Wosch mi produziere?
In jedem von uns steckt ein kleiner Rockstar – allerdings stellt sich die Frage, ob man ihn rauslässt oder nicht. Ich habe mich jedenfalls in Sachen Producing herangewagt und meinen ersten Beat kreiert.
Als Kind und vor allem als Teenager habe ich DJs und Producer (vornehmlich aus dem Bereich des Hip Hop) ziemlich cool gefunden. Von den ersten Pionieren wie DJ Kool Herc, Afrika Bambaataa, Grandmaster Flash sowie DJ Premier bis zu den heutigen Producern wie Dr. Dre, Timbaland, RZA oder Swizz Beats – mich haben ihre Arbeiten immer wieder fasziniert.
Da wir in AK III eine Einführung in Adobe Audition hatten, habe ich alle möglichen Klänge aus verschiedenen Apps und Seiten zusammengesucht und ein bisschen herumexperimentiert.
Entstanden ist also mein erster Beat:
(ash)
Idee
Ich höre musikalisch sehr viel Querbeet; allerdings ist einer meiner Lieblingsgenres Hip Hop bzw. Rap. Ich bin mit dieser Musik ziemlich früh in Berührung gekommen. Ich fand den Sprechgesang und die Beats immer so klasse, dass ich immer wieder fantasiert habe, wie ich da gesanglich etwas zum Besten gebe oder ein Instrumental kreiere. Diesen Traum trug ich eine Weile mit mir rum. Im MMP-Studium ergab sich schliesslich die Möglichkeit, unvoreingenommen einen Beat zu kreieren.
Mir ist bewusst, dass ich in Sachen Audio-Production oder Sound-Design ein absoluter Laie bin. Allerdings bin ich froh, habe ich diese Erfahrung gemacht, denn so kann ich im Nachgang schauen, was gut und weniger gut ging, um es dementsprechend anzugehen.
Allgemein
Ich hatte grundsätzlich nur den Anspruch, dass es vom Takt her aufgeht und es einen guten Anfang und einen Schluss hat. Obwohl ich zwar Rapfan bin, hatte ich doch auch meine Zweifel, einen Beat zu machen, der genrespezifisch zu Rap passt. Ich entschied daher, einen nicht allzu klassifizierbaren Beat zu machen, einfach einen elektronischen.
Planung und Umsetzung:
Ich hatte zwar als Kind Instrumentalunterricht, aber das hätte mit meinen Ressourcen bei weitem nie gereicht, einen Beat einfach mal so aufzunehmen und ihn danach zu editieren und zu mastern. Ich entschied mich deshalb für die Variante «alle möglichen Klänge, Melodien, Effektsounds usw. zusammensuchen». Da habe ich ein wenig recherchiert, was es für Webseiten, Apps, DAWs gibt und habe mich ein wenig in ihnen eingelesen. Allerdings wusste ich aber auch schon früh, dass als DAW Adobe Audition reichen sollte, hatten wir doch auch die Einführung im Modul AK III.
Ein lange Zeit habe ich einfach damit verbracht, mir Sounds anzuhören und mir zu überlegen: Was für eine Komposition will ich überhaupt haben? Ich wollte mich aber nicht extra eingrenzen lassen, sondern meiner Kreativität freien Lauf lassen und einfach Melodien nehmen, die mir sofort gefielen.
Ich habe als Refresh Tutorials angeschaut, wie Takte aufgebaut sind und wie ich das in einer DAW zusammenlege und bearbeite. Es war nicht gerade einfach und hat mich innerlich an meine Grenzen gesetzt, da vieles nicht von Anfang an funktionierte. Ich musste immer wieder pausieren und es am nächsten Tag wieder probieren. Ich muss in Zukunft versuchen, mich nicht unnötig zu stressen und mir die nötige Zeit zu geben. Vor allem sollte ich nicht gleich den «Bettel hereschmeisse», sondern dran bleiben und an meiner Ausdauer arbeiten.
Eine Einschränkung habe ich allerdings doch gemacht: Ich habe die Anzahl der Beatteile auf fünf reduziert, nach dem Motto «Weniger ist mehr». Hätte ich mehr genommen, hätte ich irgendwann keinen Überblick gehabt und es wäre für die Tonne gewesen.
Schwierigkeiten
Auch wenn ich bis in die Gymnasialzeit hinein Musikunterricht und vor allem Musiktheorie hatte, habe ich es ein wenig unterschätzt, was das für einen Arbeit bei der Umsetzung gibt. Ich habe mir nicht die nötige Zeit genommen, um einen guten Plan aufzuschreiben. Das hätte mir einen besseren Überblick gegeben. Eine weitere Schwierigkeit war für mich abzuwägen, wich ich die Beatteile wann zusammenlege. Ich habe in meinen Beat einen Alien-Sound, da habe ich lange überlegt, wann ich den einsetzen will. Irgendwann habe ich mir einfach gesagt, dass ich halt nach Gefühl reinpflastere.
Das Zusammenspiel mit Audition und den Tönen war auch nicht gerade einfach, ich musste ja auch schauen, wie ich das zunächst mal bewerkstellige. Es ist zwar nicht schlecht, habe ich hin und da mal Learning by Doing betrieben, aber manchmal ist es doch besser, man schaut sich vorher Tutorials an und baut es dann Schritt für Schritt nach. Für das nächste Mal weiss ich glücklicherweise, wo allfällige Baustellen liegen könnten und versuche sie möglichst früh zu beheben.
Fazit und Learnings:
Es hat mir alles in allem Spass gemacht, meinen ersten Beat zu produzieren. Ich kann mir definitiv vorstellen, eventuell eine Fortsetzung dieses Formats zu machen. Als weiteren Zusatz kann ich ja versuchen, dazu ein Video zu erstellen.
Auf alle Fälle muss ich an meiner Geduld üben und meinen Zeitplan noch ein wenig besser koordinieren. Ich muss mir die nötige Zeit lassen und mich damit vertraut machen, dass es eine gewisse Zeit für die Suche, den Aufbau, die Optimierung und schliesslich das Zusammenspiel eines Beats braucht. Es soll mich auf alle Fälle nicht davon abhalten, es nochmal zu versuchen.