Zämä no stercher wärde!
Die LG Thun braucht einen neuen Kraftraum. Damit das viele Geld, das dafür benötigt wird, zusammenkommt, haben wir ein Projekt auf ibelieveinyou.ch gestartet – und waren nach unglaublichen 24 Stunden bereits erfolgreich! Doch wie schafft man es, innerhalb einer so kurzen Zeit 12’000 Franken zusammenzukriegen?
Gerade in Zeiten von Corona brauchen viele Vereine, Unternehmen, aber auch Einzelpersonen finanzielle Hilfe. Ausserdem steht Weihnachten vor der Tür und es werden so viele Spendenaktionen wie noch nie lanciert. Ist das der richtige Zeitpunkt, um für einen neuen Kraftraum Geld zu sammeln? Ja! Denn wir sammeln das Geld nicht aus dem Anlass Corona, sondern weil wir unseren Leistungsathletinnen und Leistungsathleten optimale Trainingsbedingungen schaffen wollen. Das Krafttraining ist hierzu massgebend und mit einem eigenen Kraftraum ermöglichen wir unseren Athletinnen und Athleten, gezielt an ihren Schwächen zu arbeiten und sich zu verbessern.
Wie sammeln wir nun jedoch so viel Geld? I Believe In You ist DIE Schweizer Sport-Crowdfunding Plattform und unterstützt Sportlerinnen und Sportler mit ihrer Plattform und Beratung bei der Suche nach Unterstützern. Egal, ob man für einen neuen Kraftraum, das Trainingslager im Ausland, oder das neue Mountainbike sammelt – I Believe In You hilft jeder und jedem, seinem Traum ein Stück näher zu kommen. Es lag somit auf der Hand, dass wir uns bei ihnen melden und ein Projekt starten werden. Du findest unser Projekt immer noch hier.
Wie haben wir nun aber innerhalb von 24 Stunden 12’000 Franken gesammelt? Na gut, das war natürlich nicht sehr einfach. Ich habe dir aber trotzdem meine ganz persönlichen Tipps zusammengestellt:
- Emotionales Projektvideo
Das absolut Wichtigste für ein gutes Projekt ist das Projektvideo. Hierbei ist zu beachten, dass das Video nicht länger als 90 Sekunden sein sollte und klar wird, wer was und warum sammelt. Am besten machst du ein paar Actionaufnahmen und stellst die «wichtigsten» Personen vor die Kamera, damit diese sich an die Zuschauer wenden können und ihnen erzählen, worum es bei ihrem Projekt geht. Falls du Musik verwendest, achte darauf, dass sie Copyright Free ist. Ausserdem sehen die Videos am besten aus, wenn sie im Querformat gefilmt sind. Vergiss nicht beim Abspann deinen Projektlink einzufügen, damit die Zuschauer auch wissen, wo sie dich oder dein Team unterstützen können.
- Ansprechender Projekttext
Beim Projekttext geht es nun darum, dass du ein bisschen ausführlicher wirst. Für was wird das Geld genau verwendet? Wer profitiert alles davon? Weshalb könnt ihr euch das Projekt nicht selbst finanzieren? Welche Anschaffungen musst du machen? Was kostet wie viel? Versuche ausserdem immer, die Leser direkt anzusprechen. Bilder machen das Ganze ein Stück weit emotionaler. Achte aber darauf, dass sie eine gute Qualität haben, sonst werten sie den Text gleich wieder ab.
