Zwischen Rhythmus und Schnitt – Ein Aftermovie eines Reggae Festivals

In einem Dorf kaum zehn Minuten von Biel, findet jährlich das älteste Reggae Festival der Schweiz statt. Das Lakesplash. Reggae ist zwar nicht mein Lieblingsgenre, aber wenn man in genau demselben Dorf aufgewachsen ist, gewöhnt man sich schon an die Klänge, die bis nach Hause schwingen. Deshalb freute es mich umso mehr, als ich angefragt wurde, einen Aftermovie für das Lakesplash 2024 zu drehen. Ausgerüstet mit meiner Canon 5D Mark IV, einem Top Handle und einem Richtmikrofon filmte ich im Juli 2024 bei Regen und Sonne zwei Tage lang und hier seht ihr das Endresultat.

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Lakesplash 2024

(eli)

Auch wenn ich mit dem Endresultat meines ersten Aftermovies zufrieden bin, gibt es definitiv Verbesserungspotenzial, das ich ausschöpfen kann, und Learnings, die ich daraus mitnehme. Gut gelungen, finde ich die Slow Motion Aufnahmen und ein paar Effekte im Video, wie etwa die animierte Filmrolle, oder auch das Sounddesign, bei dem ich Geräusche von Regen, Vogelgezwitscher, leichte Wellen in einem See, einem Grill und auch das anzünden eines Feuerzeugs hinzugefügt habe. Ich habe auch das Audio von einigen Aufnahmen am Festival verwendet, die ich mit einem Richtmikrofon aufgenommen an der Kamera aufgenommen habe.

Für einen nächsten Aftermovie würde ich mir im Voraus Gedanken über eine Geschichte machen, die ich in der Form eines Videos erzählen kann. Zudem würde ich auch eine konkrete Shotlist erstellen, damit die Postproduktion ein bisschen einfacher ausfällt. In diesem Aftermovie fällt mir auf, dass ich vor allem spontane Momente aufgenommen habe ohne einen konkreten Plan ausser, dass ich für das Lakesplash Festival Videos von allen Acts filmen soll. Beim nächsten Mal würde ich auch schon im Voraus abklären, welches Lied oder Lieder ich für das Video verwenden werde und ob ich einen Song von einem der Acts dafür verwenden kann, damit ich das Lied oder die Lieder live aufnehmen kann und das Festival im Video noch authentischer wirkt. Ich lernte aus dieser Erfahrung, wie wichtig es ist, schon im Voraus abzuklären, von wo aus ich filmen darf. Denn ich hatte nicht von Anfang an den Zugang zwischen der Barriere und der Bühne. Das stellte sich schwierig heraus, wenn man durch die Menge zur Bühne gelangen will. In der Postproduktion stellte ich fest, dass ich mir mehr Zeit für das Color Grading nehmen sollte, um auch das Shot Matching zu machen.

Hier noch alle meine Learnings in Kürze:

    • Nimm immer mindestens 10 Sekunden auf. Drehe den Shot am besten zwei mal, um sicher zu gehen, oder lange genug.

    • Filme mit einer Shotlist, aber erlaube auch spontane Momente

    • Erzähle eine Geschichte

    • Nimm genug grosse Speicherkarten mit (mit 128GB für einen Abend wurde es knapp)

    • Gezielte Kamerabewegungen (warte ab, bevor du den Kamera Schwenker machst)

    • Führe Interviews mit Besuchenden, Artists, Organisatoren und Helfenden. Vielleicht kannst du sogar eine Aussage für das Intro verwenden

    • Tanz nicht mit! / Schau, dass die Kamera möglichst stabilisiert ist mit einer Gimbal oder einem Seitengriff an der Kamera (Ich filmte mit einem Top Handle)

    • Entscheide dich zwischen Slow Motion und Realtime oder erstelle einen Shortcut auf deiner Kamera oder lege fest, bei welchen Aufnahmen Slow Motion oder Realtime aufgenommen wird.
    • Wenn es geht in C-log oder S-log aufnehmen (meine Canon hat keinen C-log bzw. den muss man installieren lassen)