Weg damit – aber wohin? Besuch im EWB
Habt ihr euch auch schon gefragt, was mit eurem Müll passiert, wenn ihr ihn am Abend in den Container vor eurer Wohnung schmeisst? Wo geht der Sack hin? Was passiert damit? Kann selbst aus Müll Energie gewonnen werden? Zumindest für jene, die in der Stadt Bern wohnen, kann ich Antworten auf solche Fragen liefern. Ich habe die Energiezentrale Forsthaus in Bern besucht und nehme euch mit auf einen Rundgang.
In Bern wird Nachhaltigkeit grossgeschrieben – ein Prinzip, das sich auch in der Müllentsorgung widerspiegelt. Selbst leere Joghurtbecher, zerrissene Hosen oder andere alltägliche Abfälle, die im blauen Müllbeutel landen, werden nicht einfach entsorgt, sondern recycelt oder zur Energiegewinnung genutzt. Dieser Ansatz zeigt, wie konsequent die Stadt daran arbeitet, Ressourcen zu schonen und Abfall in wertvolle Energie umzuwandeln.
Ziel
Im Austausch mit Janinne Baldegger, der Marketing Managerin der Energiezentrale Bern (EWB), erhielt ich wertvolle Antworten auf meine Fragen. Dazu gehörten beispielsweise Informationen darüber, wie viel Energie aus Abfall im Vergleich zu fossilen Brennstoffen gewonnen werden kann und welche Rolle diese Form der Energiegewinnung im Gesamtkonzept der EWB spielt.
Aus diesem Grund habe ich mir das Ziel gesetzt, eine Kurzreportage zu erstellen, um das Thema aufzuklären und gleichzeitig auf die damit verbundenen Herausforderungen hinzuweisen. Es geht darum, zu verdeutlichen, dass Abfall nicht einfach nach dem Motto «aus dem Auge, aus dem Sinn» verbrannt werden kann.
Technik
Da ich sehr spontan und in kurzer Zeit für das Projekt bereit sein musste, blieb mir leider keine Gelegenheit, passendes Equipment auszuleihen. Deshalb musste ich mich mit der Kamera meines iPhone 14 Pro begnügen. Doch auch hier wurde mir wieder einmal bewusst, dass diese Smartphones viel leistungsfähiger sind, als man auf den ersten Blick annimmt.
Vertont, habe ich mit den Rode Wireless Go II. Dabei habe ich die einfache Handhabung und ihre praktische Grösse sehr geschätzt.
Schnitt
Das gesamte Projekt habe ich in DaVinci Resolve geschnitten. Obwohl ich mittlerweile schon mehrere Projekte mit diesem Programm bearbeitet habe, lernt man doch immer wieder neue Aspekte dazu. Beim Color Grading habe ich bewusst keinen bestimmten Stil gewählt. Mein Ziel war es, eine möglichst realitätsnahe Reportage zu erstellen, die sich von einem Kinofilm unterscheidet. Auch auf Untertitel habe ich bewusst verzichtet, da die Zielgruppe ausschliesslich in der Stadt Bern ansässig ist. So wirkt die Reportage authentischer und näher an der tatsächlichen Umgebung.
Genug von meiner Seite. Seht euch den Beitrag an und findet heraus, wo eure leeren Joghurtbecher hinwandern.
(pru)
Learnings von dem Projekt
Zeit ist oft ein unberechenbarer Faktor, der gegen jede sorgfältige Planung spielen kann. Ich hatte für längere Zeit hochwertiges Equipment ausgeliehen, um jederzeit einsatzbereit zu sein. Doch nach mehreren Wochen hörte ich nichts mehr von der Korrespondenz, was mich in eine schwierige Lage brachte. Das kann man nur schwer beeinflussen, besonders wenn man nicht über eigenes Equipment verfügt.
Wenn man mit dem Smartphone filmt, merkt man spätestens in der Postproduktion, wie sich bei der Skalierung Rauschen bemerkbar macht. Mit einigen Effekten konnte ich dem Rauschen etwas entgegenwirken, aber für längere Produktionen ist das keine ideale Lösung.
Ein weiteres Thema, das ich nicht verheimlichen kann, betrifft die Tonaufnahmen. Ich habe leider sehr langsam gesprochen, was wahrscheinlich an meiner ohnehin langsamen Sprechweise liegt – und zu allem Übel war ich auch noch erkältet. Ich habe versucht, die Geschwindigkeit später etwas zu erhöhen, doch das führte schnell zu einer Verzerrung der Stimmlage, weshalb ich mich entschied, die Originalaufnahme beizubehalten.