- Aussergewöhnliche Gegenleistungen
Suche nach Gegenleistungen, welche sich nicht jeder selbst in einem Geschäft kaufen könnte. Je aussergewöhnlicher und exklusiver, desto besser! Suche nach Hobbys oder Talenten, welche eine Gegenleistung gestalten könnten. Denke an Privatpersonen, sowie auch an Unternehmen. Welche unterschiedlichen Leistungen kannst du bieten? Absolviert jemand aus dem Team eine Lehre zum Koch und könnte eine gewisse Anzahl von Unterstützern bei eurem Saisonabschluss bekochen? Nähst du in deiner Freizeit leidenschaftliche und könntest etwas beisteuern? Oder kannst du deinen Unterstützern mit einer persönlichen Videobotschaft einen exklusiven Einblick in deinen Trainingslageralltag bieten? Lass deinen Gedanken freien Lauf! Achte jedoch darauf, dass dich die Gegenleistungen schlussendlich nicht mehr kosten, als du sammelst!
- Distribution
Steht dein Projekt bereits? Dann musst du dich nun auf die Suche nach Unterstützern machen. Teile das Projektvideo und den Projektlink auf sämtlichen sozialen Medien (Instagram, Facebook, Twitter, Webseite, YouTube, WhatsApp, etc.) und erzähl so vielen Personen wie nur möglich davon! Bitte deine Freunde, das Projekt zu teilen, oder gleich selbst zu unterstützen. Dabei zählt nicht nur, wie viel Geld jemand spendet. Es kann nämlich auch sehr viel Geld zusammenkommen, wenn Viele wenig geben! Mit blossem Teilen ist die Arbeit jedoch nicht getan! Nimm das Telefon in die Hand und rufe deinen Chef, deine Tante oder die Unternehmen deiner Region persönlich an. Je persönlicher, desto besser! Du wirst überrascht sein, wie viele Menschen dich unterstützen werden, wenn du ihnen persönlich von deinem Projekt erzählst und sie um eine kleine Unterstützung fragst.
Mit diesen kleinen, aber feinen Tricks haben wir es geschafft, in so kurzer Zeit das Geld für den Kraftraum zusammenzubekommen. Falls auch du einen sportlichen Traum verfolgst und dabei finanzielle Unterstützung brauchst, starte doch einfach dein eigenes Projekt auf www.ibelieveinyou.ch. Es lohnt sich!
(hil)
Vorbereitungen
Wir haben uns schon lange Gedanken über ein IBIY-Projekt gemacht. Schlussendlich musste das Projekt dann aber innerhalb von 2 Wochen online gehen, damit wir pünktlich zum Trainingsbeginn in den neuen Kraftraum können. Das ist natürlich sehr spontan und sportlich, jedoch haben wir diese Herausforderung angenommen. Besser wäre es gewesen, wenn wir ca. einen Monat Zeit gehabt hätten, denn dann hätten wir auch mehr Leute involvieren können. So hatten nun meine Mutter und ich den ganzen Lead. Wir setzten das Projekt auf der Plattform auf, nahmen Kontakt auf mit dem Projektteam von IBIY, schrieben den Projekttext, suchten gemeinsam mit der Trainingsgruppe nach coolen Gegenleistungen, suchten aus alten Alben Fotos zusammen, informierten alle Mitglieder des Vereines und übernahmen alle restlichen organisatorischen Aufgaben. Diese ganze Organisation nahm wirklich 2 ganze Wochen in Anspruch und war ziemlich anstrengend.
