Wie klingen Buchstaben?

In den letzten Monaten hat mich die Kunst des Sounddesigns fasziniert. Ich begann zu verstehen, dass eine Ebene mit kleinen Geräuschen ein Video sehr aufwerten kann oder dass bestimmte Übergänge besser funktionieren. Wenn man jemanden laufen sieht, wirkt es besser, wenn man die Schritte auch hört. Aber wie klingen Buchstaben? Wie klingen Dinge, die eigentlich keinen Ton von sich geben?

Mit diesem Projekt wollte ich meine Fähigkeiten im Sounddesign herausfordern und verbessern.

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Mein Freund Fabian Luginbühl arbeitet als Grafiker und Motion Designer. Seine Spezialität sind animierte Schriften. Er arbeitete an einem Promovideo für eine Schweizer Type-Design-Website und fragte mich, ob ich den Buchstaben eine Soundebene hinzufügen wollte. Was ich dann auch tat.

Dann kam die Frage: Wie klingen Buchstaben? Die Antwort: Wie man sie klingen lässt. Ich habe viel experimentiert. Man kann zum Beispiel das Geräusch einer Tasse nehmen, die über einen Holztisch läuft, um ein bewegtes Wort zu untermalen. Die Schwierigkeit besteht eher darin, sich nicht in der Vielzahl der Möglichkeiten zu verlieren. Ich habe auch gelernt, mit dem Gewicht zu spielen. Wenn man die Augen schliesst, kann man hören, ob ein Objekt leicht oder schwer ist, wenn es zum Beispiel über Asphalt gezogen wird.

Mein Sounddesign für dieses Projekt besteht aus digitalen Geräuschen, wie man sie aus Videospielen kennt, und natürlichen Geräuschen. 

Das Element, das ich am häufigsten verwendet habe, heisst «Woosh». Das ist das Geräusch, wenn ein Gegenstand an dir vorbeifliegt. Diese Wooshes gibt es dann in verschiedenen Variationen. Sehr schnell, trocken, tief, echt usw. Diese Art von Geräuschen eignet sich besonders gut, um Bewegung zu unterstreichen. Zum Beispiel, wenn ein Wort hinein- oder herausfliegt.

Auf der Seite «Epedemic Sound» habe ich die Mehrheit meiner Sounds gefunden. Die Seite ist eine riesige Bibliothek mit Soundeffekten und Musik. Dort habe ich auch den entspannten Drum’n’Bass-Song gefunden, der im Video zu hören ist.

(pru)

Learnings:

– Verschiedene Plattformen nutzen. Jede Plattform hat ihren eigenen Stil und eine Plattform kann nicht alles abdecken.

– Experimentieren in jeder Hinsicht. Bei auditiven Arbeiten sieht man nicht wie man ans Ziel gekommen ist, man hört nur das Endergebnis. Wenn es gut klingt, ist es gut.

– Layers. Wenn das Gefühl fehlt, hat der Effekt wahrscheinlich nicht genug Tiefe. Anstelle von nur einem Woosh kannst du z.B. 3 verwenden und es klingt viel satter.

– Mit Effekten spielen. Man hat keine Grenzen bei der Bearbeitung. Man kann den Klang im Raum platzieren, strecken, invertieren, schneiden und mit allen Effekten bearbeiten, die es da draußen gibt. Reverb ist ein Effekt, den ich sehr oft benutze.

– Es ist nicht immer einfach, das zu finden, was man sucht. Ich hatte den Ton im Kopf, aber wusste nicht, nach welchem Begriff ich suchen sollte.