Wettkampf erstrahlt in neuem Glanz
Vor einigen Wochen wurde ich von einer Freundin angefragt, ob ich für einen jährlich wiederkehrenden Wettkampf ihres Sportvereins ein Logo gestalten könnte. Gesagt, getan. Und ich wäre ja nicht mich selbst, wenn ich nur das Logo abliefern würde. Wie man das so macht, gestaltete ich nämlich gleich ein ganzes Brand Kit, sofern das für einen Wettkampf ohne Social Media- und Onlinepräsenz geht.
Die Wünsche des Vereins waren simpel:
- die Vereinsfarbe soll vorkommen
- sie möchten gerne Elemente des Vereinslogos ins Logo des Wettkampfs einbinden
- Es sollte trotzdem modern und wiedererkennbar sein
So machte ich mich an die Arbeit. Zu Beginn hielt ich mich relativ streng ans «alte» Schriftbild des Vereins und merkte, dass mich dies enorm einschränkte. Nach Rücksprache mit der Freundin hatte ich grünes Licht und begann, mit anderen Formen und Schriften zu experimentieren. Hier siehst du einige Beispiele aus dem Prozess.
Schlussendlich entschieden wir uns gemeinsam für ein einfaches, aber schönes Logo mit den grafischen Elementen des Vereinslogos – aber mit einer moderneren Schrift. So kann der Wettkampf visuell vom Verein abgelöst werden. Zum finalen Logo gestaltete ich ihnen noch einzelne Variationen für einen hellen und dunklen Hintergrund, Brand Guidelines für die Verwendung von Text und Farben sowie einige Beispiele für Einheitspreise, die am Wettkampf selbst an die Teilnehmer:innen abgegeben werden.
(mst)
Aus dem Projekt ziehe ich zwei Learnings:
1. klar kommunizieren ist wichtig
Dieses Projekt war für mich eine weitere Erfahrung mit Kund:innen. Hier merke ich längerfristig, dass Kommunikation das wichtigste ist. Auch wenn ich dieses Projekt für den Lerneffekt umsetze und dies den Kunden auch klar ist, muss ich klar Grenzen und Erwartungen kommunizieren. Hier ist mir passiert, dass immer von «es braucht sehr wenig» gesprochen wurde, weil den Kund:innen der Aufwand nicht bewusst war, der hinter einem Branding steckt. Für ein nächstes Mal würde ich mich bewusster mit ihnen zusammensetzen und Erwartungen klären und auch Beispiele bringen. Dann laufe ich nicht in Gefahr, dass die Kund:innen von sich aus genau wissen müssen, was sie möchten, und erst gegen Ende des Projekts noch mit bestimmten Anfragen auftauchen.
2. Feedback ist wichtig, aber nicht immer gut
Ich meldete mich zwischendurch bei den Kund:innen und bat um Feedback – und ärgerte mich dann, wenn Dinge aufgrund ihrer fehlenden Erfahrung kritisiert wurden. Zum Beispiel wurde fast als erstes kritisiert, dass ich zwei verschiedene Schriftarten mische, was ein Grundprinzip der Gestaltung ist. Daraus lerne ich, dass Feedback von Kund:innen nicht immer hilfreich ist und ich besser Menschen frage, die sich damit auskennen. Dann verpflichte ich mich nicht, das Feedback der Kund:innen umzusetzen.