Projektvideo
Mir war klar, dass das Projektvideo so schnell wie nur möglich stehen sollte. Mir war es ausserdem wichtig, dass das Video professionell aussieht, denn so bestand auch die Möglichkeit, dass das Projekt auf den sozialen Medien von IBIY und eventuell auch von anderen Medienhäusern gepusht wurde (was dann tatsächlich auch so war). Da dieses Video eine ziemliche Hauruck-Übung war, fragte ich meinen Leichtathletik-Kollegen Lukas Beer, ob er mir bei den Dreharbeiten helfen würde. Er sagte zu und so konnten wir bereits im nächsten Samstag-Training das Video drehen. Ich schrieb im Voraus einen kurzen Drehplan, damit wir wussten, wie und was wir filmen müssen. Ausserdem verfasste ich den Off-Text und schickte ihn an 4 Leistungsathleten, welche jeweils am nächsten Tag 2 Sätze davon in die Kamera sprechen mussten. Währendem ich eine geeignete «Interview»-Location suchte und die Leute verkabelte und briefte, drehte Lukas bereits ein paar coole Drohnen-Shots. Da wir während dem Sommer das Krafttraining immer draussen im Stadion absolvierten, wollten wir auch zeigen, wie diese Trainings dann wirklich aussahen. Es war also keine Show, sondern wirklich so, wie wir auch bisher trainierten. Und auch die alten und brüchigen Geräte sahen wirklich so aus und waren nicht extra beschädigt worden XD. Die Interviews wurden mit dem Rode Go ohne Lavalier aufgenommen und die Bilder wurden mit der Sony Alpha a7 III gedreht. Der Schnitt übernahm dann ich alleine. Ich suchte mir einen passenden Song von Artlist aus und schnitt dazu die Bilder im Rhythmus des Taktes. Ich wechselte immer wieder ein bisschen mit Slowmotion Bildern und «normalen» Bildern. Am Schluss fügte ich noch den Bitly Link unseres Projektes ein, damit die Zuschauer auch wissen, wo sie uns unterstützen sollen.
Während des Projektes
Da wir unsere Starthelfer am ersten Tag bereit hatten, startete das Projekt sehr gut. Es ist immer wichtig, dass bereits am ersten Tag ein paar Leute unterstützen, damit potentielle Unterstützer sehen, dass da was läuft und sie nicht einfach in etwas investieren, dass dann wohl gar nicht erfolgreich wird. Das ist uns mehr als gut gelungen, denn wir hatten nach 24h bereits unser Ziel erreicht! Nun ging es natürlich darum, zu kommunizieren, dass wir auch weiterhin jeden Rappen und Franken brauchen können! Wir haben nämlich natürlich nur das Minimum berechnet und können uns mit dem «überschüssigen» Geld weiteres Equipment leisten und auch die Raummiete bezahlen! Das war eine echte Herausforderung, das irgendwie schlau zu kommunizieren, ohne dass man geldgierig rüberkommt. Wir bekamen jedoch zum Glück noch ein bisschen Hilfe von nau.ch und Radio Beo, welche einen Bericht, bzw. einen Radiobeitrag über unser Projekt machten!
Es ist wichtig, dass man während der gesamten Projketlaufzeit kommuniziert und die Leute updatet. Es ist auch geplant, dass wir, wenn der Kraftraum dann einmal fertig eingerichtet ist, ein Video drehen, wie wir nun dank unseren Unterstützern trainieren können.
Nach dem Projekt
Wenn das Projekt dann erst einmal fertig ist, fängt die Arbeit noch einmal an. Es geht nun nämlich darum, dass wir uns bei unseren Unterstützern bedanken und die Gegenleistungen, welche die Unterstützer gewählt haben, verschicken oder einlösen. Das ist noch einmal einen letzten Brocken Arbeit, jedoch ist es dann wirklich getan, wenn man diesen Punkt erledigt hat. Und nun kann ich mich voll und ganz dem Einrichten und dem Aufstellen hingeben.
Learnings
- Genügend Zeit einberechnen. Ein gutes Projekt braucht eine saubere Planung im Voraus. So kommt man nicht in den Stress und hat genügend Zeit, um alle Menschen zu informieren, welche involviert sind oder mithelfen müssen.
- Das Projekt steht und fällt mit dem Projektvideo. Dieses kann nämlich sehr schnell geteilt werden und erschein dann evtl. auch in Online Zeitungen etc.
- Je emotionaler desto besser! Man muss den Leuten wirklich zeigen, wieso man ihre Unterstützung braucht und diese dann auch wertschätzen, indem man sich bedankt und die Unterstützer auf dem Laufenden haltet.
- Communication ist the key! Je mehr kommuniziert wird, desto besser! Und am besten ist es, wenn man die Leute persönlich anspricht, anschreibt oder anruft.