Vom Stillstand zur Bewegung: Timelapse 3D-Drucker und Animation lassen Welten erwachen
Stell dir vor, deine Fantasie wird Realität. Ein 3D-Drucker erschafft alles, was dir in den Sinn kommt und mit einer Berührung des magischen Apple Pencils erwacht es zum Leben.
In vier kurzen Timelapse-Videos werden verschiedene Figuren erstellt. Die Figuren wurden über Blender an den 3D-Drucker geschickt und Schicht für Schicht ausgedruckt. Die Zeitraffer-Aufnahmen lassen den Druckprozess so wirken, als ob magische, sich selbst aufbauende Figuren entstehen würden. Durch die darauffolgende Blenderanimation werden die Figuren lebendig.
(bas)
Idee:
Wenn ich Youtube durchstöbert habe, wurden mir oft 3D-Druck Timelapse-Aufnahmen angezeigt. Es faszinierte mich, wie etwas scheinbar aus dem Nichts entstehen konnte. Ich wollte aber noch einen Schritt weitergehen. Die gedruckten Produkte sollten nicht einfach starr am Ort stehenbleiben. Es wäre doch viel cooler, wenn sie sich von der Druckplatte fortbewegen, quasi lebendig würden.
Vorbereitung:
Das Erste, was ich tat, war herauszufinden, wie man ein Timelapse eines 3D-Drucks aufnimmt. Dazu braucht man einen Fernauslöser, welcher den Bildaufnahmemechanismus der Kamera automatisch im richtigen Moment und absolut regelmässig betätigt. Dieser mechanische Fernauslöser muss am richtigen Ort am 3D-Drucker angebracht werden. Danach muss der Code, welcher dem Drucker vorgibt, wie er sich für das jeweilige 3D-Objekt bewegen soll, abgeändert werden, und zwar so, dass der Druckkopf und die Druckplatte sich am Ende jeder gedruckten Schicht an der gleichen Stelle befinden. An dieser Stelle muss der Druckkopf auf den Auslöser drücken und so das Foto automatisch auslösen. Ich entwickelte mehrere Konstruktionen, testete diese mit Probedrucken, veränderte die Befestigungs- respektive Auslöseposition und scheiterte etliche Mal grandios, bis ich schliesslich die richtige konstruktive Lösung gefunden hatte und der Mechanismus auch nach hunderten von Fotos immer noch gleich gut und zuverlässig funktionierte.
Nun ging es darum, mir zu überlegen, was ich drucken möchte. Da ich in den letzten Monaten einige Blendermodelle erstellt hatte, konnte ich einige davon benutzen.
Umsetzung:
Der Drucker lief in den letzten Wochen vor allem nachts auf Hochtouren. Leider unterliefen mir immer wieder Fehler. Einmal vergass ich die Batterie für mein Licht aufzuladen, wodurch der gesamte Druck nur schwarze Fotos produzierte. Mehrmals verrutschte die Kamera, dadurch ging der Effekt der sich kontinuierlich aufbauenden Figur verloren.
Da die Blenderanimationen mit statischer Kamera gefilmt wurden, waren diese verhältnismässig schnell produziert. Das Zusammenfügen von Blenderanimationen und Timelapses erforderte hingegen grosse Geduld, da die Aufnahmen haargenau übereinander gelegt werden mussten.