Luftaufnahme St. Moritz Dorf - 1915
Grand Hotel
1902 gründeten St. Moritzer Geschäftsleute eine Aktiengesellschaft zum Bau des Grand Hotels. Das Kapital konnte in kurzer Zeit im
Engadin und in Graubünden aufgetrieben werden. Die Gesellschaft beauftragte den jungen Architekten Karl Koller mit dem Bau
des Hotels. In zwei Jahren entstand das zehnstöckige Haus mit einer Fassadenlänge von 100 m und
einer Höhe von 56 m. Das Baumaterial wurde vom Steinbruch in der Stille in St. Moritz Bad mit Transportschiffen über den St. Moritzer
See transportiert. Die Grossbaustelle beschäftigte zeitweise bis zu 350 Arbeiter.
Das Grand Hotel im neoklassizistischen Stil war bei der Eröffnung 1904 das grösste und
modernste Hotel weit und breit. Zudem war es damals das grösste Gebäude der Schweiz. Es bot 300 Zimmer für 420 Gäste.
Am 30. Juni 1944 um 20.50 Uhr stiegen Rauchwolken aus den Fenstern des Nordflügels auf. In einer Personalküche war Feuer
ausgebrochen, das sich durch die Schächte der Speiseaufzüge in Windeseile auf alle Stockwerke verbreitete. In kürzester Zeit
brannte das Hotel bis unter das Dach. Mit Motorspritzen wurde Wasser aus dem See zum Löschen gepumpt. Die Feuerwehren
des ganzen Engadins rückten an. Das Feuer konnte erst drei Wochen später ganz gelöscht werden.
Flugaufnahme von St. Moritz-Dorf
Foto: Swissair-Photo AG
Copyright: ETH-Bibliothek