Für viele ist die georgische Esskultur die Hauptattraktion des Landes. Einige behaupten sogar, dass die georgische Küche neben der französischen und italienischen zu den besten Europas gehört! Georgier lieben Essen und verbringen einen grossen Teil des Tages damit. Mahlzeiten werden über Stunden hinweg genossen und es wird mit der Familie diskutiert und philosophiert. Gäste werden besonders verwöhnt, das bekommt man auch als Tourist zu spüren. Typischerweise werden viele verschiedene Gerichte auf einmal und in grossen Portionen serviert und zusammen verspeist. Das Ganze wird mit einer grosszügigen Menge Wein und Schnaps heruntergespült. Die grosse Vielfalt der georgischen Küche erlaubt es, auch an grossen Anlässen jeden Fleck des Tisches mit einem verschiedenartigen Gericht zu bedecken. So können alle Geschmäcker befriedigt werden. Daherkommen auch Vegetarier zu einer angemessenen Mahlzeit. Praktisch jede Region von Georgien hat seine eigene Kochkunst. Dies lässt sich anhand des berühmtesten georgischen Gerichtes, Chatschapuri, zeigen. Hier findest du die vier beliebtesten und berühmtesten Arten:
Es gibt weitere, Chatschapuri-ähnliche Gerichte, die jedoch statt Käse Fleisch oder Bohnenpaste enthalten.
Chinkali sind neben Chatschapuri auch sehr beliebt. Diese Tortellini-ähnlichen, grossen Teigtaschen gibt es auch in mehreren Variationen – mit Fleisch-, Pilz- oder Käsefüllung. Meistens bestellt man die genaue Anzahl Chinkali, die man gerne hätte, die günstigen Preise sind pro Stück angegeben. Bei Chinkali ist es wichtig, sie korrekt zu essen. Man hebt sie an dem Zipfel auf, beisst in die Tasche und schlürft dann zuerst die Sauce (meist Boullion) heraus. Danach kann man den Rest speisen. Den Zipfel lässt man für gewöhnlich auf dem Teller liegen.
In der georgischen Küche gibt es Geschmäcker, die uns möglicherweise etwas fremd sind. Eine häufige Beilage zu gegrilltem Gemüse, Salat oder auch Fleisch ist eine Walnusspaste mit Knoblauch, Essig und Gewürzen. Tschaschuschuli ist ein Gericht mit Fleisch oder Pilzen, dass dank seiner Kombination von Zwiebeln, Knoblauch, Peperoni und Basilikum fast einem Curry gleichkommt. Als Imbiss für zwischendurch essen Georgier gerne Mtschadi, ein frittiertes Maisbrot, das oft mit der Bohnenpaste Lobio serviert wird. Es gibt auch Gerichte, die an die westliche Küche erinnern. Eines davon ist Adschapsandali, das im Gout aber auch in der Zusammenstellung an Ratatouille, also einen Gemüseeintopf, erinnert. Mtsvadi sind die beliebten georgischen Schaschlik, also gegrilltes Schweinefleisch am Spiess. Georgier mögen auch Süsses. Für Pelamuschi wird Traubensaft mit Mehl gemischt und kaltgestellt. Das Resultat ist eine Art Wackelpudding mit Traubengeschmack. Aus den gleichen Zutaten wird Tschurtschchela hergestellt. Diese Wurstförmigen, mit Nüssen gefüllten Süssigkeiten sieht man überall in der Stadt und am Strassenrand zum Verkauf aufgehängt – sie werden auch als „das georgische Snickers“ bezeichnet.