Von Körnern zu Pixeln: Analoge Renaissance bei der Generation Z in der Schweiz
Was bewegt Digital Natives im Zeitalter der Digitalisierung dazu, Kamera und Film aus dem vergangenen Jahrhundert zu verwenden und diese sogar den digitalen Alternativen vorzuziehen?
Die Bachelorarbeit befasst sich mit den Gründen, warum Menschen aus der Generation Z in der Schweiz die analoge Fotografie der digitalen vorzieht. Im Rahmen dieser Studie wurde primär auf quantitative als auch auf qualitative Methoden zurückgegriffen. Dazu zählt eine Umfrage unter jungen Fotografierenden sowie Interviews mit Fachpersonen aus der Fotografiebranche. Die durchgeführte Forschung zeigt auf, dass die Präferenz für die analoge Fotografie auf Nostalgie, Ästhetik und dem bewussten, entschleunigten Prozess resultiert. Die Befragten schätzen die haptische Erfahrung und die Einzigartigkeit der analogen Bilder sowie die vertiefte Auseinandersetzung mit dem kreativen Prozess. Aufgrund der starken Einschränkungen der Studie ist eine Verallgemeinerung auf die Generation Z in der Schweiz jedoch kaum möglich.
Neben der Hauptforschungsfrage, warum die Generation Z zur analogen Fotografie greift, wurde weiter untersucht, inwiefern sich der kreative Prozess bei der analogen und digitalen Fotografie unterscheidet. Die Studienergebnisse weisen darauf hin, dass die analoge Fotografie eine gründlichere Planung und ein tieferes Verständnis der Fotografie erfordert. Die digitale Fotografie hingegen besticht durch ihre Schnelligkeit und vielfältigen Nachbearbeitungsmöglichkeiten.
Die Arbeit legt dar, dass das analoge Fotografieren aufgrund emotionaler und kultureller Werte weiterhin Bestand haben wird, obwohl es sich hierbei um eine Nische handelt. Die Forschungsergebnisse regen zu weiterführenden Untersuchungen an. Zum einen sollte der Prozess der Nachbearbeitung von Fotos grössere Beachtung geschenkt werden, zum anderen ist das Thema der Nachhaltigkeit in Bezug auf die Analogfotografie relevant und bietet Ansätze für weitere Studien.
Lehrprojekt
In Kollaboration mit einer transdisziplinären Studierendengruppe der Hochschule der Künste Bern hat am Kulturesk Festival 2024 eine audiovisuelle Performance stattgefunden. Die Gesamtleistung gliederte sich in einen musikalischen und einen visuellen Teil, wobei sich das vorliegende Lehrprojekt mit analogen Fotos und digitalen Videos bei Letzterem einbrachte. In der Aufführung wurde das Thema Kommunikation, im genaueren den Dialog, sowie ihre Besonderheiten und Ausdrucksformen aus mehreren Perspektiven behandelt. Das zentrale Element der Darbietung liegt in der Visualisierung bzw. Übersetzung von Audiosignalen mittels Computerprogramme und Beamern in Echtzeit. Das Projekt dia[log] wurde auf akustischer und visueller Ebene festgehalten und zur Veröffentlichung auf YouTube aufbereitet.
Darüber hinaus wurde das für das Lehrprojekt erstellte Material mit einem eigenen Sound Design veredelt, um der visuellen Ebene mehr Ausdruckskraft und Charakter zu verleihen. Das Endresultat kann ebenfalls auf YouTube bestaunt werden.