt, der unsere Musik gefeiert hat, wurden wir nach Los Angeles eingeladen. Dort hatten wir die Gelegenheit, unsere Tracks in den legendären Paramount Studios vorzuspielen – einem Ort, an dem bereits Weltstars wie Post Malone, Jack Harlow, Billie Eilish, Kendrick Lamar und viele andere Grössen der Musikszene aufgenommen haben. Die Paramount Studios sind bekannt für ihre erstklassigen Aufnahmeräume und ihre lange Geschichte in der Musik- und Filmindustrie. Sie gehören zu den exklusivsten Studios weltweit und haben massgeblich dazu beigetragen, ikonische Hits und Soundtracks zu produzieren.
In einem Studio mit so viel Geschichte zu stehen und unsere Musik den erfahrenen Sound Engineers vorzuspielen, war ein unglaubliches Gefühl. Es war nicht nur ein besonderer Moment, sondern auch eine grosse Bestätigung dafür, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Vor Ort konnten wir viele wertvolle Tipps und Eindrücke mitnehmen. Von technischen Details im Mixing und Mastering bis hin zu kreativen Ansätzen für Songstrukturen und Sounddesign. Diese lehrreichen Lessons werden jetzt in die weitere Produktion der EP einfliessen und uns helfen, das Beste aus den Tracks herauszuholen.
Die Tatsache, dass wir als Schweizer Musiker und zudem noch als Newcomer die Möglichkeit bekommen haben, in einem so exklusiven Studio zu arbeiten, fühlt sich immer noch surreal an. Es zeigt uns, dass harte Arbeit, Leidenschaft und das Vertrauen in die eigene Musik Türen öffnen können, von denen man vorher nur träumen konnte.
Aktuell befindet sich die EP noch in der Produktionsphase. Die Tracks, die ich hier hochgeladen habe, sind Demos und zeigen den bisherigen Stand des Projekts. Der finale Release ist für 2025 geplant und bis dahin wird sich sicher noch einiges ändern. Sei es bei den Beats, den Texten oder beim Mix und Mastering. Colen und ich freuen uns auf die weitere Reise.
(pru)
Was gut war:
Colden und ich waren während der gesamten Produktion extrem diszipliniert. Wir haben viel Energie investiert, auch an Tagen, an denen wir komplett kaputt waren. Trotzdem haben wir uns zusammengerissen und weitergemacht. Sei es über FaceTime oder vor Ort. Wir haben immer einen Weg gefunden, um gemeinsam zu arbeiten und darauf bin ich wirklich stolz.
Besonders froh bin ich darüber, dass wir uns selbst und unsere Arbeit immer kritisch hinterfragt haben. Wir wollten bewusst vielseitig und divers in unseren Produktionen sein und ich glaube, das ist uns auch gelungen. Diese Herangehensweise hat sich definitiv ausgezahlt. Vor allem mit den Möglichkeiten, die sich dadurch ergeben haben. Es zeigt, dass gerade an Tagen, an denen wir müde waren und lieber schlafen gegangen wären, manchmal die besten Ideen entstanden sind.
Ein weiteres Highlight war, dass wir den Mut hatten, Songs auszusortieren. Klassisch nach dem Prinzip «Kill Your Darlings». Dadurch sind noch stärkere Tracks entstanden und diese kritische Haltung hat unser Projekt wirklich vorangebracht.
Was nicht so gut war:
Ein Punkt, an dem wir beide noch arbeiten müssen, ist unser Umgang mit Selbstzweifeln. Ich glaube, das ist ein typisches Phänomen bei Künstlern, dass man sich oft unterschätzt und sich selbst schlechtredet. Es gab Momente, in denen wir dachten, wir wären nicht gut genug oder dass das, was wir machen, niemanden interessieren könnte. Dabei ist genau das Gegenteil der Fall.
Ich möchte in Zukunft mehr an mich glauben und lernen, diese negativen Gedanken abzuschalten. Musik ist eine internationale Sprache, die Emotionen transportiert. Die Sprache spielt keine Rolle solange der musikalische Vibe übermittelt wird. Das müssen wir uns immer wieder bewusst machen. Wir haben definitiv das Potenzial, Freude zu verbreiten und etwas zu kreieren, das andere berührt.